Gedanken und Anmerkungen zur Plakatwand zur 3. Bundestagswahl

  • Brauch ich auch nicht, wer hat, der hat und wer nicht hat Pech!

    Das war nicht Thema. Lenken Sie nicht ab. Sie haben doch den Spruch von Vorwärts! als Schwachsinn bezeichnet. Aber ich denke der Kollege Liebknecht hat hier eindrucksvoll dargestellt, dass dem nicht so ist, weil der Spruch zutrifft. Zumindest mathematisch und bei gleich- oder ähnlichbleibender Geldmenge.

    Tom Schneider

    Träger d. Gr. Verdienstkreuzes m. Stern u. Schulterband u. des Nds. Großen Verdienstkreuzes

    Ministerpräsident v. Nds. a.D.
    Präsident d. Bundesrats a.D.
    MdL Nds. a.D.
    Nds. Landesminister a.D.
    Mitglied des nds. Landtagspräsidiums a.D.

    MdB a.D.
    Parteivorsitzender SDP a.D.
    stv. Parteivorsitzender der SDP a.D.
    Landesvorsitzender der SDP Nds. a.D.


  • Ich weiß nicht, ob ich es lustig oder traurig finden soll, was für Milchmädchenrechnungen hier angestellt und mit dem Etikett "Mathematik" versehen werden. Der Slogan setzt voraus, dass alles Wirtschaften ein Nullsummenspiel ist. Das ist mitnichten der Fall, weil sich Wohlstand nicht nach Geld, sondern auch nach allen geldwerten Gütern bemisst. Man vergleiche doch mal die Welt heute und vor 10, 20, 30, 50, 100, 200, 500 Jahren. Wer dann noch sagt, die Wirtschaft ist ein Nullsummenspiel, ist doch nicht ganz bei Verstand!

  • Ich weiß nicht, ob ich es lustig oder traurig finden soll, was für Milchmädchenrechnungen hier angestellt und mit dem Etikett "Mathematik" versehen werden. Der Slogan setzt voraus, dass alles Wirtschaften ein Nullsummenspiel ist. Das ist mitnichten der Fall, weil sich Wohlstand nicht nach Geld, sondern auch nach allen geldwerten Gütern bemisst. Man vergleiche doch mal die Welt heute und vor 10, 20, 30, 50, 100, 200, 500 Jahren. Wer dann noch sagt, die Wirtschaft ist ein Nullsummenspiel, ist doch nicht ganz bei Verstand!

    Dann nennen Sie mir mal ein Beispiel, welches widerlegt, dass die globale Wirtschaft ein Nullsummenspiel ist.
    Man kann es doch sowohl lokal als auch global immer wieder sehen, dass genau das der Fall ist.
    z.B. Handelsdefizite und Überschüsse innerhalb der EU, Aussterben der Mittelschicht in einem Großteil der westlichen Nationen etc.

    Der im System befindliche Wert bleibt immer nahezu identisch, dass erkennt man auch gut daran, dass eine Steigerung der Geldmenge im System unweigerlich immer zur Inflation führt.

  • Langsam bekomme ich den Eindruck, dass Ihr Sozialisten den Kapitalismus kritisiert, weil Ihr zu töricht seid, ihn zu verstehen. Es bleibt dabei, dass man Wohlstand nicht alleine in Geld messen kann. Der "Wert im System" hat sich selbstverständlich immer weiter erhöht, jetzt einmal unabhängig von der Geldmenge. Ansonsten müsste man behaupten, dass es insgesamt keine Wertschöpfung gebe und die Menschheit gleichsam seit Anbeginn ihrer Zivilisation stagniert. Das ist schlicht unsinnig. Vergleichen Sie nicht den Wohlstand von Bevölkerungsgruppen zum heutigen Zeitpunkt, sondern setzen diesen ins Verhältnis zu Vergangenheit. Aber hey, der Wert ist ja immer gleich. Wenn wir heute also Patente, auch das sind geldwerte Güter, entwickeln, mit denen medizinische Geräte entwickelt werden, die Krankheiten heilen können, welche vor einigen Jahrzehnten noch ein Todesurteil waren, dann ist auch das dieser abstrusen Auffassung zufolge ein Nullsummenspiel.


