Also ein sich über Jahre herausentwickeltes Volk als Schicksalsgemeinschaft, das eine gemeinsame Kultur, gemeinsame Sprache, gemeinsame Geschichte und gemeinsame Abstammung hat, ist schon recht klar definiert. Dieses wiederum hat eine Verantwortlichkeit nur für sich selbst, abgesehen davon, dass die Herausbildung von Völkern als seperierte Gruppe natürlich ist.
Die Menschen sprechen fremde Arten,
ein jeder Mensch hat and're Karten,
Kultur und die Geschichte trennen,
und manche kann man nicht erkennen.
Doch ist das wirklich ein Problem,
das spaltet Menschen, wie der Lehm,
der da verbaut und 'stapelt ist,
in einer Mauer, kalt und trist?
Die Menschen teilen sich die Rippen,
alle steh'n auf des Todes Schippen,
in jedem schlägt ein warmes Herz,
das fühlt, das fühlt, das fühlt den Schmerz.
Die Schreie kennen keine Sprachen,
Blutlachen keinerlei Kultur,
die Leiche, die kennt keine Mutter,
im Leid vergisst man sein‘ Natur.
Warum nicht dieser kalten Hand,
der kalten, frierend', zittern'd Hand,
warum sollten wir ihr nichts geben,
warum lassen wir sie nicht leben?
Wenn diese Hand, so anders zwar,
besteht auch nur aus Haut und Haar,
tut diese Hand auch anders pochen,
besteht sie doch auch nur aus Knochen.
Warum sollten wir Mauern bauen,
statt ehrlich in die Augen schauen,
ja, schauen, ob es Hilfe braucht,
ob jemandem die Seele raucht?
Denn Mauern sind nicht nur aus Stein,
und wer sie baut, der reißt was ein:
Die Liebe, Hoffnung, Zuversicht,
auf dass mein warmes Herz zerbricht.