[SDPNRW] Wahlkampf in Köln: Vorstellung von Programm und Plakaten

  • Zurück an die Arbeit!

    Wahlkampf in Köln


    Am Mittag des 24.05 war Kai Baum während seiner Wahlkampftour durch NRW in Köln unterwegs und besuchte einige Genossinnen und Genossen aus der Kölner SDP und sprach mit ihnen über den Wahlkampf. Nach den Gesprächen baute Baums Team eine kleine Bühne auf dem Roncalliplatz auf um das Programm und die Wahlplakate der SDP NRW der Öffentlichkeit vorzustellen.


    Auszüge aus Baums Kommentaren zu den Plakaten und zum Programm:


    auf einer weißen Wand wird das erste Plakat projiziert


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    Unser Motto zur Wahl lautet dieses mal nicht umsonst, - Zurück an die Arbeit -, die Vorgänge in dieser Legislaturperiode haben wir laut und anhaltend, aber immer fair kritisiert. Jetzt ist es wieder Zeit für eine aktive Regierungsarbeit in Nordrhein-Westfalen. Denn nicht handeln, ist genau so schlimm wie falsch handeln. Sie haben die Arbeit einer Grün-Gelben Koalition gesehen. Von viel gepriesenen frischen Ideen und fruchtbarer Arbeit leider kaum eine Spur. Es wurde ignoriert, ja das ist das richtige Wort. Unsere Kinder? Ignoriert. Unsere Innenstädte? Ignoriert. Unsere Einzelhändler und Soloselbständigen? Ignoriert!


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    An 11 verkaufsoffenen Sonntagen festzuhalten und so das Wohlergehen von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Verkauf mit Füßen zu treten, ist keine Agenda, wie sie eine sozial verantwortliche Regierung fahren sollte. Eine Regierung unter SDP-Beteiligung wird die Erhöhung der verkaufsoffenen Sonntage zurücknehmen. Was wir brauchen sind neue und moderne Konzepte. Es muss progressiv und sozial gedacht werden. Die Probleme müssen erkannt und effektiv bekämpft werden. Doch auch bei diesem wichtigen Anliegen dürfen wir nie die soziale Verträglichkeit aus den Augen verlieren. Wir sind eine Gesellschaft aus Menschen. Maßnahmen müssen also menschlich sein, um wirklich gut zu wirken. Eine zusätzliche und unnötige Belastung von hunderttausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist nicht menschlich.


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    Lange waren wir nicht so kurz vor einer grundlegenden Verbesserung der Situation unserer Schülerinnen und Schüler sowie unserer Lehrpersonen. Letztlich verhindert wurde diese Reform nur durch die Landesregierung, welche im Anschluss gänzlich auf auch nur irgendeine Arbeit im Bildungssektor verzichtete. Die SDP NRW ist der festen Überzeugung, dass die Bildungsreform rechtmäßig mit einer Mehrheit der Stimmen zustande gekommen ist. Ob die Entscheidung der Landesregierung eine schlichte Fehleinschätzung des Sachverhaltes war, oder andere Gründe hatte, darüber lohnt es sich allerdings nicht zu spekulieren. Eine SDP geführte Regierung in NRW wird diesen letzten Schritt gehen, und so eine bessere Schulbildung in Nordrhein-Westfalen ermöglichen.


    einige Programmheftchen werden ausgeteilt und die Seiten werden auf die weiße Wand projiziert



    Programm zur Wahl SDP NRW LP 7.pdf


    Bei der Entwicklung eines Programmes muss man auch immer die Umsetzung der einzelnen Punkte im Hinterkopf haben. Wir haben 10 Wochen. Und es würde keinen Sinn machen, ein 20-seitiges Programm mit sehr vielen, aber vielleicht zu vielen, Punkten zu füllen und zu behaupten, man würde das alles umsetzen. Wir als SDP NRW wollen diese 16 Punkte verwirklichen, für ein besseres, für ein fortschrittlicheres, für ein verantwortungsvolleres, und für ein schöneres Nordrhein-Westfalen.

