Beiträge von Sebastian Fürst

    AUSSPRACHE

    Berufung der Staatsminister und des Stellvertreters der Ministerpräsidenten


    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    wir schreiten nun zur Aussprache über den Antrag "Berufung der Staatsminister und des Stellvertreters der Ministerpräsidenten" (Drs. XXI/006). Die Dauer der Aussprache beträgt - den Regularien unserer Geschäftsordnung entsprechend - zweiundsiebzig Stunden.

    Ich eröffne die Aussprache.

    AUSSPRACHE

    Bestimmung der Zahl und Abgrenzung der Geschäftsbereiche


    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    wir schreiten nun zur Aussprache über den Antrag "Bestimmung der Zahl und Abgrenzung der Geschäftsbereiche" (Drs. XXI/005). Die Dauer der Aussprache beträgt - den Regularien unserer Geschäftsordnung entsprechend - zweiundsiebzig Stunden.

    Ich eröffne die Aussprache.

    Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Hertz

    Sie nehmen die Wahl an - das ist entsprechend vermerkt. Ich gratuliere Ihnen an dieser Stelle persönlich und im Namen des ganzen Hauses zu Ihrer erfolgreichen Wahl und bitte Sie nun, zur Vereidigung nach vorne zu treten.


    ***


    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,



    bitte erheben Sie sich.


    ***


    Sehr geehrte Frau Hertz,



    bitte sprechen Sie den in Art. 56 der Bayerischen Verfassung in Verbindung des Gesetzes über die Rechtsverhältnisse der Mitglieder der Staatsregierung vorgeschriebenen Eid nach:



    „Ich schwöre Treue der Verfassung des Freistaates Bayern, Gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte Erfüllung meiner Amtspflichten, so wahr mir Gott helfe.“


    Es steht Ihnen frei, auf die religiöse Beteuerung zu verzichten oder eine anderweitige religiöse Beteuerungsformel anzuwenden.

    ERSTER WAHLGANG

    Wahl der Ministerpräsidentin des Freistaates Bayern

    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

    wir schreiten nun zum ersten Wahlgang zur Bestimmung eines Ministerpräsidenten für den Freistaat Bayern. Dieser Wahlgang dauert den Regularien der Geschäftsordnung gemäß achtundvierzig Stunden lang an.


    Der erste Wahlgang ist hiermit eröffnet. Marlen Hertz

    Ihnen ist schon klar, dass wenn man zur Monarchie steht, dass man sich nicht zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennt und somit kein richtiger Demokrat, bzw. ein Antidemokrat ist?

    Das stimmt so nicht ganz. Monarchie und Demokratie sind zusammen möglich, z.B. in einer parlamentarischen Monarchie. Die freiheitliche demokratische Grundordnung setzt sich zusammen aus der Menschenwürde, dem Demokratieprinzip und dem Rechtsstaatsprinzip, alles drei kann auch in einer Monarchie umgesetzt werden.

    Naja, platt ausgedrückt heißt Monarchie, dass ein Monarch an der Spitze des Staates steht und Demokratie heißt, dass jemand vom Volk oder seinen Vertretern für eine bestimmte Zeit an die Spitze des Staats gewählt ist. Wie die Macht dann im Staat verteilt ist, ist dann wieder eine andere Frage.

    Zitat
    O. Laschet

    Danken? Man soll einer solchen militaristischen Person danken? Er hat Kriege geführt und viele Menschenopfer gebracht um Deutschland zu einigen. Aber ja, man kann froh sein, dass es keine Kleinstaaten gibt, man sollte Bismarck aber nicht danken, sondern als Prussifizierer im Hinterkopf behalten.


    Wo gehobelt wird da fallen Späne. in einem Krieg fallen nun einmal Menschen, Soldaten ,wie Zivilisten, das war ,das ist so und das wird auch immer so sein, das mag man bedauern, ist aber unabänderlich.

    Die Einigungskriege waren wohl nicht alle notwendig ,aber zielführend.

    Sehr wohl sollte man Bismarck danken, als Einiger des Reichs und als Modernisier der unzähligen Fürstentumer( Königreiche)

    Interessant, ist ja das die Konservativen soviel wert auf die Einigungskriege legen, wo es doch eigentlich ein Projekt der liberalen Kräfte war und sich zumindest in Bayern die Konservativen (katholisch, monarchistisch und konservativ) gegen die Vereinigung stellten. Es gibt interessante Reden in der Kammer der Abgeordneten, in denen die konservativen Abgeordneten der Patriotenpartei (später Zentrum) den Preußen vorwerfen, dass sie das friedliche Bayernvolk zu einem kriegslüsternen Haufen gewandelt hätten. Abgesehen davon ist Bayern um 1870, zumindest was die politischen Reformen angeht, auf einem relativ guten Stand, da von Maximilian II. und seinen eher liberalen Regierungen in den 1860er Jahren einiges an Reformen angeschoben wurden. Von einem rückschrittlichen Bayern kann also nicht die Rede sein und andere Staaten wie Baden sind Bayern zu diesem Zeitpunkt sogar noch voraus. Bismarck als den großen Modernisierer darzustellen, der die rückständigen süddeutschen Staaten aus dem Mittelalter in die Moderne katapultiert hat, ist deshalb Müll, auch wenn spätere Reformen, wie die Einführung der Sozialversicherungen durch aus sinnvoll waren.

