[NRW] Ministerpräsident Stefan Herzinger in Berlin

  • Der Nordrhein-Westfälische Ministerpräsident Stefan Herzinger ist heute anlässlich des Gedenktages nach Berlin gereist.

    Dort besucht Herzinger historische Orte zum heutigen Gedenktag.

    Am Rande seines Besuchs in der Gedenkstätte Hohenschönhausen spricht er zu den Reportern:


    Meine sehr verehrten Damen und Herren,


    heute ist ein ganz besonderer Tag für unser Land.

    Der 9. November wird als Schicksalstag für Deutschland bezeichnet. Kein anderes Wort kann dieses besondere Datum auch beschreiben.


    Zum einen gab es die abscheulichen Taten, die die Unmenschen in unserem Land vollbracht haben.

    Sie haben unschuldige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger beraubt, ihre Existenzen zerstört und sie teilweise auch umgebracht.

    Es ist heute wichtiger denn je an diese Taten zurückzublicken und alles in unserer Macht stehende tun, um solche Gräueltaten zu verhindern.

    Denn auch heute erleben wir leider wie tausende von Jüdinnen und Juden angegriffen, verletzt oder beleidigt werden.

    Das darf nicht passieren. Gerade wir als Politikerinnen und Politiker müssen alles in unserer Macht stehende tun, um diese Taten zu verhindern.

    Der Antisemitismus darf nicht salonfähig werden!


    Zum anderen gab es an diesem Datum aber auch Ereignisse, die uns als Bundesbürger sehr gefreut haben.

    Ich rede vom 9. November 1989.

    Millionen Menschen bekamen an diesem Tag ihre Freiheit zurück.

    Sie durften sich vom kommunistischem Regime befreien und in die Bundesrepublik reisen wann, wie und mit wem sie wollten.

    Leider war dies jahrelang keine Selbstverständlichkeit für die Bürgerinnen und Bürger der DDR.

    Das diktatorisch- kommunistische Regime hat Millionen von Menschen großes Leid zugefügt. Tausende unschuldige Menschen wurden verhaftet und für mehrere Jahre eingesperrt, viele wurden vom Ausland entführt und eingesperrt, vielen "andersdenkenden" Müttern und Vätern wurde ihr Kind weggenommen. Diese sind nur einige Beispiele, was das Regime den Menschen alles angetan hat.

    Hier, in der Gedenkstätte Hohenschönhausen waren viele unschuldige politische Häftlinge der DDR eingesperrt.

    Als ich während meiner Führung durch einen ehemaligen Häftling mehr über die Haftbedingungen erfuhr, schockierte mich das zutiefst.

    Hier wurde regelrecht psychische Folter angewandt.

    Auch an die Opfer des DDR-Regimes wird heutzutage leider sehr wenig gedacht.

    Diejenigen, die weiterhin das DDR-Regime verharmlosen, lade ich ein diese Gedenkstätte zu besuchen. Danach können sie das, falls sie natürlich ein Herz und etwas Verstand haben nicht tun.


    Meine Gedanken sind heute bei den Opfern des DDR-Regimes und der Reichspogromnacht...


    Der Ministerpräsident bedankte sich und fuhr in Richtung Flughafen BER los um seinen Flug in Richtung Düsseldorf nicht zu verpassen...