I:L NRW | Dutschke spricht im Dortmunder Norden

  • Dutschke spricht im Dortmunder Norden

    Bundesvorsitzender der I:L bei Wahlkampfveranstaltung in NRW


    Am heutigen Freitag kam der Bundesvorsitzende der Partei Internationale Linke Ernesto B. Dutschke in die Ruhrmetropole Dortmund, um auf dem historischen Borsigplatz der Stadt den nordrhein-westfälischen Landesverband seiner Partei, rund um Spitzenkandidatin Evemarie Trautwein und Landessprecher Joel Efertz im Wahlkampf für die anstehende Landtagswahl zu unterstützen.

    Hier seine Rede im Wortlaut:


    Sehr geehrte Damen und Herren,

    liebe Genossinnen und Genossen,

    werte Freundinnen und Freunde,


    ich möchte mich als erstes dafür bedanken, hier sprechen zu dürfen. Für mich als Hanseat ist es immer eine große Freude NRW mit all seiner Vielfältig- und Einzigartigkeit besuchen zu dürfen und daher habe ich mich sehr über die Einladung der nordrhein-westfälischen Genossinnen und Genossen gefreut.


    NRW trägt eine Vorreiterrolle für die ganze Republik.

    Es ist nicht nur das größte Ballungszentrum unseres Kontinents, sondern ist auch ein Musterbeispiel für eine Gesellschaft in der Integration nicht nur als hohle Phrase angesehen wird, sondern wahrlich gelebt wird.

    Städte wie Dortmund, Hagen, Duisburg und Essen zeigen, dass es möglich ist Menschen verschiedener Religionen und Kulturen zusammenzubringen und doch ein gemeinsames Wir-Gefühl zu erzeugen.

    NRW und auch Dortmund sind bunt und stolz, denn spätestens wenn hier Borussia spielt, sind alle Menschen gleich und vereint.

    Ich habe mich vor einiger Zeit noch mit einem alten Bergmann aus Unna unterhalten.

    Auch wenn dies wohl wie kaum ein anderes Klischee die Vorurteile des Ruhrgebiets bedient, so hat mich dieses Gespräch sehr bewegt.

    Er sagte: „Wissen Sie Herr Dutschke, unter Tage gab es keine Türken, Griechen oder Jugoslawen. Da gab es nur Kumpel! Wir mussten uns aufeinander verlassen können.“

    In einer Zeit in der selbsternannte Parteien der Mitte ganzen Religionsgruppen ihre Daseins-Berechtigung und ihre in unserem Grundgesetz verankerten Rechte absprechen wollen, sind dies die alten Werte der Kumpel und Malocher auf die wir uns heute besinnen müssen.


    Zur Zeit regiert in NRW die CDSU. Ich habe absolut nichts gegen Meinungspluralismus, denn dieser belebt die Demokratie und sorgt dafür, dass viele verschiedene Perspektiven im parlamentarischen Diskurs eingebracht werden, damit so die bestmöglichste Lösung gefunden werden kann.

    Wogegen ich aber entschieden eintrete, ist die Selbstgefälligkeit und Heuchelei dieser Partei.

    Eine Partei die Rechtsextremisten wie Wildungen („Muslime gehören nach Arabien“), Lützburg („Daham statt Islam“) oder Knoller (Stichwort Schießbefehl an der EU-Außengrenze) in ihren Reihen nicht nur duldet, sondern auch regelmäßig in wichtige Regierungs- und Parteiämter beruft, hat mit der Mitte unserer Gesellschaft ungefähr genau so viel zu tun, wie ich als Hanseat mit bayrischen Trachtenbrauchtum.

    Ich habe mich immer für das Recht der freien Meinungsäußerung ausgesprochen und dass möchte ich an dieser Stelle auch weder der CDSU, noch ihren selbsterkorenen Möchtegern-Monarchen absprechen, aber man sollte doch wenigstens so viel Anstand haben und die Bürgerinnen und Bürger nicht versuchen an der Nase herumzuführen.

    Die CDSU sollte sich endlich klar zu ihrer Rechten Gesinnung bekennen und diese auch genauso klar benennen. Die Zeit der Märchen über „die Partei der Mitte“ muss vorbei sein.

    Wir als I:L stellen uns doch auch nicht hin und sagen, dass wir in unserem Selbstverständnis ganz plötzlich mittig oder gar konservativ stehen. Das wäre nämlich genau so heuchlerisch gelogen und genauso scheinheilig.


    Aber genug vom politischen Gegner, kommen wir zu unseren politischen Freund*innen.

    Ich appelliere an dieser Stelle auch ganz offen an alle Entscheidungsträger*innen der Grünen und der Piraten. Ihr habt euch immer für eine solidarische und offene Gesellschaft ausgesprochen. Warum ihr dann ausgerechnet mit der CDSU regiert, die in weiten Teilen sogar noch rechts von der Allianz steht, kann ich persönlich nicht verstehen.

    Darum lasst uns neue Bündnisse und endlich eine Politik für dieses Land erschaffen, die sich für alle Menschen einsetzt und Hass und Hetze entschieden den Kampf ansagt.


    Die I:L in NRW setzt sich traditionell für soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Solidarität ein. Eine linke Regierung wird sich für eine faire Verteilung des Wohlstands einsetzen, um sicherzustellen, dass alle Menschen gleiche Chancen haben, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Status.


    Eine linke Regierung wird sich auch für den Schutz der Umwelt und eine nachhaltige Wirtschaft einsetzen. Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, und linke Parteien setzen sich für Maßnahmen ein, die den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren und erneuerbare Energien fördern. Von der großstädtischen Studentin, bis hin zum Sauerländer Bauer müssen dabei aber alle Bürgerinnen und Bürger des Landes mitgenommen werden.


    Des Weiteren wird eine linke Regierung den Fokus auf Bildung und Gesundheitsversorgung legen. Jeder Mensch sollte Zugang zu hochwertiger Bildung haben, unabhängig von seinem finanziellen Hintergrund. Eine linke Regierung wird auch sicherstellen, dass alle Menschen Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung haben, unabhängig von ihrem Einkommen.


    Eine linke Regierung wird außerdem die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern weiter stärken und sich für gerechte Löhne und gute Arbeitsbedingungen einsetzen. Es ist wichtig, dass alle Menschen fair entlohnt werden und in einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung arbeiten können.


    Abschließend möchte ich betonen, dass dies nur einige der Ideen sind, die eine linke Regierung verfolgen könnte. Es ist wichtig, dass Sie sich selbst über die verschiedenen politischen Optionen informieren und Ihre eigene Meinung bilden, denn am wichtigsten ist, dass Sie am Sonntag wählen gehen.

    Weil wer nicht wählt, wählt garantiert die falschen!


    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


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