Beiträge von Tillmann Dietrich

    Oh, mit Ihnen hatte ich jetzt gar nicht gerechnet. Vermutlich ist Herr Davis aber anderweitig so stark eingebunden, dass ich ihm das gerne nachsehen. Vermutlich ist Ihnen das ja ohnehin lieber. ;)


    Vielleicht ergibt sich ja noch an anderer Stelle einmal die Möglichkeit zu einem Dialog? Als Wähler würde ich mich natürlich freuen auch einmal direkt mit Ihrem Spitzenkandidaten in Kontakt treten zu können. :)


    Gerne würde ich mich auch mit Ihnen in eine Debatte stürzen, doch leider fällt es mir schwer Sie, wie die gesamte Allianz, wirklich zu fassen. Die Ausführungen bleiben in meinen Augen leider ausschließlich wässrig und wenig konkret. Der jüngste Wahlerfolg scheint diese Strategie jedoch zu belohnen, weshalb mir nun leider nichts anderes übrig bleibt als abzuwarten.

    Gestatten Sie ein paar Fragen. In Ihrem Wahlprogramm findet sich ja wenig konkretes. Zu einigen Punkten möchte ich Ihnen aber gerne die Chance geben Ihre Absichten auch für mich als Wähler zu präzisieren.

    Wir stehen daher der aktuellen Währungspolitik durch die Europäische Zentralbank, insbesondere den Anleihenankäufen, kritisch gegenüber. Nach unserer Ansicht werden durch die währungspolitischen Maßnahmen der EZB Regeln des Markts verzerrt.

    Können Sie das etwas detailierter erklären? Was ist Ihrer Ansicht nach genau das Problem und was schlagen Sie alternativ für währungspolitische Maßnahmen vor?

    Um die Lücke in der gesetzlichen Rentenversicherung zu schließen, müssen die Erwerbstätigen mehr Geld für die zusätzliche Altersvorsorge zurücklegen. Die Aktienanlage ist hier ein bedeutender Baustein. Bewährte Instrumente der staatlich geförderten Altersvorsorge müssen hierzu weiterentwickelt werden. Wir wollen die Regelungen, die die Nutzung von Aktien in der gesetzlich geförderten Altersvorsorge erschweren, flexibilisieren, um das Angebot in der Altersvorsorge zu stärken.

    Das ist grundsätzlich gut, da alternativlos. Welche Punkte würde das konkret beinhalten und ist in der Legislaturperiode mit einer entsprechenden Inititiative zu rechnen?

    Wir stehen stets zu unseren Verbündeten und wir sprechen uns angesichts der Entwicklungen vor Ort dafür aus, dass die Bundeswehr als Teil eines internationalen Bündnisses weiterhin militärisch präsent bleibt und Ausbildungsprogramme für die dortigen Streitkräfte durchführt. Der schnelle Abzug ist, wie es absehbar war, ein großer Fehler für die Lage der afghanischen Bürger und die internationale Sicherheit.

    Als bekennender Gegner dieses Einsatzes seit seines Beginns möchte ich noch einmal zum besseren Verständnis nachhaken. Sie denken, dieser erfolglose Einsatz, nein diese krachende Niederlage für die westlichen Militärverbände, könne nun dadurch gerettet werden, dass die gleiche "Strategie" der vergangenen 20 Jahre noch weiter fortgeführt wird?
    Mit Verlaub diese Ansicht ist ein Spucken ins Gesicht unserer Soldaten und die unserer Verbündeter die dort ihr Leben gelassen haben. Völlig, völlig sinnlos.


    Die richtige Reaktion in meinen Augen wäre eine kritische Betrachtung des gesamten Kapitels "Afghanistan". Sowohl auf Seiten der NATO, vorallem jedoch auf deutscher Seite.

    Wir müssen schonungslos analysieren was wir hier eingesetzt haben, was wir erreicht haben und was unser Ziel war. Ich denke niemand kann bestreiten, dass das Ergebnis aller Teile katastrophal ist.

    Die Frage ist doch also: Welche Konsequenzen ziehen wir für die Zukunft?

    Achja der Afghanistaneinsatz...Eine nett gemeinte Idee dessen Ausgang sich nun jedoch genau so darstellt wie es vorhersehbar war. Was mich dabei traurig stimmt sind die unzähligen deutschen, amerikanischen und sonstige Soldaten der NATO die an diesem Ort ihr Leben gelassen haben. Leider vollkommen sinnlos.

    Ihre Annahme, derartige Unternehmen wie etwa


    https://www.wenigermiete.de/?u…K5fYqgCb9ydhoCt9oQAvD_BwE


    oder


    https://www.flightright.de/?gc…K4t6OpsQ4M4RoCxZ4QAvD_BwE


    müssten sich als Inkassounternehmen "ausgeben", ist irrig. Die angebotenen Leistungen sind - angeblich - zulässige Inkassodienstleistungen i.S.v. § 10 Abs. 1 Nr. 1 RDG (vgl. BGH Urteil vom 27.11.2019, Az: VII ZR 285/18).

