[SDP] Wir für alle | Pressemitteilung zur Entscheidung der SDP über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen im Bund

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    [SDP] Wir für alle | Pressemitteilung zur Entscheidung der SDP über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen im Bund


    Berlin. Der Bundesvorstand der Sozialdemokratischen Partei teilte am heutigen Montagabend, den 23. November 2020 mit, dass er auf Basis der innerparteilichen Debatte in der SDP am gestrigen Sonntagabend, den 22. November 2020, in einer Vorstandssitzung über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen im Bund entschieden hat.


    Bundesvorstand entscheidet für Mitte-links


    Nach einer langen innerparteilichen Debatte mit vielen Argumenten, bei der beide Sondierungspapiere gegeneinander abgewogen wurden, hat sich der Bundesvorstand dazu entschieden, Koalitionsverhandlungen mit PNS, Grünen, Blücher und Vorwärts! aufzunehmen. Maßgebend für diese Entscheidung waren die Argumente der Mitglieder. Demnach sprach für die Große Koalition die Stabilität eines solchen Bündnisses gerade in Corona-Zeiten, zudem hätte das Liberale Forum in den Sondierungen faire Zugeständnisse an die Sozialdemokratie gemacht. Darüberhinaus hätte sich eine Große Koalition stärker Fragen wie der Digitalisierung zugewendet. Demgegenüber standen deulich stärkere inhaltliche Übereinstimmungen im Mitte-links-Bündnis, der ziemlich linke Wahlkampf der SDP, der sich nicht nur auf die Corona-Krise, sondern auch auf soziale und ökologische Fragen konzentriert habe und dem man auch Taten folgen lassen müsse, und ein wenig auch die Stellung der Sozialdemokratischen Partei in einem solchen Mitte-links-Bündnis, das sei nicht zu leugnen. Letzlich war die stärkere inhaltliche Übereinstimmung maßgeblich für die Entscheidung gewesen. Dazu der SDP-Parteivorsitzende Tom Schneider:


    "In einem Mitte-links Bündnis können wir die Corona-Krise mit deutlich stärkeren sozialen Maßnahmen beantworten. Gleichzeitig können wir größere Projekte in Angriff nehmen, die seit Jahren notwendig und Ziel der Sozialdemokratie sind, zum Beispiel eine Reform des Arbeitslosengeldes oder die Umverteilung von Vermögen. Alles in einem passt diese Koalition besser dazu, wie wir uns für diese Legislaturperiode aufgestellt haben. Es war keine leichte Entscheidung, aber ich bin froh, dass wir Sie getroffen haben."


    Die Sozialdemokratische Partei bedankt sich an dieser Stelle beim Liberalen Forum für die konstruktiven Gespräche und hofft, dass das Verhältnis der beiden Parteien trotz dieser Entscheidung weiterhin konstruktiv, respektvoll und sachlich bleibe. Das Liberale Forum sei immer fair mit der Sozialdemokratie umgegangen, und das rechne man dem Liberalen Forum hoch an.


    Koalitionsverhandlungen können starten


    Nach der Entscheidung des SDP-Bundesvorstandes habe Tom Schneider heute Morgen die PNS, die Grünen, Hannes Blücher und Vorwärts! angeschrieben, um Ihnen die Entscheidung der SDP zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mitzuteilen, sie zu den Koalitionsverhandlungen einzuladen und nach ihrem Meinungsbild zur Annahme oder Ablehnung dieser Einladung zu fragen. Bis heute Abend hätten sich alle Parteien und Listen zurückgemeldet und die Einladung zu den Koalitionsverhandlungen angenommen. Damit können nun die Koalitionsverhandlungen offiziell starten. Dazu sagt SDP-Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat Tom Schneider:


    "Ich freue mich auf die anstehenden Koalitionsverhandlungen. So, wie die Sondierungsgespräche verliefen, verspreche ich mir rasche, konstruktive und ergebnisreiche Koalitionsverhandlungen."


