Geschätzter Herr Präsident,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich freue mich herzlich hier meine erste Rede als Landtagsabgeordnete hanten zu dürfen und dabei auch noch über ein so wichtiges Thema wie unsere freiwillige Feuerwehren in Bayern. Die freiwillige Feuerwehr ist unsere gesellschaftliche Stütze in Notfällen vor Ort: von klein bis groß sorgen sich unsere Feuerwehrleute darum, dass wir bei Unfällen und Katastrophen in Sicherheit sein können. Doch leider erhalten sie oft nicht die nötige Anerkennung, mancherorts müssen sie sich gegen unliebsame Gestalten wie Gaffer durchsetzten oder werden gar tätlich angegriffen. Doch das soll hier nicht das Thema sein. Sei es aus diesen oder aus anderen, wie von Herrn Brandstätter angesprochenen, Gründen sinken die Mitgliederzahlen bei unseren Freiwilligen Feuerwehren stetisch und drastisch. Eine Entwicklung, die uns Sorgen bereiten sollte. Doch was können wir tun? Die Antragsteller haben hier eine gute Diskussionsgrundlage geliefert, wie wir dem Mitgliederschwund entgegenwirken können.
Sie schlagen zum einen vor, dass es eine stärkere Rücksprache zwischen örtlicher Wache und Gemeinde bei der Entscheidung über neue Bewerber bei mangelndem Personalbedarf gibt, und es den neuen Bewerbern generell leichter machen wollen, der Freiwilligen Feuerwehr beizutreten. Im Ansatz ist dies auf jeden Fall ein gutes Zeichen, doch wir dürfen auch nicht die andere Seite, namentlich die Feuerwehrkommandanten, vergessen. Für sie kann das ein erheblicher Verwaltungsaufwand sein, insbesondere die Verpflichtung zur unverzüglichen Kontaktaufnahme. So wird es dem Sinn nicht gerecht, die FF attraktiver zu machen, wenn die Position der Kommandanten, die selbst Freiwillige sind, künstlich unattraktiver gemacht wird. Ich denke, hier würde es mehr Sinn machen, dem Kommandanten eine Empfehlung darüber auszusprechen und dagegen mehr die Gemeindeverwaltung einzubinden. Sie könnte Bewerber und Kommandanten über die frühere abgelehnte Bewerbung informieren (diese liegen ihr nach Abs. 1b) Satz 1 natürlich vor), sobald letzterer Personalbedarf auf der Wache vermeldet.
Zum anderen schlagen sie eine nach Mitgliedsjahren gestaffelte Jubiläumsprämie vor. Eine gute Sache, um langjähriges Engagement zu belohnen, denkt man sich. Wenn da nur nicht diese über langwierige Antragsstellung bürokratische Verschachteltung wäre, die obendrein stark nach dem Gießkannenprinzip aussieht. (Es sei zudem angemerkt, dass die genannten zuständigen Stellen in Bayern überhaupt nicht existieren.) Inwieweit diese zur Attraktivitätssteigerung der FF für Jugendliche beträgt, wenn sie erst ab 10 Jahren Mitgliedschaft ausgezahlt wird, erschließt sich mir nicht ganz. Vielleicht können Sie etwas von den Erfahrungen aus Brandenburg oder Hessen erzählen?
Viel effektiver wäre meines Erachtens ein vom Freistaat gestifteter Preis für das ehrenamtliche Engagement bei der Feuerwehr. Dieser würde von den Bezirken ausgestellt werden und in einem Nebenpreis auch explizit Jugendliche bzw. Neumitglieder miteinschließen. Dabei lade ich Sie gerne ein, diesen Gedanken gemeinsam fortzuführen.
Herzlichen Dank!