    Wie eine Handelsbilanz im Übrigen die vertretene Auffassung stützen soll, ist mir schleierhaft. Eine Handelsbilanz sagt etwas über das Verhältnis von Ex- und Importen aus. Wenn viel importiert und wenig exportiert wird, ist der Handelssaldo negativ. Und nun? Es ist ein schlichter Aktivtausch, der nichts über Wohlstand oder Armut aussagt.


    Inflation folgt nicht zwingend aus einer Erhöhung der Geldmenge, auch das ist schlicht blödsinnig. Erforderlich ist daneben auch eine entsprechende gleichbleibende oder steigende Nachfrage bei gleichleibenden oder sinkendem Angebot. Wenn aber keiner ein Produkt kaufen will, dann kann die Geldmenge noch so viel erhöht werden, der Preis des Produktes läuft gegen 0. Fernerhin kann Ihre Auffassung nicht erklären, weshalb es - der Wert ist ja immer gleich - divergierende Teuerungsraten in Bezug auf bestimmte Produkte oder Arten von Produkten geben kann.

  • Langsam bekomme ich den Eindruck, dass Ihr Sozialisten den Kapitalismus kritisiert, weil Ihr zu töricht seid, ihn zu verstehen. Es bleibt dabei, dass man Wohlstand nicht alleine in Geld messen kann. Der "Wert im System" hat sich selbstverständlich immer weiter erhöht, jetzt einmal unabhängig von der Geldmenge. Ansonsten müsste man behaupten, dass es insgesamt keine Wertschöpfung gebe und die Menschheit gleichsam seit Anbeginn ihrer Zivilisation stagniert. Das ist schlicht unsinnig. Vergleichen Sie nicht den Wohlstand von Bevölkerungsgruppen zum heutigen Zeitpunkt, sondern setzen diesen ins Verhältnis zu Vergangenheit. Aber hey, der Wert ist ja immer gleich. Wenn wir heute also Patente, auch das sind geldwerte Güter, entwickeln, mit denen medizinische Geräte entwickelt werden, die Krankheiten heilen können, welche vor einigen Jahrzehnten noch ein Todesurteil waren, dann ist auch das dieser abstrusen Auffassung zufolge ein Nullsummenspiel.


    Wie eine Handelsbilanz im Übrigen die vertretene Auffassung stützen soll, ist mir schleierhaft. Eine Handelsbilanz sagt etwas über das Verhältnis von Ex- und Importen aus. Wenn viel importiert und wenig exportiert wird, ist der Handelssaldo negativ. Und nun? Es ist ein schlichter Aktivtausch, der nichts über Wohlstand oder Armut aussagt.


    Inflation folgt nicht zwingend aus einer Erhöhung der Geldmenge, auch das ist schlicht blödsinnig. Erforderlich ist daneben auch eine entsprechende gleichbleibende oder steigende Nachfrage bei gleichleibenden oder sinkendem Angebot. Wenn aber keiner ein Produkt kaufen will, dann kann die Geldmenge noch so viel erhöht werden, der Preis des Produktes läuft gegen 0. Fernerhin kann Ihre Auffassung nicht erklären, weshalb es - der Wert ist ja immer gleich - divergierende Teuerungsraten in Bezug auf bestimmte Produkte oder Arten von Produkten geben kann.

    Langsam habe ich den Eindruck, dass Sie mir nicht zuhören.

    Niemand hat behauptet, dass Wohlstand allein in Geld gemessen wird, allerdings besteht die Ungleichheit in unserem und vielen anderen Ländern ja auch nicht ausschließlich beim Geld.

    Geld soll prinzipiell den Wert der im System befindlichen Güter repräsentieren, weshalb es zulässig ist, sich zur besseren Verständlichkeit auf Geld zu beschränken.

