[Grüne Hamburg] Kerstin Siegmann zu Gast an der Stadtteilschule Eppendorf

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    Siegmann im Gespräch mit den Schüler*innen


    Am heutigen Donnerstag besuchte Kerstin Siegmann die Stadtteilschule Eppendorf, wo sie mit den Schüler*innen der Sekundarstufe II über Bildung, Wirtschaft und dabei vor allem dem Hamburger Hafen, sprach. Zum Anfang hatten die Schüler*innen die Aufgabe erhalten, eine Präsentation über eines der Themen auf der Agenda zu halten. Die Aufgabe wurde bereits im Unterricht vorher erarbeitet, sodass die Schüler*innen einzig die Präsentationen an diesem Tag hielten. Im Anschluss an die kleine Einführung in das Thema erklärte Siegmann, wie sie sich eine zeitgerechte und erfolgreiche Bildung für Hamburg vorstelle. ,,Wichtig ist es vor allem, digital zu werden und Ihnen als Schüler*innen effektive Lernwege zur Verfügung zu stellen, aus der Sie dann den maximalen Erfolg herausholen können.‘‘ führte sie aus. Einen Hamburger Plan für Bildung zu erarbeiten, müsse ein wichtiges Thema für den nächsten Senat werden. ,,Wie wollen wir lernen? Was wollen wir lernen? Und gang wichtig: in welchem Tempo wollen wir lernen? Das sind Fragen, die der nächste Senat behandeln muss, um Ihre Zukunft bestmöglich zu gestalten.‘‘


    Die Schüler*innen konnten dann im Anschluss Fragen an Siegmann zur Bildung stellen. Logischerweise drehten sich viele der Fragen um das Corona-Virus. Eine zentrale Frage war dabei, ob Schulschließungen wieder durchgesetzt werden müssten. Siegmann antwortet darauf: ,,Ich tue mich schwer damit, da eine eindeutige Antwort zu finden, ganz ehrlich. Ich habe selbst erfahren, wie es Kindern im „Home Schooling“ gehen kann, ohne Motivation und Willen. Aber dennoch haben wir eine große Verantwortung, der wir gerecht werden müssen. Und wir merken es ja immer wieder, dass Schulen Infektionsherde sind. Wir müssen also jetzt auf der Hut sein und die richtige Abwägung finden zwischen bestmöglicher Bildung für Sie und dem essenziellen Gesundheitsschutz Ihrer Mitschüler*innen und der Gesellschaft. Aber so viel kann ich dann doch sagen: der Gesundheitsschutz geht für mich im Zweifelsfall selbstverständlich vor.‘‘


    Eine weitere Frage war, ob Siegmann der Meinung sei, dass Schulen heutzutage ein Ort der Angst geworden sein, im Hinblick auf Rassismus, Mobbing und Diskriminierung. Siegmann stellte klar, dass sie nicht glaubt, dass das ein Generalproblem aller Schulen sei, es aber dennoch solche gebe, die unerfreuliche Nachrichten zutage bringen. ,,Da müssen wir aber in den Einzelfall und in die Schule gehen und das wird dann sehr kleinteilig. Da geht es dann über die Schulleitung, die Schulsozialarbeiter, falls es sie gibt, das Schulgremium. Wir müssen da sicherlich dranbleiben und weiter präventiv Aufklärung leisten, aber auch die Schulen können diese Themen wunderbar im Unterricht behandeln und eine Sensibilisierung vornehmen.‘‘ sagt sie dazu.


    Ein weiteres Thema war die Hamburger Wirtschaft und in diesem Zusammenhang natürlich der Hamburger Hafen. Siegmann erklärte den Schüler*innen, dass der Hafen ein zentraler Pfeiler der wirtschaftlichen Leistung Hamburgs sei. ,,Unser Hafen liefert eine enorme Wirtschaftskraft. Dennoch muss auch der Hafen und seine Organisationsstruktur für einen modernen, klimaschonenden Ablauf sorgen. Wir sehen ja, dass der Hafenumschlag seit zwei Jahren nun schon stagniert. Wichtig ist also, dass wir gemeinsam mit der Hafenverwaltung eine Strategie entwickeln, wie Hamburg als Fracht- und Umschlagsstandort wieder eine größere Bedeutung gewinnt, sicherlich auch unter Einbezug Bremerhavens in diesem Prozess.‘‘ Gefragt wurde Siegmann im Anschluss von einer politisch Interessierten Schülerin, die das Wahlprogramm der Grünen gelesen hatte, wieso ein neuer Senat dafür sorgen solle, dass sich Hamburg stärker an der Hamburger Hafen und Logistik AG beteiligen soll. Siegmann antwortete: ,,Weil der Hafen so zentral ist, dass auch die Politik da ein gewichtiges Wort mitreden muss, wie der Hafenausbau gestaltet werden soll. Ein Unternehmen ist grundsätzlich immer auf Rendite und Profit orientiert. Aber mit Kilmaschutz machen Unternehmen oft weniger Profit. Und da sind wir in der Pflicht, nachzuhalten und zu sagen, da steuern wir hin und werden klimaschonender arbeiten, auch wenn es Geld kostet. Dazu braucht es eine weitere Beteiligung des Landes und ich habe auch schon kurz mit Angela Titzrath, der Chefin der HHLA, darüber gesprochen. Sie wirkte nicht unbedingt abgeneigt.‘‘ betonte Siegmann in der Antwort.


    Zum Abschluss dankte Siegmann den Schüler*innen für ihre zeit und die interessante Diskussion und machte sich dann auf den Weg zu ihrem nächsten Auftritt.