BMBF | Besuch in der Augsburger Friedrich-Ebert Grundschule

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    – Auswärtsbesuch




    IIIIIIIII Besuch in Augsburger Friedrich-Ebert Grundschule



    Am 07.07.2023 war die Bildungsministerin mit dem Bayerischen Bildungsminister in der Augsburger Grundschule "Friedrich-Ebert". Der Grund des dortigen Besuches war, dass Bildungsministerin Dr. Burberg sich ein Bild von der aktuellen Unterrichtsversorgung im Land machen möchte und schauen will, wie weit der Lehrermangel in den Grundschulen verbreitet ist


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    Bildungsministerin Dr. Burberg

    Liebe Lehrerinnen und Lehrer,

    Liebe Eltern,

    Liebe Schülerinnen und Schüler,

    Sehr geehrter Herr Kollege Lefevre,



    Der Besuch in der Friedrich-Ebert-Grundschule hier in Augsburg ist für mich von großer Bedeutung, denn ich möchte aus erster Hand erfahren, welche Herausforderungen Ihr als Schülerinnen und Schüler, aber auch Sie als Lehrerinnen und Lehrer täglich bewältigen müssen.

    Der Lehrermangel ist zweifellos ein ernstes Problem, das unsere Bildungslandschaft in Deutschland betrifft. Es beeinflusst die Qualität der Bildung, die wir unseren Kindern bieten können, und es belastet unsere Lehrkräfte, die mit einem hohen Arbeitsaufwand konfrontiert sind. Wir müssen diesen Mangel an qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern ernst nehmen und nachhaltige Lösungen finden. Wir müssen sicherstellen, dass jede Schule über genügend qualifizierte Lehrkräfte verfügt, um eine optimale Lernumgebung zu bieten.

    Sie, liebe Lehrerinnen und Lehrer, Sie sind die Säulen unserer Bildungsgesellschaft. Sie investieren Ihre Zeit, Ihr Wissen und Ihre Energie, um unsere Kinder zu formen und ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Doch allzu oft fühlen Sie sich allein gelassen, überlastet und unterbewertet.

    Ein Dank kommt meist gar nicht. Auch wenn Dank kein materielles Geschenk ist, möchte ich mich aber bedanken, was Sie tagtäglich meistern! Das ist keine Selbstverständlichkeit.


    Als Bildungsministerin ist es mein Ziel, die Situation zu analysieren, die Ursachen zu verstehen und auf dieser Grundlage geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Ich möchte betonen, dass die Lösung des Lehrermangels eine komplexe Angelegenheit ist und nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann. Es erfordert eine sorgfältige Planung und die Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren, darunter auch die Schulen, die Lehrerausbildungsinstitute und die Regierung.

    Wir müssen uns gemeinsam mit den Herausforderungen auseinandersetzen, die der Lehrermangel mit sich bringt, und innovative Lösungen finden. Dazu gehört auch die Förderung des Lehrerberufs als attraktive Karrierewahl. Wir müssen junge Menschen ermutigen, sich für den Lehrerberuf zu entscheiden, indem wir ihnen Perspektiven und Anreize bieten.

    Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte verbessert werden. Wir müssen sie unterstützen, damit sie ihre Aufgaben optimal erfüllen können. Das schließt eine angemessene Bezahlung, Fortbildungsmöglichkeiten und die Reduzierung von administrativem Aufwand mit ein.

    Darüber hinaus müssen wir auch alternative Wege erkunden, um den Lehrermangel abzumildern. Dies kann beispielsweise die Integration von pädagogischen Fachkräften oder Experten aus anderen Bereichen umfassen, um das vorhandene Lehrpersonal zu entlasten.


    Liebe Schülerinnen und Schüler, ich möchte euch versichern, dass ich eure Bildung und Zukunft im Blick habe. Es ist mein Ziel, sicherzustellen, dass Ihr die bestmögliche Bildung erhaltet, unabhängig von den Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind. Ich werde mein bestes geben und mit meinem Haus daran arbeiten, dass unsere Schulen die notwendige Unterstützung erhalten, um Ihre individuellen Bedürfnisse zu erfüllen und Ihnen eine chancengerechte Bildung zu ermöglichen.


    Vielen Dank für Ihre und eure Aufmerksamkeit.


    Auch der Bayerische Bildungsminister, Nathan Lefevre, war anwesend und richtete ein paar Worte an die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer


    Bayerischer Bildungsminister Lefevre

    Sehr geehrte Damen und Herren Zuhörer,

    werte Lehrer und Schüler,

    Frau Minister Burberg,


    im Mittelpunkt dieses heutigen Events steht das Problem des Lehrermangels. In der Bundesrepublik Deutschland fehlen aktuell so viele Lehrer, wie seit 50 Jahren nicht mehr, eine Entwicklung welche durchaus besorgniserregend ist, ist doch Bildung ein äußerst wichtiges Gut. Es fehlen laut Prognosen - übrigens konservativ geschätzt - alleine bis 2025 um die 25000 Lehrkräfte. Und diese Schätzungen basieren einzig und allein auf den bereits vorhandenen Schüler- respektive Kinderzahlen, sie ignorieren etliche tausend "neue Schüler", welche etwa als Flüchtlinge aus der Ukraine oder als Migranten aus dem arabischen Raum und aus Afrika hierher kommen. Dieser Lehrermangel hat natürlich gravierende Folgen, man sehe sich nur die Studien über die Wissensstände der Schüler an. Da bestehen ja Lücken in fast allen Bereichen.

    Dieses Problem zu lösen, das sollte also im Bereich der Bildungspolitik eine der Topprioritäten sein. Durchaus erfreulich ist es deshalb, dass es mit Frau Burberg auch das mit Bildung beauftragte Mitglied der Bundesregierung so sieht. Es ist wohl kein sonderlich großes Geheimnis, dass es zwischen ihr und meiner Wenigkeit etliche Animositäten gibt, dies soll allerdings die sachorientierte Arbeit zum Wohle des Volkes nicht behindern. Aus diesem Grund bin ich mir sicher, dass die Zusammenarbeit wenn zwar nicht auf personeller, dann aber doch auf inhaltlicher Ebene offen geführt werden wird.

    Und wenn wir schon von einer inhaltlichen Ebene sprechen, möchte ich auch gleich meine "ersten Ideen" zur Lösungsfindung präsentieren: Rund 40% der Lehrkräfte Deutschlands arbeiten Teilzeit, unter den weiblichen Lehren - welche immerhin die überwiegende Mehrheit diese Berufsgruppe darstellen - ist es sogar annähernd die Hälfte. Daher sollte in einem ersten Schritt die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit begrenzt beziehungsweise lediglich bei triftigen Gründen wie etwa kleinen Kinder zuhause ermöglicht werden. Durch diesen Schritt würde man sich zumindest etwas Zeit kaufen, um über weitere Lösungswege nachdenken zu können und ich bin mir sicher, dass wir diese Möglichkeit neben diversen anderen auch diskutieren werden.


    Ich danke für die Aufmerksamkeit.