Deutscher Schwulen- und Lesbenverband ruft zur Spontandemo auf

Bielefeld - 09.02.2021 [Eine Ergänzung]


Der Deutsche Schwulen- und Lebensverband hat unter Federführung des bekannten Sozialdemokraten Tom Schneider zu einer Spontandemonstration in allen Städten des Landes aufgerufen. Die zentrale Demonstration findet dabei am Brandenburger Tor um 18.00 Uhr des heutigen Dienstags statt. Die Demonstration richtet sich gegen Äußerungen des umstrittenen BUW-Politikers Christian Wildungen im Bundestag. Dieser äußerte sich in einer Debatte um das Verbot von Konverversionsverfahren äußerst homophob und erzeugte so viel Entsetzen und Empörung.


Die auslösende Debatte spitze sich in den vergangenen Tagen immer weiter zu. Der Antrag der Grünen Politikerin Manuela Kotting-Uhl sorgte erst für große Stille, bis Christian Wildungen mit einer erstaunlich provokanten Rede den Bundestag zum Kochen brachte. Wildungen bezeichnete Homosexualität als abnormale Krankheit. Weiter sei Homosexualität eine widernatürliche Handlung aufgrund falsch verbundener Enden des Gehirns. Also eine angeborene und unheilbare Krankheit. Dass das wissenschaftlich mehr als falsch ist, steht außer Frage, aber mit diesen Falschbehauptungen endete Wildungens erste Rede noch nicht. Er forderte weiter ein Verbot von homosexuellen Praktiken in der Öffentlichkeit, insbesondere vor Kindern. Ein Tabubruch mit Anlauf. Dr. Theresa Klinkert und Manuela Kotting-Uhl reagierten prompt mit großer Fassungslosigkeit.


Kotting-Uhl bezeichnete den Abgeordneten Wildungen daraufhin als weniger fortschrittlich als einen Affen. In Bezug auf homosexuelle Praktiken in der Tierwelt und Wildungens Aussagen durchaus verständlich, einen Ordnungsruf gab es dafür trotzdem. Der Abgeordnete Wildungen bekam ebenfalls einen. Sebastian Fürst, Charly Roth und Tom Schneider äußerten sich anschließend in Reden und kritisierten den Abgeordneten Wildungen sowie seine Äußerungen scharf. Wildungen bezeichnete Homosexualität später erneut als widernatürliche Handlung und findet ein solches Veralten eklig.


Update - 19:50:

Am Abend des 09. Februar entschied das Präsidium des deutschen Bundestags, Wildungen von den Sitzungen der nächsten zwei Tage auszuschließen. Seine Äußerungen seien nicht mit den Regeln des Bundestags vereinbar. Die Meinung der Redaktion wurde vorher niedergeschrieben.


Folgend eine Meinung der Redaktion:

Es ist erstaunlich, wie Wildungen solche Aussagen im Jahr 2021 im deutschen Bundestag als Volksvertreter ohne große Auswirkungen tätigen kann. Er verletzt die Würde des Bundestags und sollte, wie Dr. Theresa Klinkert zurecht anmerkte, mit mehr Folgen rechnen müssen. Homosexualität ist erwiesenermaßen keine Krankheit, kein Defekt. Es ist eine natürliche menschliche Vorliebe, wie sie seit Jahrtausenden betrieben und dokumentiert wird.

Durch Aussagen wie Wildungen sie ohne Probleme und Sensibilität tätigt, werden homosexuelle Menschen verletzt. Jugendliche und Kindern, denen es aufgrund der so schon vorherrschenden Homophobie in Klassenzimmern beschissen genug geht, werden mit solchen Aussagen ins Gesicht geschlagen. Das ist unverantwortlich, dient nicht den Kindern sondern nur Wildungens Vorstellungen eines Mittelalters in der Moderne. Wir finden nicht Homosexualität widerlich - das einzig widerliche in dieser Geschichte ist der mit Unmenschlichkeit und Hass geschmückte Christian Wildungen. Wir unterstützen die Demonstration und rufen auf, in Ihrer Stadt zu den Demonstrationen zu gehen. Gemeinsam können wir solchen Weltbildern den so dringend nötigen Kampf ansagen!


Ergänzungen:

Das Update um 19:50.

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