    Es gibt auch insgesamt keine oder kaum Wertschöpfung, sondern eine Wertumwandlung, materielle oder ideelle Werte entstehen nicht aus dem Nichts sondern werden aus anderen Werten geschaffen, ein Patent stellt einen ideellen Wert dar, der aus der Investierten Zeit und Arbeitsaufwand der beteiligten Personen, den benötigten Materialien etc. kreiert wird. Natürlich kann es sein, dass der ideelle Wert eines Patents höher ist, als der Wert der investierten Güter und Leistungen, aber das sind dann eben kurzfristige Ausschläge, die den grundsätzlichen Trend der GROBEN Stagnation nicht nachhaltig beeinflussen, sondern langfristig wieder ausgeglichen werden.


    Eine Handelsbilanz ist ein anschauliches Beispiel dafür, dass es in der Wirtschaft sehr wohl Nullsummenspiele gibt, eine positive Handelsbilanz eines Landes geht immer mit einer negativen Handelsbilanz eines oder mehrerer anderer Länder einher - kurz: irgendjemand verliert immer und das obwohl ständig neue Waren in das System einfließen.

    Jetzt kann man sich doch die berechtigte Frage stellen: "Abstrakt gesehen, was unterscheidet den Handel zwischen zwei Nationen so maßgeblich von dem Handel zwischen zwei Personen?"


    Das Geld und Materielle Werte nicht vollkommen unabhängig existieren kann ebenfalls an der Hyperinflation z.B. in der Weimarer Republik abgelesen werden, die unglaubliche Menge an Geld, die ohne einen Gegenwert in das System gepumpt wurde, hat zur Entwertung des Systems geführt.

    Nicht jede Inflation basiert auf einer Erhöhung der Geldmenge, aber jede größere Erhöhung der Geldmenge führt grundsätzlich immer zur Inflation.


    Schlussendlich sind Sie mir immer noch den Beleg schuldig, den ich bereits in meiner vorherigen Nachricht erbeten habe.

  • Noch eine kleine Korrektur,

    Zwar haben wir heute natürlich mehr Wert im System, als vor z.B. 50 Jahren, aber auch mehr Menschen auf die solche Werte zu verteilen gäbe.

    Deshalb wäre die Aussage "Das Verhältnis aus Bevölkerung und Wert bleibt immer nahezu gleich" als die Aussage "Der Wert im System bleibt immer nahezu gleich"

  • Es gibt auch insgesamt keine oder kaum Wertschöpfung, sondern eine Wertumwandlung, materielle oder ideelle Werte entstehen nicht aus dem Nichts sondern werden aus anderen Werten geschaffen, ein Patent stellt einen ideellen Wert dar, der aus der Investierten Zeit und Arbeitsaufwand der beteiligten Personen, den benötigten Materialien etc. kreiert wird. Natürlich kann es sein, dass der ideelle Wert eines Patents höher ist, als der Wert der investierten Güter und Leistungen, aber das sind dann eben kurzfristige Ausschläge, die den grundsätzlichen Trend der GROBEN Stagnation nicht nachhaltig beeinflussen, sondern langfristig wieder ausgeglichen werden.

    Ich bin nach wie vor entsetzt davon, dass Sie praktisch die gesamte Menschheitsgeschichte als grobe Stagnation beschreiben. Nein! Die Entwicklungen über die letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte ist revolutionär. Im Mittelalter starben Menschen zwischen 30 und 40 Jahren. Heute hat nahezu jeder Mensch in den Industrieländern ein Dach über dem Kopf, ausreichend Kleidung und Nahrung. Das als grobe Stagnation zu beschreiben, ist einfach nur absurd. Die Medizin, die Computertechnologie, die Biologie, das Ingenieurswesen und alles das, was hieraus hervorgegangen ist und auch kommerziell genutzt wird, ist doch kein kurzfristiger Ausschlag. Die Kategorien der Physik, jeder Vorgang sei nur eine Umwandlung, sind hier schlicht unanwendbar. Wenn zwei Menschen die gleiche Arbeitszeit in die Entwicklung eines Produktes, eines Smartphones beispielsweise, stecken und ein Smartphone ist zwar technisch top, das andere hat aber eine schöne Verpackung und alle Menschen kaufen dasjenige mit der schönen Verpackung, dann wurde rein objektiv die gleiche Arbeitszeit investiert, die allerdings zu einem unterschiedlichen Ergebnis führte: Das eine Produkt wird von allen gekauft, das andere ist mangels Nachfrage wertlos. Zu behaupten, alles sei ein Umwandlungsvorgang muss zu einer unterschiedlichen Bewertung der Arbeitszeit führen, um die These von der Nullsumme aufrecht zu erhalten. Dann wird der "Ausgangsstoff" aber, genauso wie das Eigenkapital einer Bilanz, zu einer bloßen Restgröße- Die Argumentation ist also sichtbar zirkulär. Um beim Beispiel Arbeitszeit zu bleiben: Mit Einführung der Arbeitsteilung konnte durch die gleiche Arbeit ein höheres Ergebnis erzielt werden, ohne dass sich an der Arbeit selbst etwas geändert hat. Wie begründet man nun, dass das Ausgangsprodukt "Arbeit" auf einmal mehr wert sein soll?