    Tritt vor die Presse


    Sehr geehtre Damen und Herren,

    liebe Kolleginnen und Kollegen,


    in Bayern bricht am heutigen Tag eine neue Zeit an, denn die Tage der Allianzregierungen sind gezählt. Die Zeiten von Remigrationszentren oder der Beendigung des Medienstaatsvertrags sind vorbei.


    Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit mit einen Kolleginnen und Kollegen. Ein besonderer Dank geht an Marlen Hertz und Lukas Kratzer für die gute Atmossphäre während der Verhandlungen. Wir haben uns auf ein ambitioniertes Programm geeinigt und ich bin mir sicher, dass wir durch unsere gemeinsame Regierung unser geliebtes Bayernland fit für die Zukunft machen können.


    Eine entscheidenter Baustein auf diesem Weg wird der Ausbau des ÖPNVs in auf dem Land sein. Wir wollen hierbei vor allem hier vor allem bereits bestehende aber nicht mehr genutzte Strecken reaktivieren. In vielen Gemeinden in Bayern gibt es Bürgerinitiativen, die schon eine sehr große Vorarbeit geleistet haben. Diese Initativen treiben unermüdlich ihre Projekte zur Reaktivierung voran. Sie halten Eisenbahnkörper in Schuss und geben Machbarkeitsstudien in Auftrag. Viele dieser Projekte sind viel versprechend und diese Projekte werden wir in Zukunft weiter fördern, denn die Reaktivierung ist eine verhältnissmäßig kostengünstige Variante zur Erschließung von Gemeinden. Wir leben inzwischen in einer Zeit, in der auf den Dörfern nur alle paar Stunden mal ein Bus fährt und man ansonsten ohne das Auto aufgeschmissen ist. Es muss neben der Busverbindung in den nächsten Ort aber auch Verbindungen in die nächste Stadt geben. Vor allem in Oberbayern pendeln viele Menschen zur Arbeit nach München und damit die Menschen zur Arbeit kommen brauchen wir, fördern wir den günstigen Weg der Reaktivierung. Unsere Dörfer dürfen nicht von der Außenwelt abgeschnitten sein, sondern die umliegenden Städte und Metropolregionen müssen auch ohne das Auto oder lange Busfahrten erreichbar sein.


    Aber auch die Kinder und Jugendlichen wollen wir fördern. Die Inflation der letzten Jahre hat uns voraugen geführt, wie viele Schülerinnen und Schüler von Armut betroffen sind. Vor allem die Kinder von alleinerziehenden Müttern oder Vätern sind häufig von Armut betroffen, da hier eine entscheidente Einnahmequelle wegfällt und die verblieben Elternteile häufig nur in Teilzeit arbeiten, damit noch genug Zeit für die Kinderbetreuung bleibt. Für uns ist klar, dass auch die von Armut betroffenen Kinder eine warme und vor allem gesunde Mahlzeit am Tag auf dem Tisch haben sollen, weil es sich mit leerem Magen einfach schwer lernt. Deshalb wollen wir an allen bayerischen Schulen und Kindergärten eine kostenlose Mahlzeit anbieten, sodass es wirklich allen Kindern und Jugendlichen möglich ist mit einem vollen Magen Spaß am Lernen zu haben.


    Unsere Koalition wird also Dinge umsetzen, auf die viele Menschen schon lange gewartet haben und wir werden gemeinsam auf Brechen in eine neue und bessere Zeit.


    Vielen Dank!


    Wahl der Landtagsvizepräsidentin/des Landtagsvizepräsidenten


    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,


    gemäß Art. 20 Abs. 1 BayV ist ein Vizepräsident des XXI. Bayerischen Landtages zu wählen. Entsprechend eröffne ich hiermit die Kandidaturenphase, die den Regularien der alten Geschäftsordnung entsprechend achtundvierzig Stunden lang andauert.

    Die Kandidaturphase ist hiermit eröffnet.

    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,


    ich stelle fest, dass für Frau Marlen Hertz drei Abgeordnete gestimmt haben. Es gab zwei Nein-Stimmen. Es haben sich zwei Mitglied des Hauses enthalten. Entsprechend hat Frau Marlen Hertz die nach § 19 Abs. 1 Geschäftsordnung erforderliche Mehrheit nicht erreichen können, womit auch kein Kandidat gewählt ist. Ein zweiter Wahlgang ist nach § 19 Abs. 3 i. V. m. § 18 Geschäftsordnung einzuleiten.

    Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

    liebe Parteifreunde,


    ich bin froh heute vor euch zu stehen. Ihr arbeitet hart, aber dennoch bekommt ihr kein gerechtes Gehalt oder ausreichende Hilfe, wenn ihr sie braucht. Ich erkenne in eueren Gesichtern, dass die letzten Jahre hart waren und dass ihr für eine Verbesserung eueres Lebens kämpft. Ihr träumt vom Aufstieg und gebt alles dafür, dass ihr oder eure Kinder einmal ein besseres Leben haben werden als ihr, aber trotz der ganzen Mühe droht euch der Abstieg.


