Digitale Ansprache zum Tag der Arbeit

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    Digitale Ansprache zum Tag der Arbeit






    Liebe Mitmenschen,


    normalerweise gehen traditionell am heutigen Tage viele viele Menschen auf die Straßen, um für soziale Gerechtigkeit zu demonstrieren. Dafür, dass der Sozialstaat nicht auf der Strecke bleibt. Dass es für gute Arbeit auch gutes Geld gibt und dass es dabei unerheblich ist, ob man männlich, weiblich oder divers ist. Dies ist das Mindestziel, welches wir niemals aus den Augen verlieren dürfen. Für die gleiche Arbeit, bei gleichen Bedingungen muss der gleiche Lohn gezahlt werden.


    Heute feiern wir den Tag der Arbeit. Und im Schatten einer Pandemie werden Anforderungen so mancher Arbeitsstellen deutlich mehr ins Bewusstsein der Menschen gehoben. Dass die Arbeitsbedingungen für Menschen in der Gesundheits- und Krankenpflege sowieso mehr als belastend sind, war hinlänglich bekannt. Durch die Pandemie jedoch erkannte man schnell, wie sehr belastend es für Behandelnde und Pflegende sein kann. Wenn ein Gesundheitssystem kurz vor dem Zusammenbruch steht, wenn Ärztinnen und Ärzte kurz davor stehen, die sogenannte Triage anwenden zu müssen, also entscheiden zu müssen, wer Leben darf und sterben muss, wenn Pflegerinnen und Pfleger bis weit über die Belastungsgrenze hinaus tagtäglich ihr Bestes geben, dann wird die Wichtigkeit einer solchen Berufsgruppe deutlich in den Fokus genommen. Wir dürfen derzeit aber auch nicht die Mitarbeitenden in den Arztpraxen vergessen, die ebenfalls deutlich Mehrarbeit leisten. Dadurch, dass mittlerweile immer mehr Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot gemacht werden kann, nimmt die Arbeit in den Hausarztpraxen und Impfzentren auch zu.


    Schauen wir in einen weiteren sozialen Bereich, dann erkennen zumeist immer mehr Eltern die Wichtigkeit der Arbeit als Erzieherin und Erzieher. Was für so manchen Menschen bislang eine Selbstverständlichkeit war, wird nun mit vielmehr Respekt bedacht. Was Erzieherinnen und Erzieher täglich leisten, wird auch nur in Zeiten einer Pandemie deutlich. Die Betreuung eines oder mehrerer Kinder kann durchaus eine Zäsur bedeuten. Experten rechnen damit, dass während der Pandemie deutlich mehr Kinder Gewalterfahrungen erleben. Das ruft wiederum Familienhilfen auf den Plan, die einschreiten müssen, wo Hilfe nötig ist. Daher mein dringender Appell, diese Hilfen auch in Anspruch zu nehmen.


    Menschen verlieren ihre Arbeit, sie fürchten um ihre Existenz und sie wissen nicht, wie sie die nächsten Tage oder Monate über die Runden kommen sollen. Und da muss die Politik wegweisend sein. Theologen sagen gerne den berüchtigten Satz, dass man nie tiefer als in Gottes Hand fallen kann. Auf die Politik umgemünzt dürfen Menschen nie tiefer fallen, als es unser Sozialstaat zulässt. Und gerade in einer solchen Zeit, muss der Staat alles daran setzen, die Menschen in unserem Land nicht fallen zu lassen, sondern sich ihrer Ängste und Sorgen anzunehmen und zu unterstützen, wo der Bedarf am Größten ist. Auch der Staat kann und muss ein Lichtstreif am Horizont sein.


    Liebe Mitmenschen, wenn wir heute den Tag der Arbeit feiern, dann feiern wir ihn mit einem ganz anderen Bewusstsein. Weniger Demonstrationen auf den Straßen, mehr Ängste und Ungewissheit in den Köpfen. Deutlich mehr Verunsicherung. Lasst uns miteinander durch diese Pandemie gehen. Lasst uns miteinander füreinander da sein. Lasst uns gemeinsam und gegenseitig Unterstützung geben. Lasst uns zum Nächsten werden. Lasst uns die Wichtigkeit von sogenannten systemrelevanten Berufen erkennen und handeln, dass diese Berufsgruppen eine deutliche Aufwertung erhalten. Und vergessen wir dabei das ganze Ehrenamt nicht. Allen Menschen in unserem Land, die sich an alle Verordnungen halten und damit ihren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten, möchte ich aus tiefstem Herzen meine Dankbarkeit aussprechen. Allen Menschen, die sich in ihren Berufen um andere Menschen kümmern, die besonders von der Pandemie ge- und betroffen sind, möchte ich aus tiefstem Herzen Danken. Allen Menschen in unserem Land, die sich ehrenamtlich engagieren und damit ihren Dienst am Anderen leisten, möchte ich aus tiefstem Herzen danken.


    Machen Sie bitte weiter so und lassen Sie sich nicht von Ihrem Weg abbringen.