    Im Kapitalismus verhält es sich nun so, dass der Nutzen immer größer ist als die Kosten. Ist das nicht so, führt das dazu, dass die Unternehmen verschwinden, entweder weil sie selbst das Geschäft aufgeben oder aber, weil sie infolge von Insolvenz und Liquidation aufgelöst werden. Dass jedes Handeln kein Nullsummenspiel ist, ist gerade Voraussetzung für das Überleben jedes Unternehmens. Insoweit von einem kurzfristigen Ausschlag zu sprechen verkennt schlichtweg die Konstruktion unserer Wirtschaftsordnung.


    Was die Bilanz angeht, verkennen Sie immer noch, dass diese nichts darüber aussagt, ob ein Land mit negativer Bilanz arm oder reich ist. Den Verbindlichkeiten stehen reale Vermögenswerte gegenüber. Es findet ein bloßer Aktivtausch statt, so dass sich die Vermögenszusammensetzung ändert. Damit wird der Handel selbst aber mitnichten zur Nullsumme.


    Zitat

    Nicht jede Inflation basiert auf einer Erhöhung der Geldmenge, aber jede größere Erhöhung der Geldmenge führt grundsätzlich immer zur Inflation.

    Nein. Das ist schlicht falsch. Schauen Sie sich doch die Geldmengenpolitik diesen Jahres an. Warum zeichnet sich denn hier keine große Inflation ab? Schlichtweg, weil die Nachfrage nicht da ist. Wenn ich die Geldmenge verdoppele und niemand etwas kaufen will, warum sollten sich dann die Preise erhöhen? Sie laufen gegen 0.


    Was Schwellen- und Dritte-Welt-Länder anbelangt, sind diese sogar Beleg dafür, dass erfolgreiches Wirtschaften in einer kapitalistischen Ordnung eine Wertschöpfung und keine Nullsumme voraussetzt, denn es sind gerade diese Länder, welche am stärksten wachsen, mithin die relativ-größte Wertschöpfung verzeichnen. In diesem Zusammenhang kommt es nicht auf das Vermögen/Person an, weil Ihre (Ausgangs-)These ("Ich bin reich, weil du arm bist) einen Kausalitätsnachweis erfordert. Diesen können Sie nicht einfach dadurch erbringen, indem Sie behaupten, dass Vermögen ungleich verteilt ist. Im Gegenteil noch findet die absolut-größte Wertschöpfung zwischen Industrieländern statt.

  • Bitte was? Wir haben hier keine nationale Währung, sondern den Euro. Da kann man nicht einfach sagen "Geldmengenausweitung führt nicht zu Inflation" nur weil das nicht beobachtbar ist. Da wirken nämlich ganz andere Dynamiken als bei einer rein nationalen Währung.


