XI 014 Sondersitzung | Sondersitzung der Hamburgischen Bürgerschaft anlässlich des Besuchs des Bundespräsidenten

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    Drucksache XI/014


    Sondersitzung

    Sondersitzung der Hamburgischen Bürgerschaft anlässlich des Besuchs des Bundespräsidenten


    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

    Anlässlich des Besuchs von Bundespräsident Gerold von Hohenelmen-Lützburg begrüße ich Sie heute ganz herzlich hier im Rathaus zur Sondersitzung der Hamburgischen Bürgerschaft.

    Als erstes möchte ich die Gelegenheit nutzen um Sie, Herr Bundespräsident, ganz herzlich im Namen des gesamten Hauses in der Hamburgischen Bürgerschaft zu begrüßen.


    Die Sondersitzung dauert 24 Stunden und endet damit am 21.01.2024 um 14.00 Uhr
    Das Wort hat der Bundespräsident Gerold von Hohenelmen-Lützburg
    Anschließend spricht der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, bevor die Redner*innenliste offen ist.

  • *der Bundespräsident geht ans Redner*innenpult*

  • *tritt ans Redner*inenpult, ordnet ein paar Zettel und nimmt einen Schluck Wasser*


    Verehrtes Bürgerschaftspräsidium,

    sehr geehrter Herr Bundespräsident,

    werte Mitglieder des Senats,

    liebe Kolleginnen und Kollegen,


    ich freue mich als Erster Bürgermeister dieser Stadt sehr darüber, dass Sie, Herr Bundespräsident, unsere wunderschöne Hansestadt für Ihren ersten innerdeutschen Antrittsbesuch ausgewählt haben.

    Dies unterstreicht die Stellung unserer Stadt innerhalb der Bundesrepublik.


    Ich danke Ihnen, Herr Bundespräsident, für die vielen anregenden Gespräche auf Augenhöhe und dem gegenseitigen Respekt, nicht nur vor dem Amt, sondern auch vor dem Menschen gegenüber.

    Es sollte kein Geheimnis sein, wie meine Partei und ich zu Nationalstolz stehen, aber wie sagte schon Bundespräsident Gustav Heinemann auf die Frage angesprochen, ob er den Staat nicht liebe?

    „Ach was, ich liebe keine Staaten. Ich liebe meine Frau, fertig!“

    Auch der große Bundespräsident Johannes Rau sagte einst über den Nationalstolz:

    „Man kann nicht stolz sein auf etwas, was man selber gar nicht zustande gebracht hat, sondern man kann froh sein oder dankbar dafür, dass man Deutscher ist. Aber stolz kann man darauf nicht sein [...]. Stolz ist man auf das, was man selber zu Wege gebracht hat.“


    Herr Bundespräsident,

    unsere Republik und unsere Gesellschaft sind tief gespalten. Das Klima in der Politik zwischen den politischen Lagern ist so vergiftet wie es selten in unserer Nachkriegsgeschichte war.

    Mir persönlich kommt es vor, als würde die Herabwürdigung des politischen Gegners in vielen Auseinandersetzungen im Vordergrund stehen, statt der inhaltlichen Auseinandersetzung und somit dem Ziel das Bestmögliche für unsere Gesellschaft zu erreichen.

    Sie, Herr Bundespräsident, haben sich zum Ziel gesetzt, die Spaltung unserer Gesellschaft aufzuhalten und stattdessen den respektvollen Dialog zwischen den Lagern zu fördern.

    Dafür wünsche ich, aber auch der gesamte Hamburgische Senat, Ihnen alles Gute und viel Erfolg in der Umsetzung dieses Ziels.

    Wir werden unseren Teil dazu beitragen und hoffen, dass wir so zu an einer Entspannung der Lage mitwirken können.


    Trotz dessen wird es immer diejenigen geben, die sich an der vergifteten Atmosphäre und an Hass und Hetze ergötzen. Herr Bundespräsident, lassen Sie sich von diesen Unbelehrbaren nicht von Ihrem Weg abbringen, denn wie sagte schon Bundespräsident Gauck?

    „ Euer Hass ist unser Ansporn!“