    Und dafür wollen wir an die Arbeit gehen!


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    Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

  • Herr Baum, wenn Sie mir die Frage gestatten: Inwiefern wollen Sie bitte den "Umgang mit Drogen neudenken"?

    Herr von Eichendorff,

    selbstverständlich dürfen Sie fragen, ich freue mich auch, dass Sie fragen.

    Wir müssen der Realität ins Auge blicken, und süchtige Menschen als kranke Menschen und die Sucht als Ganzes als Krankheit begreifen. Eine Drogensucht ist eine, meist chronische, Krankheit. Wir denken nicht, dass man eine Person wegen einer Krankheit bestrafen sollte. Sowohl gesellschaftlich als auch rechtlich müssen wir also umdenken. Selbstverständlich sind Drogen nicht gut für eine Gesellschaft und einen Menschen, daher wollen wir ihren Missbrauch nicht durch Strafe, sondern durch Prävention und Hilfestellung verhindern und Drogensüchtige, wie Kranke, nicht bestrafen, sondern behandeln.

    Ich hoffe, ich konnten Ihnen ihre Frage gut beantworten.

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    Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

  • Herr Baum, wenn Sie mir die Frage gestatten: Inwiefern wollen Sie bitte den "Umgang mit Drogen neudenken"?

    Herr von Eichendorff,

    selbstverständlich dürfen Sie fragen, ich freue mich auch, dass Sie fragen.

    Wir müssen der Realität ins Auge blicken, und süchtige Menschen als kranke Menschen und die Sucht als Ganzes als Krankheit begreifen. Eine Drogensucht ist eine, meist chronische, Krankheit. Wir denken nicht, dass man eine Person wegen einer Krankheit bestrafen sollte. Sowohl gesellschaftlich als auch rechtlich müssen wir also umdenken. Selbstverständlich sind Drogen nicht gut für eine Gesellschaft und einen Menschen, daher wollen wir ihren Missbrauch nicht durch Strafe, sondern durch Prävention und Hilfestellung verhindern und Drogensüchtige, wie Kranke, nicht bestrafen, sondern behandeln.

    Ich hoffe, ich konnten Ihnen ihre Frage gut beantworten.

    Prävention und Hilfestellung sind zweifelsohne von eminenter Wichtigkeit. Dennoch ist es die Aufgabe des Staates dann einzugreifen, wenn diese Auffangnetze versagen. Jemanden, der Drogen vertreibt nicht zu bestrafen ist grob fahrlässig. Jemand, der Drogen der exzessiven Sucht halber konsumiert, gehört einem entsprechenden Therapieprogramm zugeführt. Und Konsumenten, die Drogen ohne zugrundeliegende Sucht konsumieren, müssen ebenso bestraft werden, um ein Übergreifen der Sucht zu verhindern und ein klares Signal zu setzen. Nur Prävention und Hinweise sind nicht ausreichend.

  • Herr von Eichendorff,

    der Vertrieb von Drogen soll selbstverständlich weiterhin bestraft werden. Etwas anderes wäre, wie Sie bereits sagten, grob fahrlässig. Dass wir die Strafen für den Verkauf von Drogen jedoch abschaffen wöllten, haben wir auch nie behauptet. Auch ein entsprechendes Therapieprogramm für Suchtkranke, klang in meiner Antwort bereits an, indem ich sagte, dass Süchtige, ähnlich wie kranke Menschen, behandelt werden müssen. Was wir neu denken wollen, das ist der Umgang mit Süchtigen. Ihre Sucht eben nicht mehr als zu bestrafende Tätigkeit, sondern als zu behandelnde Krankheit anzusehen, ist ein Schritt in die richtige Richtung, den wir gehen müssen.

    Von einem generellen Straferlass für jeglichen Umgang mit Drogen wurde nie gesprochen, und ich möchte darauf hinweisen, da es mir bei Ihren Aussagen doch so vorkommt, als wöllten Sie uns das unterstellen.

