[Anfrage] XIII/005 - Anfrage über Konzepte zur Hitzereduktion an Schulen

  • Nimmt auf dem Stuhl platz, schaut kurz in die Runde und sucht dann das Knöpfchen für das Mikro


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen,


    dem Präsidium liegt eine kleine Anfrage der Fraktion der Internationalen Linken von der Kollegin Kipptum vor.
    Diese ist an das Ministerium für Bildung, Kultur und Gesundheit gestellt, welche vorrangig vom Minister Pierre Essel zu beantworten ist.


    Wie üblich steht dem Minister oder einen vom Ihm benannten Person die 72 Std. zur Verfügung.


    Ich erteile Minister Essel das Wort.





    320px-LANDTAG_NRW_Logo.svg.pngLandtag Nordrhein-Westfalen

    Zwölften Wahlperiode



    Anfrage

    der Fraktion der Internationalen Linken und der Abgeordneten Jessica Kipptum




    Drucksache XIII/05


    Anfrage über Konzepte zur Hitzereduktion an Schulen


    Ich frage den Landesminister für Bildung, Pierre Essel:


    1. Ist sich der Bildungsminister der Problematiken vom Unterricht bei 30 Grad und mehr bewusst?
    1.1 Welche Problematiken sind Ihnen dabei am wichtigsten?


    2. Plant die Landesregierung zusätzliche Maßnahmen um spätestens im nächten Jahr eine potenzielle Hitzewelle abfedern zu können?

    2.1 Welche Maßnahmen werden geplant oder könnten in Erwägung gezogen werden?

    2.2 Stellen Klimaanlagen oder Ventilatoren eine mögliche Lösung dar?

    2.3 Stellen Wasserspender an Schulen eine mögliche Lösung dar?

    2.4 Zieht die Landesregierung es in Erwägung aktuelle Regelungen zu ändern und Hitzefrei auch unter 27 Grad zu ermöglichen?

    2.5 Zieht die Landesregierung noch andere mögliche Lösungen in Betracht?


    3. Wie wichtig ist der Landesregierung eine Verbesserung der Situation?

    3.1 Welchen finanziellen Spielraum räumt die Landesregierung der zur Hitzereduktion nötigen verstärkten Sanierung von Schulgebäuden ein?

    3.2 Möchte die Landesregierung weitere Förderungen ermöglichen, um Gründflächen auf Schulhöfen zu schaffen und Hitzeaktionspläne zu entwickeln?





  • 320px-LANDTAG_NRW_Logo.svg.pngLandtag Nordrhein-Westfalen

    Dreizehnte Wahlperiode



    Antwort auf Anfrage



    der Fraktion der Internationalen Linken und der Abgeordneten Jessica Kipptum



    durch das Ministerium für Gesundheit, Bildung und Kultur




    Drucksache XIII/XX



    Antwort auf Anfrage über Konzepte zur Hitzereduktion an Schulen






    1. Ist sich der Bildungsminister der Problematiken vom Unterricht bei 30 Grad und mehr bewusst?

    Ja.



    1.1 Welche Problematiken sind Ihnen dabei am wichtigsten?


    Der Klimawandel und resultierende Perioden von extremen Temperaturen sind keine Einzelfälle, sondern werden uns in Zukunft häufiger begegnen. Am wichtigsten ist es hier, Maßnahmen zu ergreifen, die auch unter solche Bedingungen einen effektiven Unterricht und eine gute Bildung für Schülerinnen und Schüler ermöglicht. Dazu zählen insbesondere eine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser, akzeptable Temperaturen innerhalb der Räumlichkeiten und Education über den richtigen Umgang mit solchen Wetterbedingungen.




    2. Plant die Landesregierung zusätzliche Maßnahmen um spätestens im nächten Jahr eine potenzielle Hitzewelle abfedern zu können?

