[SDP Thüringen] Thüringen weiter führen | 1. Landesparteitag der SDP Thüringen in der Messe Erfurt

  • Tatsache ist aber auch, dass es Profiteure von der Krise gibt, und eben die könnte man über die Vermögenssteuer dazu verpflichten, ihren Beitrag zu leisten.

    Die "Profiteure" zahlen bereits ausreichend - wenn nicht gar zu viele - Steuern. Was Sie anstreben ist eine Umverteilung an diejenige, die nicht fähig sind, ihr eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen. Deutschland muss (noch) besser darin werden, Menschen optimale Bedingungen für einen Aufstieg durch Eigenleistung zu bieten. Dafür fehlt es gleichwohl nicht an Steuereinnahmen, würde man die eigene Ausgabenpolitik einmal kritisch hinterfragen. Eine Vermögenssteuer mag prima facie toll klingen, sie ist aber, das hat der Kollege Lewerentz schon zutreffend beschrieben, im Endeffekt nur eine asoziale und ungerechte Doppelbesteuerung.

    Diese „Asoziale und ungerechte Doppelbesteuerung“ wurde unter Adenauer 1952 eingeführt. Und um ihre Fadenscheinigen Argumente zu entkräften: Deutschland hat mit die Niedrigsten Vermögensbezogenen Steuern der OECD-Staaten. Und noch was: Es ist Schwachsinn zu meinen, die Steuern am besten gleich ganz abzuschaffen oder zumindest signifikant zu senken, und die Ausgaben des Staates gleich mit. Wer finanziert denn dann die Gemeinschaftsaufgaben wie Straßen, Straßenbeleuchtung, öffentliche Einrichtungen? Wie soll das im Grundgesetz festgeschriebene Sozialstaatsprinzip finanziert werden? Wie will der Staat Polizei, Armee und Ordnungskräfte finanzieren?Fragen über Fragen. Wir haben doch jetzt schon marode Straßen, Schulen im sanierungsbedürftigem Zustand, etc., schlicht: Materielle Schulden. Und die werden nicht geringer. Und gerade in Ihren Konservativen und rechten Kreisen beklagt man sich doch über zu wenig Investitionen in Polizei und Armee. Es ist also sehr heuchlerisch, was Sie von sich geben.

  • Diese „Asoziale und ungerechte Doppelbesteuerung“ wurde unter Adenauer 1952 eingeführt.

    Das ist doch kein Argument für die heutige Daseinsberechtigung einer Vermögenssteuer. Was wollen Sie mir damit sagen?

    Und um ihre Fadenscheinigen Argumente zu entkräften: Deutschland hat mit die Niedrigsten Vermögensbezogenen Steuern der OECD-Staaten.

    Das ist auch gut so. Ich halte überhaupt nichts von der Doppelbesteuerung durch vermögensbezogene Steuern. Meine Kritik an der hohen Steuerlast für viele Bürger beschränkte sich gleichwohl nicht auf vermögensbezogene Steuern.

    Und noch was: Es ist Schwachsinn zu meinen, die Steuern am besten gleich ganz abzuschaffen oder zumindest signifikant zu senken, und die Ausgaben des Staates gleich mit. Wer finanziert denn dann die Gemeinschaftsaufgaben wie Straßen, Straßenbeleuchtung, öffentliche Einrichtungen? Wie soll das im Grundgesetz festgeschriebene Sozialstaatsprinzip finanziert werden? Wie will der Staat Polizei, Armee und Ordnungskräfte finanzieren?Fragen über Fragen. Wir haben doch jetzt schon marode Straßen, Schulen im sanierungsbedürftigem Zustand, etc., schlicht: Materielle Schulden. Und die werden nicht geringer.

    Niemand spricht davon, Steuern vollständig abzuschaffen. Bleiben Sie bitte sachlich. Der Staat muss lernen, mit begrenzten Einnahmemöglichkeiten seine Aufgaben wahrzunehmen. Natürlich müssen dafür auch Prioritäten gesetzt werden. Ich wehre mich dagegen, den Staat auf versteuertes Privatvermögen zugreifen zu lassen, nur weil ihm diese Prioritätensetzung nicht gelingt und er ständig neue Sozialleistungen erfinden muss.

    Und gerade in Ihren Konservativen und rechten Kreisen beklagt man sich doch über zu wenig Investitionen in Polizei und Armee. Es ist also sehr heuchlerisch, was Sie von sich geben.

    Wieso ist das heuchlerisch? Es geht um die richtige Prioritätssetzung, nicht um neue Steuern. Der Staat kann nicht wahllos auf das Privatvermögen der Bürger zugreifen.