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    Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

  • Herr von Eichendorff,

    der Vertrieb von Drogen soll selbstverständlich weiterhin bestraft werden. Etwas anderes wäre, wie Sie bereits sagten, grob fahrlässig. Dass wir die Strafen für den Verkauf von Drogen jedoch abschaffen wöllten, haben wir auch nie behauptet. Auch ein entsprechendes Therapieprogramm für Suchtkranke, klang in meiner Antwort bereits an, indem ich sagte, dass Süchtige, ähnlich wie kranke Menschen, behandelt werden müssen. Was wir neu denken wollen, das ist der Umgang mit Süchtigen. Ihre Sucht eben nicht mehr als zu bestrafende Tätigkeit, sondern als zu behandelnde Krankheit anzusehen, ist ein Schritt in die richtige Richtung, den wir gehen müssen.

    Von einem generellen Straferlass für jeglichen Umgang mit Drogen wurde nie gesprochen, und ich möchte darauf hinweisen, da es mir bei Ihren Aussagen doch so vorkommt, als wöllten Sie uns das unterstellen.

    Mit Verlaub, Süchtige sind nicht ähnlich wie kranke Menschen, es sind kranke Menschen. Das ist bereits international anerkannt und im weltweiten Klassifikationssystem medizinischer Diagnosen festgelegt. (Siehe ICD10 F10-F19, https://www.icd-code.de/icd/code/F10-F19.html) Da wüsste ich nicht, was dort neu zu denken ist.

  • Herr von Eichendorff,

    der Vertrieb von Drogen soll selbstverständlich weiterhin bestraft werden. Etwas anderes wäre, wie Sie bereits sagten, grob fahrlässig. Dass wir die Strafen für den Verkauf von Drogen jedoch abschaffen wöllten, haben wir auch nie behauptet. Auch ein entsprechendes Therapieprogramm für Suchtkranke, klang in meiner Antwort bereits an, indem ich sagte, dass Süchtige, ähnlich wie kranke Menschen, behandelt werden müssen. Was wir neu denken wollen, das ist der Umgang mit Süchtigen. Ihre Sucht eben nicht mehr als zu bestrafende Tätigkeit, sondern als zu behandelnde Krankheit anzusehen, ist ein Schritt in die richtige Richtung, den wir gehen müssen.

    Von einem generellen Straferlass für jeglichen Umgang mit Drogen wurde nie gesprochen, und ich möchte darauf hinweisen, da es mir bei Ihren Aussagen doch so vorkommt, als wöllten Sie uns das unterstellen.

    Mit Verlaub, Süchtige sind nicht ähnlich wie kranke Menschen, es sind kranke Menschen. Das ist bereits international anerkannt und im weltweiten Klassifikationssystem medizinischer Diagnosen festgelegt. (Siehe ICD10 F10-F19, https://www.icd-code.de/icd/code/F10-F19.html) Da wüsste ich nicht, was dort neu zu denken ist.

    Verzeihung Herr Eichendorff,

    mit ähnlich meinte ich die Behandlung. Selbstverständlich kann man einem Suchtkranken nicht einfach Antibiotika verschreiben, und er erholt sich.

    Die Drogensucht setzt außerdem nun ein Mal voraus, dass Drogen auch besessen werden. Drogenbesitz ist jedoch auch bei süchtigen Menschen, strafbar. Wie ich bereits vorhergehend sagte, wollen wir rechtlich sowie auch gesellschaftlich neu denken. Einer Gesellschaft sind medizinische Klassifikationen insoweit erst ein Mal egal. Dass man süchtige Menschen nicht bestrafen sollte, sondern behandeln muss, muss also auch vermittelt werden.

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    Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

  • Verzeihung Herr Eichendorff,

    mit ähnlich meinte ich die Behandlung. Selbstverständlich kann man einem Suchtkranken nicht einfach Antibiotika verschreiben, und er erholt sich.

