[BMG] Bundesminister Swanden mit Keynote auf dem Weltgesundheitsgipfel

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    Bundesgesundheitsminister Jonas Swanden spricht auf dem Weltgesundheitsgipfel über globale Gesundheit


    Auch in diesem Jahr sollte der Weltgesundheitsgipfel wieder in Berlin stattfinden. Aufgrund der COVID-19-Pandemie entschloss man sich zunächst für ein hybrides Veranstaltungsmodell, später dann aufgrund der verschärften Infektionslage für eine rein virtuelle Konferenz. Auch in diesem Jahr steht der Weltgesundheitsgipfel wieder unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Theodor Leybrock, Premierminister Macron, Kommissionspräsidentin von der Leyen und WHO-Generalsekretär Ghebreyesus.

    Bundesgesundheitsminister Jonas Swanden nutzte die Chance auf Einladung der Organisatoren eine Keynote zum Thema "Rolle der Europäischen Union im Bezug auf Globale Gesundheit" abzugeben. Dabei machte Swanden deutlich, dass gerade ein globalgesundheitlicher Ansatz gegen die COVID-19-Pandemie eines der zentralen Themen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sei - gerade im Bereich der Gesundheitspolitik.

    Einige Ausschnitte aus der Rede des Bundesgesundheitsminister werden nachfolgend präsentiert:


    Zitat

    Eines hat dieses Virus uns ganz schnell und ganz eindrücklich bewiesen. Es kennt keine Ländergrenzen. Wir haben es mit einer globalen Pandemie zu tun und müssen darauf auch globalgesundheitlich antworten. Dabei kann und sollte die EU eine führende Rolle einnehmen. Die Trio-Ratspräsidentschaft aus Slowenien, Portugal und Deutschland hat sich das auf die Fahne geschrieben. Gerade deswegen freue ich mich sehr, dass auch der slowenische Gesundheitsminister Tomaz Gantar und meine portugiesische Amtskollegin Marta Temido zu diesem wichtigen Thema sprechen werden. Deutschland hat eine Vorreiterrolle in der Gesundheitsversorgung. Unser Gesundheitssystem ist robust aufgestellt. Das glaube ich auch angesichts der aktuellen Lage noch. Wir beweisen damit, dass wir uns solidarisch verhalten können. Wir sind solidarisch mit unseren Partnerinnen und Partnern, wir haben Kapazitäten für die Überstellung von Patientinnen und Patienten aus anderen EU-Partnerländern. Wir zeigen gelebte gesundheitspolitische Solidarität. Das muss uns auch im globalen Kontext eine Leitmaxime sein.


    Zitat

    Ich erlebe ein großes Potenzial für eine gemeinsame europäische Strategie für Globale Gesundheit. Die deutsche Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) hat beispielsweise erst im März diesen Jahres wieder hervorgehoben, was für Potenziale es bei einer abgestimmten und harmonisierten Agenda gibt. Das möchte ich hier noch einmal unterstreichen. Wir brauchen ein abgestimmtes Vorgehen. Das beginnt aber bereits innerhalb der Europäischen Union. Ich werbe für eine stärker verzahnte europäische Gesundheitspolitik. Gesundheitspolitik ist aus gutem Grund eine nationale Aufgabe. Aber es gibt Punkte, wo man sich zusammentun kann und wo man gemeinsam bessere Lösungen erzielt. Dabei muss der Fokus vor allem auch auf dem Aufbau einer allgemein verbesserten Gesundheitsinfrastruktur und Gesundheitsversorgung dort liegen, wo die Gelder noch nicht ankommen. Ein EU-weiter Posten für Gesundheitsversorgung, europäische Fördergelder und eine klares Commitment hin zu mehr Gesundheit. Das muss aus dieser Pandemie folgen und damit können wir uns auch eine stärkere globalgesundheitlichere Ausrichtung leisten.


    Zitat

    In den kommenden Monaten gilt es. Nicht nur für die Bundesrepublik Deutschland, sondern auch für die Europäische Union und den gesamten Planeten. Die Pandemie wird uns noch weiter begleiten. Es liegt an uns zu gestalten. Wir müssen jetzt proaktiv handeln, um einen globalen Gesundheitskollaps zu verhindern. Jeder muss zuhause seine Baustellen machen und doch dürfen wir den gesamten Kontext nicht außer Acht lassen. Wir müssen über den Tellerrand blicken, Solidarität üben und beim Aufbau von Infrastruktur zur Bekämpfung der Pandemie weltweit helfen. Wenn wir nicht helfen, dann hilft womöglich niemand und es wird zu einem Domino-Effekt kommen, der dann auch uns zulasten kommen wird. Gerade deswegen finde ich es sehr wichtig, weiter Aktivität zu zeigen und sich einzusetzen.