Herr Eichendorff,
die aktuelle Drogenpolitik ist schwach, um das mal nett auszudrücken. Weder die Prävention noch die Bestrafung funktioniert. Der Krieg gegen Drogen, wie ihn die USA gestartet haben, kann man auf realistische Weise betrachtet als gescheitert ansehen. Wir möchten Menschen mit einer Drogensucht eine alternative bieten und Therapien und Ähnliches ausbauen.
Dennoch hoffe ich, dass Sie hier nicht behaupten wollen, es gäbe keine (gesellschaftliche) Kriminalisierung von Drogenkonsumenten. Zumal ich sehr gerne wissen wollen würde, was in Ihren Augen Menschen sind, die aus verständlichen Gründen süchtig sind oder Drogen zu sich nehmen und was Menschen sind, die wegen Ihres Drogenkonsums bestraft gehören. Wer sind Sie, dass Sie glauben, Sie könnten beurteilen, wer eine "schlechter" und wer "guter" Konsument ist? Die Übergänge können fließender als Wasser sein. Und in der Hinsicht sind auch Sie ein Problem, das einer nachhaltigen Drogenpolitik im Weg steht. Denn durch die Kriminalisierung von Konsumenten, entstehen auch für ehemalige Konsumenten massive Probleme. Der soziale Druck der auf einem als ehemaligen Drogenkonsument haftet, kann zu Rückfällen führen. Deshalb möchten wir aufklären und helfen. Wir möchten vorurteilsfreie und wissenschaftlich fundierte Aufklärung betreiben - und nicht das, was Deutschland in der vergangenen Zeit erlebt hat.