    Die Drogensucht setzt außerdem nun ein Mal voraus, dass Drogen auch besessen werden. Drogenbesitz ist jedoch auch bei süchtigen Menschen, strafbar. Wie ich bereits vorhergehend sagte, wollen wir rechtlich sowie auch gesellschaftlich neu denken. Einer Gesellschaft sind medizinische Klassifikationen insoweit erst ein Mal egal. Dass man süchtige Menschen nicht bestrafen sollte, sondern behandeln muss, muss also auch vermittelt werden.

    Antibiotika nicht, korrekt. Allerdings gibt es in der Suchtmedizin Substitutionsprogramme, in deren Rahmen ein Arzt dem Süchtigen Ersatzstoffe verschreiben kann. Das ist wahrlich nichts neues.

  • Verzeihung Herr Eichendorff,

    mit ähnlich meinte ich die Behandlung. Selbstverständlich kann man einem Suchtkranken nicht einfach Antibiotika verschreiben, und er erholt sich.

    Die Drogensucht setzt außerdem nun ein Mal voraus, dass Drogen auch besessen werden. Drogenbesitz ist jedoch auch bei süchtigen Menschen, strafbar. Wie ich bereits vorhergehend sagte, wollen wir rechtlich sowie auch gesellschaftlich neu denken. Einer Gesellschaft sind medizinische Klassifikationen insoweit erst ein Mal egal. Dass man süchtige Menschen nicht bestrafen sollte, sondern behandeln muss, muss also auch vermittelt werden.

    Antibiotika nicht, korrekt. Allerdings gibt es in der Suchtmedizin Substitutionsprogramme, in deren Rahmen ein Arzt dem Süchtigen Ersatzstoffe verschreiben kann. Das ist wahrlich nichts neues.

    Herr von Eichendorff,

    ich sehe, Sie haben nie auf einer Suchtstation oder in einem Therapieprogramm gearbeitet. Ersatzstoffe sind kein Allheilmittel, ihr Einsatz muss in vielen Fällen überwacht werden und ist auch nicht bei allen Abhängigen möglich. Ich unterstelle Ihnen nicht dass Sie das denken, aber man kann einem Süchtigen nicht einfach den Ersatzstoff mit nach Hause geben und darauf vertrauen dass alles funktioniert.

    Wo hier übrigens bereits über Alkohol geredet wurde: Medikamente zur Erleichterung des Entzugs sind teilweise erst ab einem bestimmten Blutalkoholwert zugelassen, welchen viele Abhängige bei Start ihres Entzugs weit überschreiten. Bis zum Erreichen dieses Werts machen sie dann teilweise Höllenqualen durch. Sie sehen, es ist nicht so einfach.

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    Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

  • Ich glaube, mein Kollege meint etwas anderes. Es ist aus unserer Sicht völlig unstrittig, dass Drogenbesitz illegal ist und bleiben soll. Dass es sich um eine Krankheit handelt, ist uns und Ihnen ebenso bewusst. Viele Drogenabhängige können jedoch nicht optimal behandelt werden, da sie sich aus Angst vor Strafen oder Ablehnung nicht in Therapie begeben. Solche Menschen werden oftmals von der Gesellschaft aufgegeben und es fehlt ihnen die Kraft, sich selbst aus diesem Strudel zu befreien. Hier müssen wir für mehr Akzeptanz werben und gleichzeitig mehr Aufklärungsarbeit leisten. Ich kann Ihnen versichern, dass wir nicht vorhaben, harte Drogen zu entkriminalisieren oder eine Laissez-faire-Politik zu betreiben. Das ist nicht unser Ziel.

  • Herr Baum, wenn Sie mir die Frage gestatten: Inwiefern wollen Sie bitte den "Umgang mit Drogen neudenken"?

    Herr Eichendorff,

    die aktuelle Drogenpolitik ist schwach, um das mal nett auszudrücken. Weder die Prävention noch die Bestrafung funktioniert. Der Krieg gegen Drogen, wie ihn die USA gestartet haben, kann man auf realistische Weise betrachtet als gescheitert ansehen. Wir möchten Menschen mit einer Drogensucht eine alternative bieten und Therapien und Ähnliches ausbauen.


