Stimmen Sie dem Antrag zu? 13
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Ja (9) 69%
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Nein (2) 15%
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Enthaltung (2) 15%
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Deutscher Bundestag
Neunzehnte Wahlperiode
Drucksache XIX/XXX
Antrag
der Bundesregierung
Wiederaufnahme der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der durch die Europäische Union geführten Operation EUNAVFOR MED IRINI
Anlage 1
Begründung
Die politische Lage in Libyen bleibt bestimmt von einem stockenden politischen Transitionsprozess, vom Konflikt konkurrierender politischer Lager und weiterhin separaten Institutionen in Ost und West. Die Übergangs-Einheitsregierung unter Premierminister Dbeiba sollte das Land am 24. Dezember 2021 zu Wahlen führen, doch die Wahlen wurden aufgrund von Uneinigkeiten über die Kandidatenlisten kurzfristig abgesagt. Das Repräsentantenhaus hat im März 2022 ein konkurrierendes Kabinett unter dem designierten Premierminister Bashagha vereidigt, welches sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Die Ausarbeitung einer neuen libyschen Verfassungsgrundlage als Grundlage für Wahlen durch das Repräsentantenhaus und den Hohen Staatsrat stockt weiterhin, obwohl die Bevölkerung Wahlen deutlich befürwortet. Eine aktive Begleitung der VN-Bemühungen bleibt für eine erfolgreiche politische Transition zwingend erforderlich. Trotz des internationalen Engagements gibt es fortwährend Verstöße gegen das Waffenembargo der VN gegen Libyen durch Zufuhr von Waffen, Material und Kämpfern an die ost- und westlibyschen Akteure. Entgegen der 2020 geschlossenen Waffenstillstandsvereinbarung befinden sich weiterhin ausländische Kämpfer, Kräfte und Söldner auf beiden Seiten im Land. Ihr vollständiger Abzug sowie ein geregelter Prozess zur Entwaffnung und Demobilisierung der libyschen Milizen, teilweise auch ihre Überführung in reguläre Sicherheitsstrukturen, stehen noch aus. Um eine langfristige politische Stabilisierung Libyens zu ermöglichen und die Friedensperspektive des Landes zu stärken, gilt es, den VN-geführten Friedensprozess weiterhin diplomatisch, militärisch und entwicklungspolitisch zu unterstützen. Die Operation EUNAVFOR MED IRINI ist der einzige Akteur, der das Waffenembargo der VN gegen Libyen auf hoher See umsetzt und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum VN-geführten Friedensprozess und der Stabilisierung Libyens. Die umfassende Präsenz der Operation im südlichen Mittelmeer ist ein wichtiges politisches Zeichen, das den Stellenwert des Embargos gegenüber der internationalen Gemeinschaft unterstreicht.
Die Debatte dauert 72 Stunden.
Das Wort hat die Bundesregierung.
Die Abstimmung dauert 72 Stunden.