    Da von den vorherigen Landesregierungenkeinerlei langfristige Anpassungen vorgenommen wurden, stellt uns dies vor große Herausforderungen. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine konkreten Vorhaben seitens der Landesregierung. Unser Ziel ist hierbei die Konzeption von langfristigen Maßnahmen, welche Planungssicherheit im Bildungswesen schaffen und das Wohlergehen der Schülerinnen und Schüler nicht zum politischen Spielball werden lassen.


    2.1 Welche Maßnahmen werden geplant oder könnten in Erwägung gezogen werden?


    Wie erwähnt, gibt es zum aktuellen Zeitpunkt keine konkreten Vorhaben. In Erwägung gezogen werden können dabei die Bereitstellung von ausreichend Trinkwasserspendern an öffentlichen Schulen, angepasste Regelungen zur Leistungsbelastung, wie "Hitzefrei"-Regelungen und flexiblere Zeitregelungen bspw. früherer Unterrichtsbeginn und -ende zur Umgehung der heißesten Nachmittagsstunden.


    2.2 Stellen Klimaanlagen oder Ventilatoren eine mögliche Lösung dar?

    Ich spreche mich mehr für Klimaanlagen aus. Ventilatoren schaffen bekannterweise keine tatsächliche Temperatursenkung sondern lediglich ein subjektives Empfinden und stehen damit weniger in einem rentablen Verhältnis zum Energieverbrauch. Bei Klimaanlagen wäre das Problem, dass die Schülerinnen und Schüler krank werden könnten. Eine Kombinationsmethodik mit Virenfiltern wäre technisch möglich. Der damit flächendeckende Einsatz von Klimaanlagen müsste im Vorfeld unter Berücksichtigung des extremen Energieverbrauchs und den resultierenden Kosten evaluiert werden.



    2.3 Stellen Wasserspender an Schulen eine mögliche Lösung dar?


    Tatsächlich würde es eine Lösung stellen. Dadurch würden Schülerinnen und Schüler unmittelbar in der Nähe etwas haben, wovon sie trinken können. In den Sommertagen denken Kinder und Jugendliche sehr wenig ans Trinken.



    2.4 Zieht die Landesregierung es in Erwägung aktuelle Regelungen zu ändern und Hitzefrei auch unter 27 Grad zu ermöglichen?


    Wir sollten uns da mal zusammen setzen. Ab 25 Grad könnte es ja eine Regelung geben, die Verkürzten Unterricht in Erwägung zieht.


    2.5. Zieht die Landesregierung noch andere mögliche Lösungen in Betracht?


    Bis jetzt wurden noch keine weiteren Pläne geschmiedet.



    3. Wie wichtig ist der Landesregierung eine Verbesserung der Situation?


    Zur Gesundheit der Schülerinnen und Schüler ist uns sehr wichtig. Über weiter Lösungen kann man im Kabinett sprechen.



    3.1 Welchen finanziellen Spielraum räumt die Landesregierung der zur Hitzereduktion nötigen verstärkten Sanierung von Schulgebäuden ein?


    Vor dem Hintergrund der immensen Herausforderungen, die dem Land und vor den Kommunen stehen, ist dieser begrenzt. Die genaue Bezifferung reiche ich gerne nach Rücksprache mit dem Finanzminister nach.



    3.2 Möchte die Landesregierung weitere Förderungen ermöglichen, um Gründflächen auf Schulhöfen zu schaffen und Hitzeaktionspläne zu entwickeln?


    Bisher liegen hierfür noch keine konkreten Pläne vor, die Landesregierung und das Ministerium für Bildung nimmt diese Anregung aber gerne mit in die interne Debatte.



    Vielen Dank.

  • Verehrte Kolleginnen und Kollegen,


    Da die Kollegin Kipptum keine nachfragen mehr hat, schließe ich den Tagesordnungspunkt.

    Solle die Kollegin doch noch fragen haben, räumt das Präsidium eine erneute Eröffnung ein, da die Frist noch genügend Zeit für Nachfragen zugelassen hätte.


    Der Tagesordnungspunkt XIII/005 ist hiermit geschlossen.

  • Dr. Sascha Ende

    Hat das Thema geschlossen