    Hmm von solchen Unternehmen habe ich keine Ahnung, da kann ich nichts zu sagen. Ich beziehe mich auf "klassische" Inkassounternehmen.

    Wenn Sie meinen, die Rechnungen von Inkassounternehmen i.e.S. seien angemessen, kann ich Ihnen auch nicht wirklich weiterhelfen. Wenn man für automatisierte Stundungs- und Ratenzahlungsvereinbarungen, die zumeist sogar dem ersten Schreiben beigefügt werden, nochmal eine 1,5 Gebühr verlangen kann, ist das schlicht und ergreifend legalisierter Wucher. Forderungen verdoppeln sich nicht selten nur durch Nebenforderungen. Von erforderlichen Rechtsverfolgungskosten kann insofern auch keine Rede sein, weil die Inkassodienstleister nicht selten mindestens in gleichem Maße profitieren wie ihre Auftraggeber. Die Betreibung der Forderung steht jedenfalls nicht im Vordergrund. Darüber hinaus dürfte auch Ihnen bekannt sein, dass zahlreiche Inkassodienstleister häufig mit irgendwelchen unseriösen Abo-Fallen zusammenarbeiten und zumindest billigend in Kauf nehmen, unberechtigte Forderungen zwangsweise durchzusetzen.

    Die Inkassobranche ist doch gerade deshalb erst kürzlich reguliert worden, bzw. steht dies unmittelbar bevor. Zum letzten Absatz das die Beitreibung der Forderung nicht im Vordergrund stehen würde, bzw. es zu unseriösen Abo-Fallen (?) kommt kann ich nichts sagen. Derlei Erfahrungen habe ich in meinem beruflichen Umfeld noch nie gemacht.


    Es sei angemerkt: Wie überall, gibt es auch in dieser Branche schwarze Schafe. Völlig klar. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass Inkassodienstleister keine böse Menschen sind, oder das dieser Wirtschaftszweig obsolet wäre, denn dieser Eindruck ergibt sich m.E. immer öfter.

    Zu den Auskunfteien: Ich habe zu keinem Zeitpunkt gefordert, man möge Unternehmen wie die Schufa verbieten oder dergleichen. Dennoch gilt es zur Kenntnis zu nehmen, dass mit den zunehmenden Möglichkeiten der Digitalisierung die Infrastruktur geschaffen wird, umfassende Bewertungssysteme zu erstellen, die den Ausschlag geben können über Wohl und Wehe des Betroffenen. Dass die Auskunfteien nicht über die weitere Beurteilung des Scorings entscheiden, ist nicht ausschlaggebend, da sie die diesbezügliche Infrastruktur und Daten vorhalten. Bereits dies muss Anlass genug sein, personenbezogene Bewertungssysteme gleich welcher Art und gleich, ob von privater oder öffentlicher Seite, kritisch zu beäugen und in die Pflicht zu nehmen. Wir dürfen nicht vergessen, dass anderswo, in China, über eine Milliarde Menschen in dieser digitalen Unfreiheit unter einem kommunistischen System leben müssen. Auch gut klingende Vorschläge sind vor diesem Hintergrund erst einmal kritisch zu betrachten und genau zu prüfen. Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass die Möglichkeiten der Digitalisierung verbunden mit dem vermeintlichen Gemeinwohl die größte Bedrohung für unser aller Freiheit ist, wenn man diese Gefahr nicht ernst nimmt.

    Absolut. Kritisch beäugen muss man alles. Vorallem wenn es um das Sammeln von Daten geht. Dennoch sind wir auch gleichzeitig von chinesischen Verhältnissen sehr weit entfernt. Ein Vergleich führt hier deshalb völlig in die Irre in meinen Augen und verkennt die Realität und die Anwendungspraxis.

    Zu den vermeintlich notwendigen Risikoprüfungen: Zunächst handelt es sich nur um einen ganz kleinen Kreis von Geschäften, bei denen eine solche Bonitätsprüfung überhaupt geboten ist. Bei den allermeisten Einkäufen, ist das Risiko eines Totalausfalls verkraftbar oder jedenfalls durch Auswahl einer bestimmten Zahlungsart vermeidbar. Um geschäftliche Auskunfteien wie Bürgel geht es hier ja mitnichten.

    Wie kommen Sie zu der Annahme, dass es nur ein kleiner Kreis von Geschäften sei? Der Onlinehandel boomt und mit Ihm geht auch eine größere Notwendigkeit von Risikoprüfungen einher. Gerade weil in Deutschland eben unsichere Zahlungsmethoden immernoch #1 sind. Und auch Bürgel ist ja keineswegs eine rein geschäftliche Auskunftei, ganz im Gegenteil.

