Beiträge von Chloé Bail

    Bail, freie Journalistin.


    Den Gewählten meinen herzlichen Glückwunsch. Ich habe eine Frage an Frau Lara Lea Friedrich!

    Frau Friedrich, jetzt, da sie zur Bundeskanzlerin gewählt wurden: Werden Sie weiterhin als Generalsekretärin Ihrer Partei amtieren? Oder streben Sie doch den freigewordenen Bundesvorsitz an, wie üblich für einen Regierungschef?

    Vielen Dank für die Glückwünsche! Über diese Fragestellung habe ich mir allerdings noch nicht wirklich Gedanken gemacht. Ich kann nicht ausschließen, dass ich eventuell als Parteivorsitzende kandidieren werde. Die Möglichkeit hätte aber unabhängig von meiner Nominierung als Kanzlerkandidatin und der Wahl zur Kanzlerin bestanden. Genauso haben natürlich alle anderen Parteimitglieder die Möglichkeit, für das Amt zu kandidieren. Ich denke, ein Kanzlerkandidat oder ein Bundeskanzler muss nicht zwingend auch den Parteivorsitz innehaben. Das sind unterschiedliche Aufgaben, für die es auch unterschiedliche Anforderungsprofile gibt. Ich wäre auch glücklich, wenn ich der Partei weiterhin als Generalsekretärin zur Verfügung stehen darf. Immerhin wurde ich erst kürzlich in dieses Amt gewählt. Bisher habe ich jedenfalls auch noch keine Kandidatur für den Vorsitz eingereicht und noch keine Entscheidung hierüber getroffen. Sobald ein neuer Vorsitzender gewählt wurde, werden wir die Öffentlichkeit aber natürlich darüber unterrichten.

    Danke für Antwort!

    Bail, freie Journalistin.


    Den Gewählten meinen herzlichen Glückwunsch. Ich habe eine Frage an Frau Lara Lea Friedrich!

    Frau Friedrich, jetzt, da sie zur Bundeskanzlerin gewählt wurden: Werden Sie weiterhin als Generalsekretärin Ihrer Partei amtieren? Oder streben Sie doch den freigewordenen Bundesvorsitz an, wie üblich für einen Regierungschef?

    Das mag sein, aber wodurch ist diese Ungleichbehandlung zu rechtfertigen?

    Ich verweise Sie auf das Urteil des Obersten Gerichts in Bezug auf die Beibehaltung bzw. Abgabe von Landtagsmandaten. Handelt es sich hierbei nicht um denselben Fall, Frau Ivanova? Sie behalten im Bundestag immerhin ein Mandat, das der Liste der Sozialdemokratischen Partei zusteht, denn Sie wurden nicht direkt gewählt.

    Unabhängig von der rechtlichen Sachlage stellt sich auch die Frage, wie das den Wählerinnen und Wählern der SDP gegenüber moralisch vertretbar sein soll.

    Nach der herrschenden Meinung ist ein Beibehalt des Mandates durch Frau Ivanova rechtlich unproblematisch. Es werden über die Zweitstimme Wahllisten und nicht Parteien gewählt, was auch dadurch deutlich wird, dass theoretisch auch Parteifremde auf der Liste einer Partei kandidieren können. Zudem sind Abgeordnete nur ihrem Gewissen unterworfen, haben das freie Mandat - das auch die Freiheit, sich einer Fraktion anzuschließen oder nicht umfasst - und sind nicht an Weisungen durch Parteien oder sonst wen gebunden, Art. 38 GG. Entsprechend ist Frau Ivanova über die Wahlliste gewählte, demokratisch legitimierte Bundestagsabgeordnete, deren Mandatsverhältnis durch diesen Umstand nicht berührt wird.

    Von welcher "herrschenden" Meinung sprechen Sie? Wenn dem so wäre, wie Sie behaupten, worin liegt dann der Unterschied zur rechtlichen Regelung bezüglich der Abgabe von Landtagsmandaten? Auf Landesebene verhält es sich genau gleich wie auf Bundesebene, was die Aufstellung von Listen, die Mandatsfreiheit und alle sonstigen Dinge betrifft, die Sie hier aufzählen.