    Berlin, den 23. November 2020


    Der SDP-Bundesvorstand

    Tom Schneider

    Träger d. Gr. Verdienstkreuzes m. Stern u. Schulterband u. des Nds. Großen Verdienstkreuzes

    Ministerpräsident v. Nds. a.D.
    Präsident d. Bundesrats a.D.
    MdL Nds. a.D.
    Nds. Landesminister a.D.
    Mitglied des nds. Landtagspräsidiums a.D.

    MdB a.D.
    Parteivorsitzender SDP a.D.
    stv. Parteivorsitzender der SDP a.D.
    Landesvorsitzender der SDP Nds. a.D.


  • Angesichts der Sondierungspapiere musste man sich ja schon fast die GroKo wünschen. Dass die Sozialdemokraten und Vorwärts als unterschiedliche Parteien auftreten, wo sie programmatisch fast identisch sind, halte ich eh für einen Treppenwitz. Ich bin aber sehr gespannt, wie das Koalitionspapier am Ende aussehen wird. Bis jetzt ist das, was Sie da vorhaben vor allem eines: Verdammt teuer! Und nicht mit einer einmaligen Vermögensabgabe zu refinanzieren. Außerdem sozialpolitisch höchst fragwürdig, gerade für eine Partei, die eigentlich den Arbeitnehmern verbunden sein sollte. Diese SDP scheint nichts von arbeitsmarktpolitischer Expertise zu verstehen und verirrt sich im sozialistischen Utopia eines Herrn Friedländer. Das ist bedauerlich, aber was will man erwarten, wenn man einen unglaublich linken Spitzenkandidaten hat.


    Ich hoffe, dass sich gerade bei den Grünen oder Herrn Blücher noch Vernunft vor realitätsfernen Opportunismus einkehrt und man einigen Positionen ein Riegel vorschieben kann.

    797-lewerentz-signatur-png


    Elias Jakob Lewerentz

    Landtagsabgeordneter für den Saale-Holzland-Kreis I

    Landtagspräsident des Thüringer Landtages

    Stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

    Landesminister für Gesundheit und Soziales

    Mitglied der Konservativen Partei (KonP)

  • Ich hoffe, dass sich gerade bei den Grünen oder Herrn Blücher noch Vernunft vor realitätsfernen Opportunismus einkehrt und man einigen Positionen ein Riegel vorschieben kann.

    Böses Lachen

    Wissender Blick

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    Elias Jakob Lewerentz

    Landtagsabgeordneter für den Saale-Holzland-Kreis I

    Landtagspräsident des Thüringer Landtages

    Stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

    Landesminister für Gesundheit und Soziales

    Mitglied der Konservativen Partei (KonP)

  • Ich hoffe, dass sich gerade bei den Grünen oder Herrn Blücher noch Vernunft vor realitätsfernen Opportunismus einkehrt und man einigen Positionen ein Riegel vorschieben kann.

    Böses Lachen

    Wissender Blick

    <3

    Keine Sorge. Wir passen schon auf, dass sich alles zum guten wendet.

    Das freut mich, Frau von Lotterleben. Wenn wir jetzt noch dasselbe von „Gut“ verstehen würden, wäre ich tatsächlich beruhigt.

    797-lewerentz-signatur-png


    Elias Jakob Lewerentz

    Landtagsabgeordneter für den Saale-Holzland-Kreis I

    Landtagspräsident des Thüringer Landtages

    Stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

    Landesminister für Gesundheit und Soziales

    Mitglied der Konservativen Partei (KonP)

  • Angesichts der Sondierungspapiere musste man sich ja schon fast die GroKo wünschen. Dass die Sozialdemokraten und Vorwärts als unterschiedliche Parteien auftreten, wo sie programmatisch fast identisch sind, halte ich eh für einen Treppenwitz. Ich bin aber sehr gespannt, wie das Koalitionspapier am Ende aussehen wird. Bis jetzt ist das, was Sie da vorhaben vor allem eines: Verdammt teuer! Und nicht mit einer einmaligen Vermögensabgabe zu refinanzieren. Außerdem sozialpolitisch höchst fragwürdig, gerade für eine Partei, die eigentlich den Arbeitnehmern verbunden sein sollte. Diese SDP scheint nichts von arbeitsmarktpolitischer Expertise zu verstehen und verirrt sich im sozialistischen Utopia eines Herrn Friedländer. Das ist bedauerlich, aber was will man erwarten, wenn man einen unglaublich linken Spitzenkandidaten hat.