    Lieber Herr Fuhrmann, da müssen wir jetzt viel konkreter werden um das beurteilen. In wie fern müssen denn Inkassounternehmen stärker beschränkt werden? Ich sprach ja auch bewusst von Inkassounternehmen und nicht solchen, welche sich als welche ausgeben.


    Im Übrigen ist es völlig unangemessen, dass Inkassodienstleister auf Grundlage des RVG abrechnen können.

    Wieso?




    Was die Auskunfteien angeht, so lassen Sie Ihrerseits völlig außer Acht, dass diese für den Zugang in zentrale Lebensbereiche mittlerweile unentbehrlich geworden ist. Es werden zum Teil höchstpersönliche Daten ohne Einwilligung verarbeitet. Wie damit umzugehen ist, stellt weniger eine wirtschaftspolitische, denn eine gesellschaftspolitische Frage dar. Faktisch handelt es sich um privat betriebene individuelle Bewertungssysteme, die - überträgt man sie auf andere Bereiche - ein demokratisches Zusammenleben schlechterdings verunmöglichen. Aus diesseitiger Sicht sollten Auskunfteien und andere Anbieter von Scoring-Systemen, insbesondere auch der Staat selbst (!), streng reguliert werden.


    Das ist ja nun etwas an den Haaren herbeigezogen, finden Sie nicht? Die Frage ist ja nun auch immer was wird aus einem Score gemacht? Das liegt ja in letzter Instanz überhaupt nicht bei den Auskunfteien selbst.

    Ich stimme Ihnen zu, wenn Sie sagen, dass zweifelhafte Bewertungsmethoden im Zweifel nicht zum Nachteil eines betroffenen auf öffentlicher Ebene führen dürfen. Aber diese Gefahr sehe ich auch aktuell, anders als Sie, in keinster Weise.

    Wie stellen Sie sich eine Risikoprüfung in Unternehmen vor ohne aussagekräfte Auskünfte?

    Wenn ich mir den Antrag der Sozialdemokraten zum Lieferkettengesetz und die Anfrage zum Thema Auskunfteien anschaue, dann frag ich mich wo denn die wirtschaftlichen Kompetenzen dieser Partei auf Urlaub sind.

    Könnten Sie das bitte erläutern?

    Naja wofür werden denn solche Scores verwendet? Mir kommt einfach zu kurz, wie wichtig dieses Mittel für Unternehmen ist. Worum geht es denn dabei überhaupt? Es geht darum Ausfallrisiken für Unternehmen abschätzen zu können. Ohne dieses Hilfsmittel reduzieren Sie die Umsätze im b2c Geschäft. Abgesehen davon, dass ja auch die Branche der Auskunfteien direkt selbst einen Beitrag zu unserem Wohlstand leisten. Was kommt als nächstes? Inkassounternehmen werden weiter beschränkt?

    Wenn ich mir den Antrag der Sozialdemokraten zum Lieferkettengesetz und die Anfrage zum Thema Auskunfteien anschaue, dann frag ich mich wo denn die wirtschaftlichen Kompetenzen dieser Partei auf Urlaub sind.

    Spanien, mein Freund, ich bin in Spanien.

    Ein wunderschönes Land! Genießen Sie Ihren Urlaub noch ein wenig, tanken Sie Sonne und wenn Sie wieder in der Heimat sind bringen Sie die Partei mal wieder zur Vernunft.

    Natürlich habe ich mir die Arbeit der Konservativen Partei und des Liberalen Forums, der beiden großen Parteien im Mitte-Rechs-Lager, angeschaut. Damit konnten mich diese aber bislang überhaupt nicht überzeugen.

    Wenn dem so ist, was hat Sie davon abgehalten das kritisch innerparteilich zu hinterfragen? Die Frage die bestehen bleibt ist doch folgende: Warum denken Sie, dass Sie und Ihre neusten Mitstreiter all diese Inhalte oder große Teile dieser Inhalte nicht in bspw. der KonP hätten umsetzen können?

    Oder ging es am Ende eben doch nicht nur im Inhalte? Diese Neugründung wird dem "bürgerlichen" Lager nicht helfen. Es wird es schwieriger machen entsprechende Inhalte zu realisieren.

    Ich verstehe den Anreiz eine neue Kraft schaffen zu wollen. Zweifelhaft finde ich es aber dennoch, sich nicht einer bestehenden Partei anzuschließen und dort für seine Inhalte zu kämpfen. Oder wollen Sie mir ernsthaft erzählen, dass diese Programmpunkte in der Konservativen Partei z.B. nicht zu vertreten werden?

    Es ist daher für mich der Gang des einfachsten Weges und ein Ausweichen einer wirklichen politischen Diskussion und das sogar mit tendenziell gleich Gesinnten.