Am heutigen Samstag war der SDP-Kanzlerkandidat Tom Schneider in Erfurt. Zunächst traf er sich mit Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg, um sich von ihm an der leeren Universität herumführen zu lassen und mit ihm über Bildung und Forschung zu sprechen. Selbstverständlich wurden dabei sämtliche Corona-Regeln eingehalten. Bauer-Wabnegg äußerte, dass die Universitäten in Zeiten der Corona-Pandemie von der Politik im Stich gelassen wurden und dringend mehr Unterstützung benötigen. Zudem müsse die Finanzierung der Universitäten gleichmäßiger und mit weniger Konkurrenzkampf erfolgen. Am frühen Mittag sprach Schneider dann über Videochat mit einigen Student*innen der Universität Erfurt. Auch sie plagten über mangelnde Unterstützung von Seiten der Politik. All dies nahm sich Schneider zu herzen. Am frühen Nachmittag traf Schneider dann am Willy-Brandt-Platz in Erfurt ein, wo eine kleine Bühne und kleine Wagen mit Informationsmaterial aufgebaut waren. Wieder gab es Musik vom Band und Reden örtlicher Funktionäre. Dann trat Schneider, dessen Auftritt im Internet gestreamt wurde, nach Ankündigung auf die Bühne und begann zu sprechen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitbürger*innen,
heute morgen hatte ich interessante Gespräche mit Universitätsproffessoren und Student*innen. Sie klagten mir ihr Leid, dass die Politik zu wenig im Bildungs- und Forschungsbereich tun würde. Ich denke, dass das ein Zweig ist, denn wir unbedingt fördern müssen. Wenn Deutschland wirtschaftlich stark bleiben will, müssen wir mehr Geld in die Forschung investieren und unsere Universitäten gleichmäßiger fördern. Im Gespräch mit dem örtlichen Universitätspräsidenten teilte mir dieser mit, dass die Exzellenzinitiative und der Konkurrenzkampf in den Universitäten gute Bildung und vor allen gute Forschung erschwere. Wir müssen mit dem Konkurrenzdenken im Bildungswesen aufhören, und das gilt nicht nur für die Universitäten, sondern auch für die Schulen: Ich möchte mich als Kanzler für gleiche Bildungschancen und eine gute Forschung in Deutschland einsetzen - Für alle!
Applaus ertönte und Online wurde kommentiert, geliked und geherzt.
Zu guter Bildung und zukunftsfähiger Wirtschaft gehört aber auch die Digitalisierung. Hier hat Deutschland viel zu lange geschlafen, weshalb es umso wichtiger ist, jetzt Gas zu geben. Diesbezüglich eine Frage an Sie alle: Haben Sie überall guten Empfang? Nein? Sehen Sie, da haben wir ein entscheidendes Problem. Um die Entwicklung aufzuholen, müssen wir überall dort, wo es überhaupt kein Internet gibt, überhaupt vernünftige Leitungen verlegen und in den Industriezentren in den neuen Internetstandard 5G investieren. Damit hätten wir eine Chance, die Entwicklungen der letzten Jahre aufzuholen und Wettbewerbsfähig zu bleiben, ohne unsummen an Geld auszugeben, das wir nicht haben. Aber Leitungen verlegen alleine reicht nicht aus: Wir müssen unsere Verwaltungen, unsere Schulen und unsere Universitäten technisch gut ausstatten! Bürokratische Hürden im Digitalpakt und auch generell müssen weg, damit die vorhandenen und benötigten Gelder abgerufen werden können. Wenn ich Kanzler werde, wir die Digitalisierung rasant ausgebaut - Für alle!
Während Schneider einen Schluck Wasser nahm, ertönte erneut Applaus. Online wurde fleißig kommentiert und geliked.
Nun möchte ich noch zu einem anderen Thema kommen: Wir sind hier ja am Erfurter Hauptbahnhof, und da passt das Thema Sicherheit ganz gut. Und ich bin der Meinung, wir müssen Sicherheit neu denken. Unsere Polizeibehörden leisten großartige Arbeit, dennoch sind in letzter Zeit schwarze Schafe entdeckt worden. Wir müssen sicher gehen können, dass unsere Polizeibehörden und Polizist*innen ALLE ordnungsgemäß funktionieren, damit das Vertrauen nicht verloren geht, und dafür brauchen wir auch Beschwerdestellen für polizeiliches Fehlverhalten. Es ist eine Tatsache, dass das Vertrauen und der Respekt gegenüber den Ordnungskräften in den letzten Jahren gesunken sind. Als Kanzler werde ich das Vertrauen in die Ordnungskräfte, beispielsweise mit einer unabhängigen Beschwerdestelle, wiederherstellen, für mehr Sicherheit - Für alle!
Tom Schneider legte eine kurze Pause ein.
Bevor ich zum Ende komme, möchte ich ein paar Worte zur Bau- und Wohnungspolitik verlieren, schließlich ist Erfurt eine große Stadt und sicherlich ist auch hier, wie in vielen großen Städten, der Wohnraum knapp. Um das zu ändern, müssen wir mehr Wohnungen bauen, und zwar als Staat, aber auch über gemeinnützige Wohnbaugesellschaften, wofür wir wieder die Gemeinnützigkeit im Wohnungsbau einführen müssen! Außerdem müssen Wohnungen bezahlbar sein: Ich möchte als Kanzler deshalb mehr Wohnungen bauen und Mietpreierhöhungen nach modernisierungen begrenzen. Ich stehe für guten und bezahlbaren Wohnraum - Für alle! Und nun bin ich auch schon am Ende - Vielen Dank!
Applaus, Likes, Herzen und Kommentare brandeten auf. Anschließend reiste Schneider zum Wahlkampfabschluss nach Berlin.