    Außerdem hat Liebknecht nirgendwo behauptet, wir würden Stagnieren. Er hat aber richtig bemerkt, dass für Wertschöpfung bereits Ressourcen vorhanden sein müssen. Und die sind begrenzt. Deswegen ist auch kein unbegrenztes Wachstum möglich. Das ist ja der Irrtum der Kapitalisten, dass wir unbegrenzt wachsen können. Jedenfalls: Es findet natürlich eine Weiterentwicklung statt, aber eine Weiterentwicklung mittels existenter Ressourcen. Die sind aber endlich. Folglich kann auch nur begrenzt Wertschöpfung stattfinden. Es gibt ein natürliches Limit. Und das bedeutet wiederum, dass Wirtschaft sehr wohl ein Nullsummenspiel ist, weil irgendwo eine Grenze der geldwerten Vorteile liegt. Sie ist nur schlicht noch nicht erreicht. Die Ressourcen sind und waren aber immer da.

    Tom Schneider

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  • Bitte was? Wir haben hier keine nationale Währung, sondern den Euro. Da kann man nicht einfach sagen "Geldmengenausweitung führt nicht zu Inflation" nur weil das nicht beobachtbar ist. Da wirken nämlich ganz andere Dynamiken als bei einer rein nationalen Währung.


    Außerdem hat Liebknecht nirgendwo behauptet, wir würden Stagnieren. Er hat aber richtig bemerkt, dass für Wertschöpfung bereits Ressourcen vorhanden sein müssen. Und die sind begrenzt. Deswegen ist auch kein unbegrenztes Wachstum möglich. Das ist ja der Irrtum der Kapitalisten, dass wir unbegrenzt wachsen können. Jedenfalls: Es findet natürlich eine Weiterentwicklung statt, aber eine Weiterentwicklung mittels existenter Ressourcen. Die sind aber endlich. Folglich kann auch nur begrenzt Wertschöpfung stattfinden. Es gibt ein natürliches Limit. Und das bedeutet wiederum, dass Wirtschaft sehr wohl ein Nullsummenspiel ist, weil irgendwo eine Grenze der geldwerten Vorteile liegt. Sie ist nur schlicht noch nicht erreicht. Die Ressourcen sind und waren aber immer da.

    Und? Bemerken wir in anderen Euro-Ländern eine signifikante Inflation? Bemerken wir in den USA eine signifikante Inflation? Nein. Das Märchen Geldmengenausweitung = Inflation stimmt einfach nicht. Nur weil eine Geldmengenausweitung häufig mit einer Inflation einhergeht, heißt es nicht, dass nicht noch andere Voraussetzungen erfüllt sein müssen, so dass die Geldmengenausweitung nicht zwingend zur Inflation führen muss. Es stimmt einfach nicht. Die Geldmenge kann noch so groß sein, wenn keiner Produkte kaufen will. In diesem Fall laufen die Preise gegen 0.


    Im Übrigen verwirrt es mich, dass Sie überhaupt so etwas wie "Wachstum" anerkennen, ist doch alles nur ein Nullsummenspiel und ist doch alles schon in der Welt vorhanden? Im Übrigen würde mich sehr interessieren, wie man zu der festen Überzeugung gelangt, es gebe eine Grenze des Wachstums, das es ja nach Ihrem Verständnis eigentlich überhaupt nicht geben dürfte, weil schon alle Ressourcen da sind und diesen nur "umgewandelt" werden. Als würde die gesamte Wirtschaft etwa nur aus der fossilen Energiegewinnung bestehen. Als gäbe es keinen Effizienzgewinn, keine Innovationskraft, keine Entdeckungen mehr. Was ist eigentlich Ihre Vorstellung einer guten Forschungspolitik, wenn Sie behaupten, die wirtschaftlichen Grenzen, mithin die menschlichen Grenzen, seien zwar noch nicht erreicht, aber doch sehr bald? Sie machen es sich an dieser Stelle viel zu einfach.

  • 1. Bemerken Sie Ihren Fehler? Die Annahme, Geldmengenausweitung = Inflation ist nur solange nicht erfüllt, wie keiner Produkte kaufen will beziehungsweise Geld hortet. Das heißt die Inflation würde sich bei Geldmengenausweitung nur verzögern, wenn keiner Produkte kaufen will. Auch wenn dann die Geldmengenausweitung wieder gestoppt wird, würde es eine Inflation geben, sobald wieder Produkte gekauft werden. Denn dann steigen die Preise wieder und es ist bereits mehr Geld im Umlauf.