    Deshalb muss die Frage gestellt werden, warum gelingt der Aufstieg trotz harte und ehrlicher Arbeit nicht. Die Antwort ist simple, denn in den letzten Legislaturperioden wurde Politik gegen euch und nicht für euch gemacht. Statt den Unterschied zwischen arm und reich zu bekämpfen, wurde er künstlich erhöht, indem die Einkommensteuer für Einkommensmillionäre vom Jahr 2023 auf das Jahr 2025 um 32% reduziert wurden. Wieso brauchen Einkommensmillionäre eine Steuersenkung um 32%?


    Und damit ist scheinbar nicht genug, denn die Allianz schlägt weitere Steuerkürzungen vor und ich möchte an dieser Stelle lieber nicht wissen, wie sehr die Einkommen der Einkommensmillionäre entlastet werden und wie sehr ihr unter den darauffolgenden Haushaltskürzungen leiden werdet, weil eure Sozialleistungen gekürzt werden müssen.


    Machen wir uns nichts vor das aktuell auf 0,1% prognostizierte Wirtschaftswachstum ist erbärmlich und muss verbessert werden. Aber anstatt in die Wirtschaft, die Infrastruktur oder in den Sozialstaat zu investieren, werden wir immer öfter von Neoliberalisten ermahnt unsere Staatsausgaben zu reduzieren. Dass ihr, die hart und ehrlich arbeitenden Bevölkerung, davon am meisten betroffen wärt, ist nicht weiter verwunderlich, denn ihr müsst eure Kinder in den Kindergarten schicken, um zur Arbeit gehen zu können. Die Einkommensmillionäre engagieren stattdessen eine Tagesmutter und die Sache hat sich für sich erledigt. Ihr müsst eueren Kindern selbst bei den Hausaufgaben helfen, weil euch das Geld für einen professionelle Nachhilfe fehlt. Und ihr müsst eure Eltern selbst pflegen, weil euch das Geld für einen Platz in einem guten Altersheim fehlt.


    Ich empfinde es als falsch die Arbeiterschaft für eine schlecht laufende Wirtschaft zu bestrafen, denn das Wirtschaftswachstum liegt nicht in der Verantwortung der Arbeiterschaft, sondern in der der Wirtschaftspolitik. Um unser Land wieder nach vorne zu bringen bedarf es Investitionen in die Infrastruktur, denn unsere überlasteten Schienennetze erneuern und erweitern sich nicht von allein. Unserer Schulen, Gerichte und Behören füllen die Leerstände nicht von alleine füllen und unser Gesundheits und Rentensystem wird nicht hochwertiger, wenn weniger als zu vor ausgegeben wird. Jeden Cent den die Regierung weniger ausgibt fehlt den Unternehmen und den Haushalten.


    Wir Grüne erkennen die Krisensituationen an, aber anstatt die Ungleichheit weiter zu verschärfen und dieses Land kaputt zu sparen, wollen wir in euch investieren, denn wir wissen, was ihr leisten könnt und wir wissen auch, dass ihr noch viel mehr leisten könnt, wenn der Staat euch guten ÖPNV, gute Kindergärten, gute Schulen und gute Ärzte und eine serviceorientierte Verwaltung gewährleistet. Für uns ist klar, dass alle Menschen, die einer ehrlichen Arbeit nachgehen, von ihrer Arbeit leben können sollen. Gemeinsam mit euch und den Gewerkschaften werden wir uns unermüdlich für eine gute Bezahlung eurer Arbeit einsetzen und wir werden jenen mehr abverlangen, die sich den Buckelkrumm erben oder einfach aus der Arbeit ihres Geldes ihren Lebensunterhalt bestreiten.


    Die Allianz weiß nicht, ob sie euren Schweiß wertschätzen will oder ob sie stattdessen das reichste Prozent mit weiteren Privilegien oder Steuerschlupflöcher ausstatten soll. Aber wir wissen, wie viel wert euer Schweiß ist und wir wissen, dass die reichsten ihren Teil zu unserer Gesellschaft beitragen müssen, damit die Investitionen getätigt werden können, auf die wir schon lange warten. Wir unterstützen all jene, die auch euer Wohl im Blick haben und werden uns gegen jegliche Einschränkung des Streikrechts zur Wehr setzen, denn faire Löhne wird es nur geben, wenn die Gewerkschaften mit Mittel und Hebel zur Handhaben, mit denen sie euere Forderungen durchsetzen können.


    Gemeinsam werden wir ein Land errichten, in dem alle von ihrer Arbeit leben können und dem auch nur die Leistung im Rahmen der Möglichkeiten des Einzelnen als Lohnkriterium anerkannt sein wird. Jeder soll in diesem die Möglichkeit zum Aufstieg haben, was wir euch durch einen sozialen und serviceorientierten Staat und einer fairen Besteuerung garantieren werden.


    Vielen Dank!