    Glauben Sie, es ist falsch, dass Frau Ivanova in Bayern gezwungen war, ihr Mandat abzugeben?

    Frau Dr. Burberg,


    von welcher "Zukunft" bei den Grünen sprechen Sie angesichts Ihres plötzlichen Rückzugs aus der Politik?

    Herr Bundeskanzler,


    wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus? Gibt es dazu aktuelle Informationen?

    Frau Ivanova,


    Bail, unabhängige Journalistin. Glauben Sie denn, dass dieser Schritt rechtlich unbedenklich ist?

    Ich verweise:


    Ein Abgeordneter kann aus der Partei austreten. Der Gesetzgeber hat dies in § 10 Abs. 2 S. 3 Parteiengesetz (PartG) auch ausdrücklich geregelt. Danach ist ein Mitglied jederzeit zum sofortigen Austritt aus der Partei berechtigt. Ein Mandatsverlust infolge einer Veränderung der Parteizuge- hörigkeit ist gesetzlich nicht vorgesehen

    Ich verweise Sie auf das Urteil des Obersten Gerichts in Bezug auf die Beibehaltung bzw. Abgabe von Landtagsmandaten. Handelt es sich hierbei nicht um denselben Fall, Frau Ivanova? Sie behalten im Bundestag immerhin ein Mandat, das der Liste der Sozialdemokratischen Partei zusteht, denn Sie wurden nicht direkt gewählt.

    Unabhängig von der rechtlichen Sachlage stellt sich auch die Frage, wie das den Wählerinnen und Wählern der SDP gegenüber moralisch vertretbar sein soll.

    Für wie realistisch halten Sie eine Fortsetzung der derzeitigen Koalition?

    Es liegt nun an den Mitgliedern des Bundestages, diese Wahrscheinlichkeit festzulegen. Die SDP ist immer bereit, diese Koalition fortzusetzen, abseits von der Entscheidung des Bundeskanzlers, die Vertrauensfrage zu stellen. Für uns geht es um das Land und seine Menschen, die wir hier bestmöglich vertreten müssen. Ich hoffe natürlich, dass die Koalition bestehen bleibt, auch wenn die Chancen dafür scheinbar nicht so groß sein dürften, wenn man der aktuellen Berichterstattung Glauben schenkt.

    Und wie beschädigt ist das Image der Sozialdemokratischen Partei nach den Ereignissen des heutigen Tages?

    Es ist nicht zu verleugnen, dass unser Bild gelitten hat. Doch es liegt an uns, zu zeigen, dass wir handlungsfähig sind und bleiben. Wir sind eine starke Partei und ich bin guten Mutes, dass wir es schaffen werden, unser öffentliches Bild wieder zurechtzurücken und die SDP wieder in den Vordergrund zu stellen.

    Vielen Dank. Ich habe keine weiteren Fragen.

    Frau Dr. Linke,


    Chloé Bail, mein Name. Freie Journalistin.


    Für wie realistisch halten Sie eine Fortsetzung der derzeitigen Koalition? Und wie beschädigt ist das Image der Sozialdemokratischen Partei nach den Ereignissen des heutigen Tages?

    wendet sich neuen Gesprächspartnern zu


    Dr. Annalena Burberg


    Frau Dr. Burberg,


    wie bewerten Sie die Ereignisse der vergangenen Stunden? Kann die Koalition aus Ihrer Sicht noch gerettet werden oder ist sie am Ende?


    Lando Miller


    Herr Bundeskanzler,


    aus den Antworten Ihres Innenministers und CDSU-Parteivorsitzenden Dr. Gorski geht hervor, dass bei einer von der Koalition erfolgreich durchstandenen Vertrauensfrage möglicherweise noch eine Chance für die Fortsetzung des Regierungsbündnisses besteht. Teilen Sie diese Einschätzung vor dem Hintergrund der Äußerungen Ihrer Parteikollegin Dr. Linke oder steht Ihr Entschluss hinsichtlich des Strebens nach Neuwahlen?

    Das ist interessant. Danke für Ihre Bereitschaft. Das werde ich tun, keine Sorge.