    2. Lesen Sie mal Marx. Der hat das ziemlich treffend beschrieben. Er hat nur unterschätzt, wie viel sich noch kapitalisieren lässt, bevor die Grenzen erreicht sind. Und bevor Sie mir mit "Ich lese doch nicht Werke von diesem Sozialisten" kommen: Die marxsche Analyse der Ökonomie ist über den sozialistischen Kreis hinaus anerkannt.

    Tom Schneider

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  • 3. Nunja, ich definiere Wachstum anders. Zum Beispiel kann man in einem Nullsummenspiel auf Kosten anderer wachsen. Egal ob auf Kosten anderer Menschen, auf Kosten von Zeit oder auf Kosten der Umwelt. Und Wachstum sehe ich auch nicht rein quantitativ, für mich ist Fortschritt und Weiterentwicklung auch eine Form des Wachstums. Außerdem: Ja, es sind alle Ressourcen in der Welt vorhanden. Aber sie sind ja noch unbearbeitet, Ideen sind noch nicht niedergeschrieben, Geräte noch nicht entwickelt etc. Das was man dann als "Wachstum" wahrnimmt, ist die Komplettierung der Möglichkeiten, die es in dieser Welt gibt. Es ist sicherlich noch nicht alles entdeckt, aber irgendwann wird es das sein. Es ist sicherlich noch nicht alles entwickelt, aber irgendwann wird es das sein. In der Kultur sieht man beispielsweise schon, dass neue Ideen oft alten Konzepten folgen. Vor allem in Kinofilmen sieht man oft Filme nach Schema X. Die klassische Liebeskömodie zum Beispiel mag marginal von der Geschichte verändert werden, folgt aber immer dem gleichen Prinzip. Da gehen die Ideen zu neige. Und das die Erdölvorräte endlich sind beispielsweise wird ja wohl niemand bestreiten. Und Holz - dafür ist zum Anbau die Ressource Zeit notwendig. Am Ende kommt man immer zu endlichen Ressourcen. Das ist schlicht dem geschuldet, dass der Platz auf der Erde und auch die Lebenszeit begrenzt sind.

    Tom Schneider

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    3 Mal editiert, zuletzt von Tom Schneider ()

  • Zu 1.

    Falsch. Eine Erhöhung der Geldmenge führt nicht nur dann zu keiner Inflation, wenn keine oder eine niedrigere Nachfrage besteht, sondern auch dann, wenn in gleichem Umfang der Bestand verfügbarer Güter und Dienstleistungen ansteigt. Der Idealfall einer geldmengenbedingter Inflation ist also folgender: Angebot und Nachfrage gleich, Geldmenge erhöht.


    2.

    Die Wachstumstheorie von Marx ist mir bekannt und dennoch halte ich nicht viel davon. Kapital wird in der Krise nicht entwertet, sondern verteuert. Wenn man sich anschaut, was etwa Börsencrashs - vor allem klassische Liquiditätsschocks: Margin calls etc. - auslösen, dann führt das praktisch immer dazu, dass die Unternehmen hohe Eigenkapitalrenditen bieten müssen, um noch Kapital einzusammeln. Insofern wird es wertvoller. Dass Unternehmen pleite gehen, ist ferner ein Segen für jede Wirtschaft. Ansonsten würden sich wertvolle Arbeitskraft und wertvolles Kapital auf ineffizienten und überflüssigen Einheiten konzentrieren.


    Im Übrigen verlasse ich mich auf meinen gesunden Menschenverstand. Diejenigen Neuerungen, die auch in Zukunft ein Wachstum tragen werden, können wir uns in unserem begrenzten menschlichen Denken gar nicht vorstellen. Was ist wahrscheinlicher? Dass wir die nächsten 30 Jahre auf dem Stand von heute bleiben oder wir Dinge entwickeln, die wir heute für unmöglich halten oder uns nicht vorstellen können? Was wäre ersteres nur für eine sinnlose Aussicht?