    Ich hoffe, dass sich gerade bei den Grünen oder Herrn Blücher noch Vernunft vor realitätsfernen Opportunismus einkehrt und man einigen Positionen ein Riegel vorschieben kann.

    Sie nennen eine Kindergrundsicherung, bezahlbare Mieten, Löhne von denen Menschen gut leben können sowie gesundes und kostenloses Essen für unsere Kinder eine sozialistische Utopie? Nun, ich hatte nicht geahnt wie festgefahren ihr konservativer Karren ist. Hoffentlich schafft es jemand den ausm Dreck, zumindest mal in die Gegenwart zu ziehen, von Zukunftsvisionen will ich dabei noch nicht mal reden. Im letztlich vergeblichen Verhindern sozialpolitischer und gesellschaftlicher Fortschritte und Errungenschaften, die heute niemand mehr in Frage stellt, waren Ihre Zeitgenossen schon immer die Besten.


    Ihre Partei kann ja derweil mal versuchen ihre teuren Aufrüstungspläne für die Bundeswehr mit einem Refinanzierungskonzept zu untersetzen. Daran scheitert Ihre Partei bisher kläglich. Also bleiben Sie mal lieber auf dem Teppich.

  • Auch ich möchte mich noch einmal für die angenehmen Gespräche bedanken und wünsche viel Glück bei den Koalitionsverhandlungen.


    Ich hoffe nun aber, dass die SDP in Sachen Finanzpolitik aufpasst. Ich bezweifle, dass solche Hohe Kosten, die das Sondierungspapier bisher mit sich bringt, in Corona-Zeiten tragbar sind.

  • Das ist immer so eine problematische Geschichte, wenn Fremd- und Selbstbild divergieren. Es ist evident, dass Sie eine sozialistische Agenda anstreben, die Sie nur auf Kosten anderer Leute Geld finanzieren, gleichzeitig aber durch die Vernichtung der wirtschaftlichen Existenzgrundlage dieses Land und alle Bürger zugrunde richten werden, wie es in allen sozialistischen Systemen, sprich Unrechtssystemen, früher oder später geschehen ist. Eine andere Bezeichnung, etwa die weltfremde Einordnung als "mitte-links", kann nicht darüber hinwegtäuschen, wes Geistes Kind Sie alle miteinander sind. Letztlich sind es immer die gleichen Muster. Respekt vor Leistung? Eigentum? Verantwortung? Fehlanzeige! Stattdessen setzen Linke auf sog. "Solidarität" und knüpfen mithin an eine bekannte nationalsozialistische Diktion, die "Volksgemeinschaft", an. Schämen sollten Sie sich. Für meinen Teil kann ich nur sagen: Rette sich wer kann!

  • Das ist immer so eine problematische Geschichte, wenn Fremd- und Selbstbild divergieren. Es ist evident, dass Sie eine sozialistische Agenda anstreben, die Sie nur auf Kosten anderer Leute Geld finanzieren, gleichzeitig aber durch die Vernichtung der wirtschaftlichen Existenzgrundlage dieses Land und alle Bürger zugrunde richten werden, wie es in allen sozialistischen Systemen, sprich Unrechtssystemen, früher oder später geschehen ist. Eine andere Bezeichnung, etwa die weltfremde Einordnung als "mitte-links", kann nicht darüber hinwegtäuschen, wes Geistes Kind Sie alle miteinander sind. Letztlich sind es immer die gleichen Muster. Respekt vor Leistung? Eigentum? Verantwortung? Fehlanzeige! Stattdessen setzen Linke auf sog. "Solidarität" und knüpfen mithin an eine bekannte nationalsozialistische Diktion, die "Volksgemeinschaft", an. Schämen sollten Sie sich. Für meinen Teil kann ich nur sagen: Rette sich wer kann!