    Dennoch hoffe ich, dass Sie hier nicht behaupten wollen, es gäbe keine (gesellschaftliche) Kriminalisierung von Drogenkonsumenten. Zumal ich sehr gerne wissen wollen würde, was in Ihren Augen Menschen sind, die aus verständlichen Gründen süchtig sind oder Drogen zu sich nehmen und was Menschen sind, die wegen Ihres Drogenkonsums bestraft gehören. Wer sind Sie, dass Sie glauben, Sie könnten beurteilen, wer eine "schlechter" und wer "guter" Konsument ist? Die Übergänge können fließender als Wasser sein. Und in der Hinsicht sind auch Sie ein Problem, das einer nachhaltigen Drogenpolitik im Weg steht. Denn durch die Kriminalisierung von Konsumenten, entstehen auch für ehemalige Konsumenten massive Probleme. Der soziale Druck der auf einem als ehemaligen Drogenkonsument haftet, kann zu Rückfällen führen. Deshalb möchten wir aufklären und helfen. Wir möchten vorurteilsfreie und wissenschaftlich fundierte Aufklärung betreiben - und nicht das, was Deutschland in der vergangenen Zeit erlebt hat.

  • Herr Eichendorff,

    ich sehe, Sie haben nie auf einer Suchtstation oder in einem Therapieprogramm gearbeitet. Ersatzstoffe sind kein Allheilmittel, ihr Einsatz muss in vielen Fällen überwacht werden und ist auch nicht bei allen Abhängigen möglich. Ich unterstelle Ihnen nicht dass Sie das denken, aber man kann einem Süchtigen nicht einfach den Ersatzstoff mit nach Hause geben und darauf vertrauen dass alles funktioniert.

    Wo hier übrigens bereits über Alkohol geredet wurde: Medikamente zur Erleichterung des Entzugs sind teilweise erst ab einem bestimmten Blutalkoholwert zugelassen, welchen viele Abhängige bei Start ihres Entzugs weit überschreiten. Bis zum Erreichen dieses Werts machen sie dann teilweise Höllenqualen durch. Sie sehen, es ist nicht so einfach.

    Natürlich muss eine Substitutionstherapie überwacht und begleitet werden. Und sicherlich ist das nicht immer leicht. Ihre Lösung aber dafür ist es dann einfach gar nicht zu versuchen, sondern den Leuten die gewünschten Drogen einfach so zu geben?

    Und ja, Entzug ist nicht einfach, aber es hat auch niemand etwas anderes behauptet.

  • Herr Eichendorff,

    die aktuelle Drogenpolitik ist schwach, um das mal nett auszudrücken. Weder die Prävention noch die Bestrafung funktioniert. Der Krieg gegen Drogen, wie ihn die USA gestartet haben, kann man auf realistische Weise betrachtet als gescheitert ansehen. Wir möchten Menschen mit einer Drogensucht eine alternative bieten und Therapien und Ähnliches ausbauen.


    Dennoch hoffe ich, dass Sie hier nicht behaupten wollen, es gäbe keine (gesellschaftliche) Kriminalisierung von Drogenkonsumenten. Zumal ich sehr gerne wissen wollen würde, was in Ihren Augen Menschen sind, die aus verständlichen Gründen süchtig sind oder Drogen zu sich nehmen und was Menschen sind, die wegen Ihres Drogenkonsums bestraft gehören. Wer sind Sie, dass Sie glauben, Sie könnten beurteilen, wer eine "schlechter" und wer "guter" Konsument ist? Die Übergänge können fließender als Wasser sein. Und in der Hinsicht sind auch Sie ein Problem, das einer nachhaltigen Drogenpolitik im Weg steht. Denn durch die Kriminalisierung von Konsumenten, entstehen auch für ehemalige Konsumenten massive Probleme. Der soziale Druck der auf einem als ehemaligen Drogenkonsument haftet, kann zu Rückfällen führen. Deshalb möchten wir aufklären und helfen. Wir möchten vorurteilsfreie und wissenschaftlich fundierte Aufklärung betreiben - und nicht das, was Deutschland in der vergangenen Zeit erlebt hat.