  • 1. Ja, streng genommen ist das korrekt. Aber das Geldmengenausweitung bei Gütermengenausweitung nicht zu Inflation führt, habe ich als selbstverständlich angenommen und deswegen nicht erwähnt.

    2. Nunja, das sind wohl unterschiedliche philosophische Annahmen, die wir hier zugrunde liegen haben.


    3. Auch unter einer Prämisse des unbegrenzten Wachstum trifft der Spruch "Wärst du nicht reich, wär ich nicht arm" zu. Denn es gibt zu jedem Zeitpunkt eine momentane Grenze des Vorhandenen. Und das bedeutet, dass sich Armut und Reichtum dennoch bedingen.

    Tom Schneider

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  • Wir benötigen keine Vermögensabgaben ,wie es "Vorwärts" fordert. Behalten wir unser Geld im Land und geben es nur für deutsche Bürger aus , anstatt es es Fremden in den Rachen zu schmeißen.

    Wenn man bedenkt was an deutschen Vermögenswerten bereits verschleudert wurde, das sowohl von rechten , wie linken Regierungen , muss man der Fairness halber zugeben, könnte man schlicht heulen. es sind Gelder die nun dem Land fehlen.

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

    Vizepräsident des Deutschen Bundestages,

    Präsident des bayrischen Landtages a.D.

    Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt a.D.

    Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen und für Heimat des Freistaates Bayern a.D.

    Ministerpräsident des Freistaates Bayern a.D.


    "Wir werden Ambos ,wenn wir nichts tun um Hammer zu sein."

    Fürst Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (1815-1898)

    7398-verdienstkreuz-ii-jpg0930e48da0.jpg

  • Wieder hat "Vorwärts" ein wunderliches Plakat kleben lassen. man fordert die Erhöhung des Mindestlohn auf 13 Euro , ich frage weshalb nicht auf 20 Euro?

    Oder habe ich mich schlicht verlesen und es nicht "auf" sondern eher "um " 13 Euro gefordert?

    Wie dem auch sei, ich hänge eher dem Bürgergeld an, jedem deutschen Bürger 1300,- bis1500,- Euro wäre das Beste.

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

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  • Wieder hat "Vorwärts" ein wunderliches Plakat kleben lassen. man fordert die Erhöhung des Mindestlohn auf 13 Euro , ich frage weshalb nicht auf 20 Euro?

    Oder habe ich mich schlicht verlesen und es nicht "auf" sondern eher "um " 13 Euro gefordert?

    Wie dem auch sei, ich hänge eher dem Bürgergeld an, jedem deutschen Bürger 1300,- bis1500,- Euro wäre das Beste.

    Rein aus Interesse. Was ist für Sie ein deutscher Bürger?

  • Wenn Sie das nicht wissen. Herr Hildebrandt, dann tun Sie mir herzlich leid , guter Mann. Aber trösten Sie sich die gute "Tante Google" kann da behilflich sein. Ich meinerseits bin nicht willens Ihre Bildungslücken zu füllen.

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

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  • Wenn Sie das nicht wissen. Herr Hildebrandt, dann tun Sie mir herzlich leid , guter Mann. Aber trösten Sie sich die gute "Tante Google" kann da behilflich sein. Ich meinerseits bin nicht willens Ihre Bildungslücken zu füllen.

    Ich gehe mal davon aus, der Genosse hat ganz explizit nach Ihrer persönlichen Definition gefragt, da diese ja nicht zwangsläufig mit der juristischen Definition übereinstimmen muss

  • Vehement fordert "Vorwärts" unter Friedländer, schon fast Gebetsmühlenartig, den Vermögenden ihr Vermögen zu nehmen!

    Ich sage dazu NEIN!

    Nehmen wir jenen die Gelder, welchen sie eh nicht zustehen, den Dahergelaufenen, und geben sie unserem Volk zurück.

    Wenn man für jene Dahergelaufenen Gelder benötigtigen , dann sollen doch "Vorwärts, SDP und Grüne " für jene zahlen, die wollte die doch hier im Land haben, im Gegensatz zu allen anderen!

    Dr. Christian Theodor Felix Reichsgraf Schenk von Wildungen

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