    Respekt vor Leistung - das sagen gerade Sie, die eine Erhöhung des Mindestlohnes ablehnen. Und dieses Bündnis mit dem Nazi-Regime zu vergleichen ist ja wohl die größte Unverschämtheit und verharmlost das Nazi-Regime. Unfassbar!

    Tom Schneider

    Träger d. Gr. Verdienstkreuzes m. Stern u. Schulterband u. des Nds. Großen Verdienstkreuzes

    Ministerpräsident v. Nds. a.D.
    Präsident d. Bundesrats a.D.
    MdL Nds. a.D.
    Nds. Landesminister a.D.
    Mitglied des nds. Landtagspräsidiums a.D.

    MdB a.D.
    Parteivorsitzender SDP a.D.
    stv. Parteivorsitzender der SDP a.D.
    Landesvorsitzender der SDP Nds. a.D.


  • Die neoliberalen Zeitgeister schrecken vor nichts zu zurück, um ihre menschenfeindliche und Zusammenhalt zerstörende Agenda durchzusetzen. Bloß gut, dass die Wähler:innen in diesem Land dieser Politik Wahl für Wahl eine klare Absage erteilen. Da kann man vor Verzweiflung schon mal etwas erzürnen.

  • Das ist immer so eine problematische Geschichte, wenn Fremd- und Selbstbild divergieren. Es ist evident, dass Sie eine sozialistische Agenda anstreben, die Sie nur auf Kosten anderer Leute Geld finanzieren, gleichzeitig aber durch die Vernichtung der wirtschaftlichen Existenzgrundlage dieses Land und alle Bürger zugrunde richten werden, wie es in allen sozialistischen Systemen, sprich Unrechtssystemen, früher oder später geschehen ist. Eine andere Bezeichnung, etwa die weltfremde Einordnung als "mitte-links", kann nicht darüber hinwegtäuschen, wes Geistes Kind Sie alle miteinander sind. Letztlich sind es immer die gleichen Muster. Respekt vor Leistung? Eigentum? Verantwortung? Fehlanzeige! Stattdessen setzen Linke auf sog. "Solidarität" und knüpfen mithin an eine bekannte nationalsozialistische Diktion, die "Volksgemeinschaft", an. Schämen sollten Sie sich. Für meinen Teil kann ich nur sagen: Rette sich wer kann!

    Nanana Herr Wolff, nehmen Sie Ihre Blutdruckpillen und regen Sie sich ab. Wir werden sicherlich nicht den Sozialismus einführen. Den Zug würde ich gar nicht mitmachen. Wir folgen hier lediglich grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft und der Belastungsgerechtigkeit, die, wie Sie sicherlich wissen, in der Vergangenheit auch bzw. vor allem von prominenten Konservativen Geistern propagiert wurde. Das sind nun wirklich keine Sozialistischen Gedanken. Nun, die Pressemeldung von der SDP war da sicherlich ungeschickt formuliert, "Umverteilung" ist ja essentiell ein Triggerwort für Wirtschaftsliberale. Es ist viel mehr eine spezielle Form der Trickle Down Theory.

  • Die neoliberalen Zeitgeister schrecken vor nichts zu zurück, um ihre menschenfeindliche und Zusammenhalt zerstörende Agenda durchzusetzen. Bloß gut, dass die Wähler:innen in diesem Land dieser Politik Wahl für Wahl eine klare Absage erteilen. Da kann man vor Verzweiflung schon mal etwas erzürnen.

    Sagt eine Partei, die den Einzug nur durch ein Direktmandat geschafft hat ;)^^

  • Die neoliberalen Zeitgeister schrecken vor nichts zu zurück, um ihre menschenfeindliche und Zusammenhalt zerstörende Agenda durchzusetzen. Bloß gut, dass die Wähler:innen in diesem Land dieser Politik Wahl für Wahl eine klare Absage erteilen. Da kann man vor Verzweiflung schon mal etwas erzürnen.

