Am gestrigen Mittwoch, den 05. November 2020, war SDP-Kanzlerkandidat Tom Schneider zum Wahlkampfauftakt in Hannover. Nachdem er in einer von mehreren zwei-Personen-Wahlkampfgruppen mit einem weiteren Genossen in Handschuhen und mit Mund-Nase-Schutz Wahlkampfmaterial in Briefkästen verteilt hatte, und dabei einige Gespräche mit Passanten und Bewohner*innen führen konnte, traf Schneider in Hannover am Opernplatz ein. Dort war eine kleine Bühne aufgebaut, es gab einige Stände mit Wahlkampfmaterial, wobei dies nicht verteilt, sondern aufgrund der Corona-Pandemie nur zum Mitnehmen angeboten wurde, und es gab Musik vom Band und einige Wortbeiträge örtlicher Funktionäre. Die Mindestabstände wurden mit Ordnern und Markierungen sichergestellt. Die Veranstaltung wurde live im Internet übertragen. Als Tom Schneider auf die Bühne trat, gab es ordentlichen Applaus. Dann begann er zu sprechen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitbürger*innen,
ich freue mich, trotz Pandemie, heute hier in Hannover sein zu dürfen, einer Stadt, die ich als Ministerpräsident dieses wunderschönen Bundeslandes näher kennen und schätzen lernen durfte. Ich freue mich aber genauso, die Zuschauer online zu begrüßen, schön, dass ihr eingeschaltet habt. Der Anlass meiner heutigen Präsenz dürfte allen bekannt sein: Es stehen wieder Bundestagswahlen an. Und, Sie werden es mir nicht glauben, aber ich freue mich, dass es wieder soweit ist, denn Bundestagswahlen und vor allem der Wahlkampf eignen sich immer hervorragend gut mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Das kommt nämlich leider im politischen Alltag manchmal zu kurz. Und heute möchte ich mit Ihnen über ein Thema reden, dass allen vermutlich schon zum Halse raushängt, nämlich die Corona-Pandemie, aber es muss leider sein. Ich habe aber auch ein anderes Thema mitgebracht, von dem Sie vielleicht noch nicht so viel gehört haben, nämlich die Bürgerversicherung. Fangen wir mit dem etwas schwierigeren Thema an, denn wie sagt man: Das Beste kommt zum Schluss.
Tom Schneider legte eine kurze Pause ein.
Wir leben in schwierigen Zeiten, die Corona-Zahlen gehen wieder hoch und wir müssen wieder mit stärkeren Einschränkungen umgehen. Das findet keiner so wirklich toll, und das kann ich auch verstehen. Allerdings müssen wir da durch, das Virus ist nunmal da, ob wir es wollen oder nicht. Die Frage ist aber, wie wir durch diese Pandemie kommen, und ich glaube, das ist auch der Schlüssel zu einem guten Krisenmanagement. Ich glaube, dass die momentanen Maßnahmen richtig sind, aber ich glaube auch, dass die Politik Gastronomie, Kultur und Veranstaltungsbranche, einfach alle, deren Existenz in dieser Krise auf dem Spiel steht, noch viel stärker unterstützen muss. Wir dürfen in dieser Krise niemanden zurücklassen und niemanden alleine lassen, denn das schwächt Vertrauen, verringert die Akzeptanz für die Maßnahmen und nützt am Ende nur einer noch schnelleren und furchtbareren Ausbreitung des Virus. Ich glaube, dass meine Partei in der Regierung bisher einen guten Job gemacht hat, aber ich denke auch, dass es besser geht. Weniger Bürokratie, mehr Unterstützung, und wer schließt, muss zahlen - das müssen die Devisen sein. Ich kann Ihnen versprechen, dass ich es als Kanzler besser machen will - Für alle.
Applaus ertönte und Online wurden Herzen verteilt.
Nun möchte ich mit Ihnen heute nicht nur über Corona sprechen, sondern auch über unser Gesundheitswesen. Haben Sie es auch schon einmal erlebt, dass Sie als gesetzlich Krankenversicherte*r monatelang auf einen Arzttermin warten mussten? Hat ein privatversichterter Beamter aus ihrem Bekanntenkreis einen Termin beim gleichen Arzt viel schneller bekommen? Ja? Denn das ist genau eines der Probleme, die unser Mischsystem im Krankenversicherungswesen mit sich bringt. Hier sage ich ganz klar: Stopp! Wir brauchen dringend eine Reform! Und hier kommt die sogenannte Bürgerversicherung ins Spiel: Die Bürgerversicherung ist im Grund das gleiche wie die gesetzliche Krankenversicherung, nur dass alle in ihr versichert sind und private Krankenversicherungen nicht mehr notwendig sind. Eine Zwei-Klassen-Medizin, wie sie momentan existiert, wird damit ausgeschlossen. Und ich als Kanzler werde für eine gute Gesundheitsversorgung mit gleichmäßigem Zugang - Für alle - kämpfen!
Während Tom Schneider einen Schluck Wasser trank, ertönte Applaus und es wurden Online Likes und Herzen verteilt.
Neben dem Problem der Zwei-Klassen-Medizin ist aber im Zuge von - ich sag noch mal kurz das Wort - Corona auch ein schon lange existierendes Problem in der Pflege sichtbar geworden: Der Personalmangel. Auf immer mehr Patient*innen kommen immer mehr Pfleger*innen - ein Umstand, der Leben kosten kann. Hier haben wir in Niedersachsen einen Gesetzesentwurf für einen landesweiten Pflegepersonalschlüssel erarbeitet. Das macht den Pflegeberuf attraktiver, lockt damit mehr Personal an und rettet Menschenleben. Und ich verspreche Ihnen hier und heute: Ich werde mich als Kanzler für einen Pflegepersonalschlüssel, für gute Pflege - Für alle - einsetzen!
Noch einmal ertönte Applaus, online wurde fleißig kommentiert und es wurden Likes und Herzen verteilt.
Bevor ich nun zum Ende komme, möchte ich Sie dazu animieren, heute Abend online an meiner Frage-und-Antwort-Runde teilzunehmen. Ich werde dort Fragen zu meiner Kanzlerkandidatur und zu politischen Themen beantworten. Dort können Sie dann ihr Herz ausschütten und mir sagen, was Sie bewegt. Ansonsten lege ich Ihnen zum Schluss noch ans Herz: Unterstützen Sie am Sonntag die Sozialdemokratie mit Ihrer Stimme - einer Stimme Für alle! Vielen Dank!
Zum Schluss gab es noch einen riesigen Abschlussapplaus, bevor Tom Schneider sich verabschiedete. Die online Frage-und-Antwort-Runde am Abend wurde so gut angenommen, dass das Format fortgesetzt werden soll.