KLEINE ANFRAGE VI/021| Aktueller Impfstand in Deutschland

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    Kleine Anfrage an Niclas Liebknecht

    Für die Beantwortung haben Sie 3 Tage Zeit.



  • Deutscher Bundestag

    Sechste Wahlperiode









    Drucksache VI/021





    Antwort

    des Bundesministers für Gesundheit











    auf die kleine Anfrage auf Drs. VI/021







    Anlage 1





    Aktueller Impfstand in Deutschland.





    Der Bundesminister beantwortet die Anfrage wie folgt:


    1.Zum aktuellen Zeitpunkt verlaufen die Impfungen noch entsprechend der Priorisierungsliste aus dem Coronavirus-Impfgesetz vom Dezember 2020. Aktuell beraten wir uns im Kabinett jedoch zu einer möglichen Änderung der Priorisierungsreihenfolge, um Arbeitnehmer in Systemrelevanten Bereichen (v.a. Einzelhandel) besser zu schützen und den bisherigen Fokus auf Risikogruppen, die sich bekanntermaßen durch die Mutationen verschoben haben, zu überdenken.


    2. Zum aktuellen Zeitpunkt stehen noch nicht genug Impfdosen zur Verfügung.

    2.1 -entfällt-

    2.2 Die Impfstoffbeschaffung verläuft, mit Ausnahme einiger Missverständnisse mit Astraceneca, so wie es durch die, gemeinsam innerhalb der Europäischen Union ausgehandelten Vereinbarungen, vorgesehen wurde. Wir rechnen damit, dass innerhalb der nächsten zwei Monate der Vorrat an Impfstoff den Schwellenwert für die Versorgung der gesamten Bevölkerung erreicht und wir allen BürgerInnen zeitnah ein Impfangebot machen können.

    2.3 Das bisherige Tempo beim Impfen ist zugegebenermaßen ausbaufähig, allerdings auch nicht repräsentativ für das Potential, welches wir ausschöpfen könnten. Sobald, wie in meiner Antwort auf Frage 2.2 beschrieben, genügend Impfdosen bereitliegen, werden wir, in Zusammenarbeit mit den Bundesländern die Versorgung der Hausarztpraxen mit Impfdosen verbessern und auch Betriebsärzte zur Impfung heranziehen. Insbesondere die Bevölkerungsgruppen, denen wir aufgrund der Priorisierung bislang kein Angebot machen konnten, werden durch diese öffnenden Schritte stark profitieren und zeitnah die Möglichkeit zur Impfung erhalten.


    3. Zum aktuellen Zeitpunkt besteht für alle Bürger bis zur Priorisierungsgruppe 4 die Möglichkeit, einen Impftermin anzufragen.

    3.1 Siehe Antworten auf 2.2 und 2.3


    4. Wir sind zum aktuellen Zeitpunkt der Ansicht, dass SchülerInnen nicht vorzeitig geimpft werden sollten.

    4.1 -entfällt-

    4.2 Einerseits stellen Schulen einen Lebensbereich dar, in dem wir eine sehr effektive Kontaktnachverfolgung durchführen können und durch umfassende Testkonzepte einfacher die Sicherheit aller gewährleisten können, als es in vielen anderen Situationen der Fall ist. Zudem stellen, auch mit Berücksichtigung der Mutationen, gesunde Jugendliche noch immer die am wenigsten gefährdete Bevölkerungsgruppe dar.







    Der Bundesminister









    Bemerkungen

    [optional]

  • Herr Bundesminister, gestatten Sie mir ein paar Nachfragen.


    Online-Unterricht ist längst nicht zu vergleichen mit Präsenzunterricht. Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler befindet sich nach wie vor im Online-Unterricht. Wenn doch die Schüler kein Risiko darstellen, warum befinden sich diese dann noch im Home-Schooling?


    Sie sehen es also nicht als notwendig, Schulen alsbald wie möglich wieder zu öffnen?


    Können Sie eine Prognose treffen, wann eine Impfung für alle möglich sein könnte?

  • Herr Bundesminister, gestatten Sie mir ein paar Nachfragen.


    Online-Unterricht ist längst nicht zu vergleichen mit Präsenzunterricht. Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler befindet sich nach wie vor im Online-Unterricht. Wenn doch die Schüler kein Risiko darstellen, warum befinden sich diese dann noch im Home-Schooling?


    Sie sehen es also nicht als notwendig, Schulen alsbald wie möglich wieder zu öffnen?


    Können Sie eine Prognose treffen, wann eine Impfung für alle möglich sein könnte?

    Selbstverständlich Herr Abgeordneter.


    1. Die Mehrheit der Schüler befindet sich meinem Kenntnisstand nach im Wechselunterricht, was natürlich zu einem gewissen Teil aus Online-Unterricht besteht. Allerdings haben Sie meine vorherige Aussage wohl missverstanden, nur weil der Schulbetrieb mit ausgearbeitetem Hygienekonzept vor allem für Schüler ein geringeres Risiko darstellt, als z.B. der Büroalltag für Arbeitnehmer, ist dieses Risiko dennoch nicht 0. Besteht in einer Region, oder einem Kreis eine sehr hohe Verbreitung des Virus, sind die möglichen Nachteile des Homeschoolings der erhöhten Gefahr im Präsenzunterricht dennoch vorzuziehen.


    2. Sicher besteht auch für die Bundesregierung ein großes Interesse daran, den Schülern das best-mögliche Bildungsangebot eröffnen zu können, dennoch muss ein solcher Schritt gut überlegt und mit den entsprechenden Maßnahmen abgesichert werden. Da die Infektionszahlen zum aktuellen Zeitpunkt trotz der sinkenden Tendenz noch immer sehr hoch sind, ist eine vollständige Öffnung auf kurze Sicht nicht abzusehen. Wenn sich die Impfsituation wie erwartet verbessert, ist jedoch mittelfristig eine Rückkehr zum normalen Schulbetrieb nicht ausgeschlossen.


    3. Sofern keine unerwarteten Komplikationen auftreten, ist zu erwarten, dass bis Ende des Sommers ein Impfangebot an alle Bürger gemacht werden kann.

  • Carsten Müller

    Hat das Thema geschlossen