    Sagt eine Partei, die den Einzug nur durch ein Direktmandat geschafft hat ;)^^

    Was heißt nur? Direkt gewählte Abgeordnete sind direkte gewählte Vertreter der Wählerinnen und Wähler. Nur weil Ihrer Partei das in Bayern misslungen ist, müssen Sie die Erststimme doch nicht so ins Lächerliche ziehen.

  • Lieber Herr Friedländer,


    leider verwechseln Sie da etwas. Dass Kinder in Sicherheit und ohne Armut aufwachsen, dass Mieten bezahlbar sind, dass es gute Löhne und gesundes Essen gibt, das ist alles keine sozialistische Utopie. Das habe ich auch nie gesagt. Es geht doch aber in der Politik nicht um hehre Ziele, sondern um den Weg dahin. Sie glauben nämlich, dass man Ihre Ziele nur mit den von Ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen erreichen kann. Das ist aber falsch. Das wissen Sie auch, das hindert Sie aber auch nicht daran, trotzdem Alternativlosigkeit vorzugaukeln.


    Bezahlbare Mieten kann man nicht alleine durch sozialen Wohnungsbau erreichen, der ein Element ist, aber bei dem sich auch immer die Frage stellt, wo kommt er her? Ich sehe die 250.000 Wohnungen noch nicht. Sie werfen immer mit hochtrabenden Zahlen vor sich her, die Sie als Zielgröße dann sowieso reißen. Ich glaube auch nicht, dass man sich einen Gefallen damit tut, diejenigen, die Eigentum besitzen mit einer Bodenwertzuwachssteuer noch dazu zu bestrafen. Wir müssen mehr bauen, wir brauchen bessere Ausweisung von Baugrundstücken, weniger Bürokratie. Das wird schon ein Plus an Wohnungen und ein Minus bei den Mieten bewirken. Sie, von den Linken, fordern ja vermutlich sogar noch einen Mietendeckel. Neben der verfassungsrechtlichen Unwägbarkeiten, einfach auch keine solide Wohnungspolitik. Es wird keine Wohnung mehr davon geben. Das löst überhaupt keine Probleme, bauscht aber Scheinprobleme gewaltig auf. Bezahlbare Mieten müssen und dürfen keine sozialistische Utopie bleiben, weil sie eine Realitätslösung in der Sozialen Marktwirtschaft sein können.


    Ich habe im Übrigen auch nicht erklärt, welche Punkte ich ablehne. Sie picken sich ja gerade die Punkte mit den Kindern beispielsweise raus, Herr Friedländer. Das finde ich wirklich unglaublich schäbig. Ich finde, dass wir Kinderarmut rigoros bekämpfen müssen. Gerade eine Kindergrundsicherung kann da auch eine Lösung sein. Es kommt da sehr auf die Ausgestaltung an. Dagegen habe ich aber nichts. Überhaupt nichts. Ich habe gegen ungerechte Vermögensabgaben etwas. Ich habe etwas dagegen, wenn man immer wieder den Klassenkampf suggeriert. Nichts anderes tun sie. Das bringt niemanden vorwärts, Herr Friedländer, das ist rückwärtsgewandte Politik. Vermögensabgaben müssen im Übrigen verfassungsrechtlich auch penibel genau begründet werden. Ich verspreche Ihnen, dass wir als KonP da einen rechtlichen Widerstand gehen werden, wenn dieser Punkt dilettantisch ausgeführt wird.


    Ihre CO2-Politik wird sozial brachial ungerecht werden. Das verspreche ich Ihnen jetzt schon. Zum einen wollen Sie die CO2-Bepreisung massiv erhöhen, aber sozial verträglich. Eigentlich schon ein Widerspruch in sich, aber den schenke ich Ihnen. Sie wollen zugleich auch den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr minimieren. Das ist ja alles gut und schön, aber es ist überhaupt nicht wirtschaftsfreundlich, es wird überhaupt nicht sozial verträglich sein. Warum ist sozial nur, was der Arbeitnehmerseite hilft? Wer hat diese Diktion eigentlich erfunden? Sozial ist doch wohl, was allen nützt. Es nützt niemanden, wenn KMU wegen eines 13,00€ Mindestlohn Stellen streichen oder kürzen müssen. Es hilft niemanden, wenn der lokale Handwerksbetrieb nicht mehr in die Innenstadt kommt, weil der Diesel da nicht mehr fahren darf. Es hilft niemanden, wenn wir Geld in die Forschung eines Systems pumpen, welches ungerecht ist, welches Leistung nicht belohnt und welches die falschen Anreize fördert (BGE). Das ist doch alles nicht sozial.

