TH 013/012 Gesetzesentwurf für kostenlose Menstruationsartikel

  • Meine Damen und Herren,


    folgender Gesetzesentwurf für kostenlose Menstruationsartikel der Landesregierung steht zur Debatte.

    Hierfür sind drei Tage, also bis zum 02. November um 16:18 Uhr, vorgesehen.


  • Steht von der Regierungsbank auf und geht an das Rednerpult



    Sehr geehrter Herr Präsident,

    Liebe Kolleg*innen,


    Der Gesetzesentwurf der dem Plenum vorliegt soll es jeder Frau im Freistaat ermöglichen jederzeit Zugang zu Binden, Tampons und ähnlichen Hygieneartikeln die während einer Menstruation nötig sind zu haben.

    Der Gesetzesentwurf geht auch soweit dies in teilweise privaten Orten einzuführen, so soll in der Gastronomie die Pflicht zum Verkauf solcher Menstruationsartikel verpflichtend werden.

    Jede*r weiß das die Menstruation nicht zu einer bestimmten Uhrzeit anfängt und durchaus ein paar Tage früher oder später beginnen kann. Nicht jede Frau hat jederzeit eigene Hygieneartikel dabei und dieses Gesetz unterstützt alle Frauen in potenziell sehr unangenehmen Lagen.


    Ich hoffe der Landtag stimmt dem Gesetz zu. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

    Mitglied des 14. Thüringer Landtags


    Ministerpräsident des Freistaates Thüringen a.D.

    Präsident des Bundesrates a.D.

    Minister für Finanzen und Gesundheit Thüringen a.D.

    120px-PNSNeu.png

  • trinkt ein Schluck vor ihrer Rede


    Sehr geehrter Herr Präsident,

    Liebe Kolleginnen und Kollegen

    Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,


    Vielen Dank an die Landesregierung für diesen eingebrachten Gesetztes Entwurf!


    Es ist absurd, dass ein Thema, das die Hälfte der Bevölkerung betrifft, immer noch tabuisiert wird. Erwachsene Frauen fangen an zu flüstern, wenn sie die Kollegin um einen Tampon bitten. Vier von fünf Frauen in Deutschland sprechen mit ihrem Partner nicht offen über ihre Menstruation. Das liegt vermutlich nicht daran, dass sich diese Frauen für die natürlichen Abläufe in ihrem Körper während der Periode schämen. Vielmehr wollen wir verhindern, dass sich andere Menschen (Männer) von dem Thema unangenehm berührt fühlen. Aus Höflichkeit wird in Deutschland immer noch viel zu viel geschwiegen.

    Menstruationsartikel sind genauso wichtig für das alltägliche Leben wie Klopapier. Deshalb sollten Tampons nicht in Handtaschen versteckt und wie kleine Tütchen Marihuana heimlich weitergereicht werden. Sie sollten offen auf Toiletten bereitgestellt werden. Das vermittelt den Menschen: Hier findet weibliche Hygiene statt und das ist ganz normal.

    In Schottland werden bereits allen Frauen Binden und Tampons kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie sind an öffentlichen Plätzen wie Jugendbüros, Schulen, Universitäten und in Apotheken erhältlich. Finanziert wird das vom Staat. Die Politikerin Monica Lennon, die das Gesetz angestoßen hatte, sprach von einem „Meilenstein für die Normalisierung der Menstruation in Schottland“. Auch in England können immerhin staatliche Schulen und Colleges kostenfreie Periodenprodukte bestellen.

    Genauso, wie es Klopapier for free gibt und auf einigen öffentlichen Toiletten sogar Kondom-Automaten hängen, brauchen wir Tampon-Automaten. Kostenlose Menstruationsartikel gehören auf jede öffentliche Toilette, in Schulen, Universitäten, Bibliotheken, Obdachlosen-Unterkünfte und Justizvollzugsanstalten. Das ist der erste Schritt. Wenn der Staat das schafft, könnten zum Beispiel Unternehmen nachziehen. Frau stelle sich eine Welt vor, in der sie nicht mehr ins Schwitzen kommt, wenn unterwegs die Periode einsetzt und sie nichts dabei hat!


    Deswegen Unterstützen sie diesen von der Landesregierung eingebrachten Gesetztes Entwurf.


    Herzlichen Dank!

  • Theo Pahlke

    Hat das Thema geschlossen