TH 004/005 - Gesetz zur Schaffung des Ernst-Gottfried-Baldinger-Stipendiums für Medizinstudenten im Freistaat Thüringen


  • Wir schreiten zur Debatte. Drei Tage.


    Das Wort hat der Antragsteller.

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    Elias Jakob Lewerentz

    Landtagsabgeordneter für den Saale-Holzland-Kreis I

    Landtagspräsident des Thüringer Landtages

    Stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

    Landesminister für Gesundheit und Soziales

    Mitglied der Konservativen Partei (KonP)

  • Sehr geehrter Herr Präsident,

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    Sehr geehrte Damen und Herren,


    Ernst Gottfried Baldinger lebte weitestgehend im 18. Jahrhundert und war einer der bedeutendsten Mediziner seiner Zeit. Er war Mitglied der Leopoldina und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und 1785 wurde er zum ersten Medizinprofessor an die Universität nach Marburg gerufen. Baldinger, geboren in Großvargula, einer kleinen Gemeinde im Unstrut-Hainich-Kreis, war ein waschechter Thüringer und er war einer, der bei vielen das Interesse für ein Studium der klassischen Medizin weckte. Wer, wenn nicht er, könnte Namensgeber eines Stipendiums für Medizinstudenten in Thüringen sein?


    Ich freue mich sehr, dass wir heute mal über eine Vorlage hier debattieren können, die sich ausnahmsweise mal nicht mit der COVID-19-Pandemie hauptsächlich beschäftigt. Wenngleich die Unterversorgung im Hausärztebereich sicherlich nicht ohne einen gewissen Bezug zur Corona-Pandemie gedacht werden kann. Ärztemangel gab und gibt es in Thüringen allerdings schon länger als diese Pandemie und da brauchen wir einfach neue Lösungen. Wir müssen Studentinnen und Studenten für ein Studium an der Universität Jena begeistern und vor allem müssen wir dann auch dafür sorgen, dass diese Studierenden am Ende ihrer akademischen Laufbahn auch wirklich in Thüringen arbeiten und hier den Ärztemangel bekämpfen. Wir wollen daher mit dem Ernst-Gottfried-Baldinger-Stipendium eine Lösung vorschlagen, die zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Zum einen wollen wir es Studierenden ermöglichen, die vielleicht nicht den aller größten Geldbeutel haben, zu studieren und zum anderen sorgen wir mit der zeitlich begrenzten Verpflichtung für eine Tätigkeit in Thüringen dafür, dass wir hier auch direkt von unserem Engagement profitieren.


    Ich sage Ihnen: Ich, persönlich, hätte mich auch sehr gefreut, wenn wir eine Quote eingeführt hätten, die Medizinstudienplätze in Jena vorzugsweise auch zu einem gewissen Kontingent an thüringische Studierende vergibt. Diese Regelung ist aber nach einhergehender juristischer Prüfung wohl nicht haltbar. Das nehme ich hin und bin glücklich, dass wir mit diesem Stipendium-Programm dennoch eine Idee zur effizienteren Nachwuchsförderung in Thüringen haben. Das wird und kann aber nur der erste Schritt sein, um dem Problem im Bereich des Ärztemangels Herr zu werden.


    Wir brauchen mehr Studienplätze. Ich werde das Gespräch mit der Universität Jena suchen und gleichzeitig deutlich machen, dass wir die Aufstockung der Plätze natürlich finanziell auch begleiten werden. Die Qualität der Lehre in Jena, die wirklich sehr gut ist, darf unter einem erhöhten Platzangebot nicht leiden, das ist völlig klar. Ich möchte gleichzeitig auch prüfen, inwieweit es denkbar ist, dass wir äquivalent zu Projekten in Brandenburg beispielsweise eine weitere Studienmöglichkeit für Medizin schaffen. Hier möchte ich nichts versprechen, sondern nur von der Möglichkeit sprechen, die sich hier hinter verbirgt. Ob wir da wirklich eine konkrete Möglichkeit haben, gilt es in Gesprächen mit allen Akteurinnen und Akteuren auszuloten. Uns ist aber klar als Landesregierung: Nachwuchs wächst nicht auf Bäumen. Für Nachwuchs in der Medizin lohnt es sich mit einem attraktiven Angebot zu kämpfen!


    Sie sehen bereits. Mit dem neuen Ernst-Gottfried-Baldinger-Stipendium gehen wir nur den ersten Weg auf einer langen Reise hin zu einer besseren hausärztlichen Versorgung im Freistaat Thüringen. Ich bitte alle Kolleginnen und Kollegen um deren Zustimmung für ein wichtiges und richtungsweisendes Projekt.


    Herzlichen Dank!

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    Elias Jakob Lewerentz

    Landtagsabgeordneter für den Saale-Holzland-Kreis I

    Landtagspräsident des Thüringer Landtages

    Stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

    Landesminister für Gesundheit und Soziales

    Mitglied der Konservativen Partei (KonP)

  • Ich schließe die Debatte. Wir schreiten hier nun zur Abstimmung.

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    Elias Jakob Lewerentz

    Landtagsabgeordneter für den Saale-Holzland-Kreis I

    Landtagspräsident des Thüringer Landtages

    Stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

    Landesminister für Gesundheit und Soziales

    Mitglied der Konservativen Partei (KonP)