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    Elias Jakob Lewerentz

    Landtagsabgeordneter für den Saale-Holzland-Kreis I

    Landtagspräsident des Thüringer Landtages

    Stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

    Landesminister für Gesundheit und Soziales

    Mitglied der Konservativen Partei (KonP)

  • Herr Lewerentz,


    ist es nicht immer so, dass es unterschiedliche Ideen und Vorstellungen davon gibt, wie ein bestimmtes Ziel zu erreichen ist? Mir ist durchaus bewusst, Sie und Ihre Kollegen habe anderen Vorstellungen davon, was zu tun ist und so wie Sie die unseren falsch finden, so betrachte ich auch die Ihren als nicht zweckmäßig.


    Nehmen wir doch mal das Beispiel der Kinderarmut. Die ist in den letzten Jahren in Deutschland rasant gestiegen, man kann also nicht behaupten, ein anderer Weg als der von uns vorgeschlagene hätten sein Ziel bisher erreicht. Das Gegenteil ist der Fall. Und auch wenn Sie das grundsätzlich befürworten, so drücken Sie sich wie fast alle Ihre Kollegen um die Finanzierung. Sie werfen uns ungerechte Steuerpolitik vor. Nun, ich nenne die aktuellen Umstände ungerecht. Menschen kämpfen in der aktuellen Krise um ihre Existenzen, der Staat muss sich stark verschulden um da helfen zu können und auf der anderen Seite erleben wir den Zuwachs an Vermögen bei den reichsten Menschen des Landes. Diese Krise stärkt jene, die auch vor ihr schon stark waren und sie schwächt dafür alle, die vorher auch schon nicht viel hatten. Ich weiß ja nicht wie Sie das empfinden aber ich kann nicht gerade behaupten, dass mich diese Entwicklung positiv stimmt und ich sie für gerecht erachte. Das ist übrigens auch keine Entwicklung die wir erst seit der Pandemie beobachten, sie ist ein grundsätzliches Problem. Schade, dass Sie dafür weder Augen noch Ohren haben.


    Sie drücken sich um Finanzierungen, weil Sie nicht sagen wollen, wie Sie Ihre eigenen Ideen bezahlen können. Sie versprechen den Menschen gleichzeitig Steuersenkungen und Investitionen. Aber der Staat ist nun mal auch keine eierlegende Wollmilchsau. Man kann nicht nicht nur Dinge versprechen, die niemandem weh tun, das ist unseriös und ich denke das wissen Sie auch. Sie wollen bauen, ja richtig, das wollen wir auch. Aber es reicht offenbar nicht, denn gebaut wird ja schon und trotzdem explodieren die Mieten.


    "Sozial ist doch wohl, was allen nützt." - das ist ein schöner Satz, vielleicht füllen Sie diesen auch mal mit Leben. Denn bisher ist nur sozial, was Reichtum schont.

  • Ungerechte Vermögensabgaben - hat nicht gerade Adenauer mit dem Lastenausgleich so eine Abgabe nach dem zweiten Weltkrieg eingeführt?

    Tom Schneider

    Träger d. Gr. Verdienstkreuzes m. Stern u. Schulterband u. des Nds. Großen Verdienstkreuzes

    Ministerpräsident v. Nds. a.D.
    Präsident d. Bundesrats a.D.
    MdL Nds. a.D.
    Nds. Landesminister a.D.
    Mitglied des nds. Landtagspräsidiums a.D.

    MdB a.D.
    Parteivorsitzender SDP a.D.
    stv. Parteivorsitzender der SDP a.D.
    Landesvorsitzender der SDP Nds. a.D.