    Bedeutet das, die Koalition kann noch gerettet werden, sollte Lando Miller die Vertrauensfrage bestehen?

    Sie sagten zuvor, die Zusammenarbeit sei erst infrage gestellt worden, als der Kanzler die Vertrauensfrage stellen wollte. Diese Aussage erweist sich folglich als nichtig, da ihr Parteivorsitzender schon zuvor die Koalition hinterfragt hat.

    Das ist falsch. Bereits vor 20 Stunden hat der Bundeskanzler die SDP intern darüber informiert, dass Ihr Parteivorsitzender Gorski mit einem Ende der Koalition gedroht hat, sollten sich die "Flügelkämpfe" nicht legen.

    Ich verweise Sie auf meine Erklärung Ihrem Kollegen Knoller gegenüber. "Bewegt" ist im Kontext einer Kausalkette zu verstehen. Erst die Zweifel Ihrerseits, dann die Vertrauensfrage vonseiten des Bundeskanzlers.


    Welchen Einfluss hat eine solche "Richtungsentscheidung" auf einen gültigen Vertrag?

    Das ist inkorrekt. Erst auf die Zweifel der CDSU an der Regierungsfähigkeit der Koalition hat der Bundeskanzler beschlossen, die Vertrauensfrage zu stellen.

    Berenson, freier Journalist.

    Herr Bundesinnenminister: Stimmen Sie der These zu, dass man allein in der Ankündigung des Bundeskanzlers und Parteivorsitzenden der SDP, Neuwahlen forcieren zu wollen, eine Aufkündigung der Koalition erblicken muss.

    Ich denke, dieser Schritt ist unausweichlich. Wenn die Politik und die Richtung des Parteivorsitzenden der SDP und amtierenden Bundeskanzler von linken Mitgliedern der SDP nicht unterstützt wird. Wie soll so eine Koalition bis zum Ende funktionieren? Herr Miller, Frau Dr. Ashfahdi und Frau Ivanova haben einen solchen Umgang allerdings nicht verdient.

    Der linke Flügel der SDP wollte kein Ende der Koalition, wieso also der Bruch?

    Von welchem Umgang mit den Herrn Miller und den Frauen Ashfahdi und Ivanova sprechen Sie?

    Ich sprach nicht von "gedrängt", sondern von "bewegt". Damit meine ich, dass Sie die Zusammenarbeit mit dem Koalitionspartner infrage gestellt haben, sodass Herrn Miller keine andere Wahl blieb, als die Vertrauensfrage zu stellen.

    Verzeihen Sie, falls das missverständlich war.

    Sie weichen mir aus, Herr Dr. Gorksi. Ich frage Sie, warum Sie ohne Not den Bundeskanzler dazu bewegt haben, die Vertrauensfrage zu stellen. Und wie es dazu kommen konnte, dass der Bundeskanzler Ihnen eine solch falsche Darstellung von der parteiinternen Situation in der SDP vermitteln konnte.

    Vielen Dank. Interessant, dass Ihnen parteiinterne Beiträge zugespielt werden. Dass diese vertraulichen Inhalte an andere Parteien weitergegeben werden, beweist einen Mangel an verlässlicher Zusammenarbeit in der SDP.


    Dennoch beweist dieser Beitrag nicht, dass es eine breite Forderung innerhalb der SDP nach einem Austritt aus der Regierung gab. Selbst der Autor oder die Autorin dieses Beitrags verlangt keinen Koalitionsbruch, sondern bezeichnet die Regierung lediglich als "Notlösung". An keiner Stelle ist von einer Aufkündigung des Vertrags die Rede. Meinen Informationen zufolge handelt es sich hierbei zudem um kein Mitglied der Bundesregierung.


    Ich wiederhole also meine Frage. Wurden Sie falsch oder missverständlich informiert? Die SDP scheint gar kein Interesse an einem Bruch der Koalition zu haben.


    Hat der Urheber oder die Urheberin dieses Beitrags recht, wenn er oder sie sagt, die CDSU müsse lernen, dass nicht jeder diese Bundesregierung am liebsten heiraten würde? Ist Ihre politische Frustrationstoleranz und Kritikfähigkeit zu wenig strapazierbar?