    Ich glaube, mein Kollege meint etwas anderes. Es ist aus unserer Sicht völlig unstrittig, dass Drogenbesitz illegal ist und bleiben soll. Dass es sich um eine Krankheit handelt, ist uns und Ihnen ebenso bewusst. Viele Drogenabhängige können jedoch nicht optimal behandelt werden, da sie sich aus Angst vor Strafen oder Ablehnung nicht in Therapie begeben. Solche Menschen werden oftmals von der Gesellschaft aufgegeben und es fehlt ihnen die Kraft, sich selbst aus diesem Strudel zu befreien. Hier müssen wir für mehr Akzeptanz werben und gleichzeitig mehr Aufklärungsarbeit leisten. Ich kann Ihnen versichern, dass wir nicht vorhaben, harte Drogen zu entkriminalisieren oder eine Laissez-faire-Politik zu betreiben. Das ist nicht unser Ziel.

    Ihnen kann ich zustimmen, Frau Dr. Klinkert. Aufklärungsarbeit in dem Bereich und die Süchtigen ohne Drohungen bzw. Angst einer Therapie zuzuführen ebenfalls. Nichts anderes verlange ich auch. Was Sie, Herr Regenborn, mir aber hingegen vorwerfen wollen, kann ich daher nicht verstehen.

  • Herr von Eichendorff,

    um wieder zu einem gemeinsamen Konsens zu finden, würde ich gerne wissen, wann ich das gesagt haben soll.

    Die Drogensucht setzt außerdem nun ein Mal voraus, dass Drogen auch besessen werden. Drogenbesitz ist jedoch auch bei süchtigen Menschen, strafbar. Wie ich bereits vorhergehend sagte, wollen wir rechtlich sowie auch gesellschaftlich neu denken. Einer Gesellschaft sind medizinische Klassifikationen insoweit erst ein Mal egal. Dass man süchtige Menschen nicht bestrafen sollte, sondern behandeln muss, muss also auch vermittelt werden.

    Von "geben" steht dort nichts, eine Überspitzung meinerseits.

  • Herr von Eichendorff,

    um wieder zu einem gemeinsamen Konsens zu finden, würde ich gerne wissen, wann ich das gesagt haben soll.

    Die Drogensucht setzt außerdem nun ein Mal voraus, dass Drogen auch besessen werden. Drogenbesitz ist jedoch auch bei süchtigen Menschen, strafbar. Wie ich bereits vorhergehend sagte, wollen wir rechtlich sowie auch gesellschaftlich neu denken. Einer Gesellschaft sind medizinische Klassifikationen insoweit erst ein Mal egal. Dass man süchtige Menschen nicht bestrafen sollte, sondern behandeln muss, muss also auch vermittelt werden.

    Von "geben" steht dort nichts, eine Überspitzung meinerseits.

    Herr von Eichendorff,

    danke dass Sie das aufklären. Meiner Meinung nach besteht zwischen der Vermeidung von Bestrafung wenn sich Süchtige in Behandlung begeben und der Aushändigung von Drogen an Süchtige durch staatliche Stellen doch ein großer Unterschied.

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    Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

  • Herr von Eichendorff,

    danke dass Sie das aufklären. Meiner Meinung nach besteht zwischen der Vermeidung von Bestrafung wenn sich Süchtige in Behandlung begeben und der Aushändigung von Drogen an Süchtige durch staatliche Stellen doch ein großer Unterschied.

    Ein Unterschied ist dort vorhanden, ja, jedoch nahm ich eine Zustimmung ihrerseits zu letzterem an. Ersteres ist schließlich bereits Usus und rechtlich möglich.