Sehr geehrter Herr Präsident,
Liebes Kollegium und antragstellende Fraktion,
reden kann man viel. Vor allem viel Unsinn. Das schaffen heute Ausnahmsweise FFD und Grüne zusammen. Ich muss Ihnen jetzt nichts erzählen, aber erinnern Sie Herr Haft sich noch an die Regierung Kaiser im Bund? Kein einziger Entwurf eines grünen Ministeriums. Oder vielleicht auch die Regierung Wexler in NRW? Bis auf ein einziges schludriges Gesetz kam nichts. Es ist doch schlicht kein Novum, dass wir als Regierung jeweils ungefähr 3 bis 4 Initiativen anstoßen können. Das kann ich Ihnen versprechen: das werden wir. Eventuell sollte die Opposition lieber mal an Ihrer Erwartungshaltung arbeiten. Nur weil die FFD alle paar Tage eine Anfrage stellt oder ein Misstrauensvotum beantragt, ist damit für Thüringen noch nichts getan. Herr Haft, von Ihnen gab es in Ihrer gesamten Zeit übrigens eine Gesetzesinitiative. Das kritisiere ich aber auch nicht. Wir haben eben 10 Wochen zu Verfügung, von welchen schlussendlich noch einmal ca. 3 für die Regierungsbildung einzuplanen sind. Hätte die SDP auf Lafayette (heute inaktiv) und Haft gesetzt, hätte man eine knappere Mehrheit gehabt und vermutlich die Wahl zur Ministerpräsidentin nie durchbringen können. Herr Haft, auch wenn ich Sie als Kollegen sehr schätze, scheint mir doch mehr Ihr Ego gekränkt, als dass eine derartige Aufregung wirklich notwendig wäre.
Ich verwehre mich den falschen Unterstellungen, wir wären die inaktivste Regierung, denn das Gegenteil ist der Fall: Kabinett McKenzie 1&2 noch zu Zeiten der Grünen brachten jeweils nie mehr als 2 Initiativen pro Legislatur aus. Gleiches im Kabinett Russ und unter Regentschaft der KonP, dessen ehemaliger MP schon nicht mehr einfällt. Zusätzlich haben wir aber noch eine Dauerbelastung durch Anfragen. Ich habe nichts gegen Anfragen und freue mich auf den Diskurs, aber einerseits lässt die Qualität durch die Anträge der FFD ja generell zu wünschen übrich, andererseits müssen Sie sich doch dann nicht wundern, dass wir mehr Kapazitäten für Anfragen aufwenden müssen und weniger Zeit für inhaltliche Arbeit haben. Gleiches gilt für Misstrauensvoten.
Liebe Kollegen und meine aufgebrachte antragstellende Fraktion,
auch ich schäme mich für den zu spät eingereichten Termin und die nicht gehaltene Rede von Frau Fährmann. Aber daraus eine Staatsaffäre machen zu wollen ist genauso grundlos, wie Ihre Kritik wertlos. Wir arbeiten und werden auch weiter arbeiten.