Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
sehr geehrte Mitglieder der 9. Bundesversammlung,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich heiße Sie herzlich willkommen zur 9. Bundesversammlung. In schwierigen Zeiten, in denen nichts mehr selbstverständlich scheint, kommen wir hier heute zusammen. Eines ist jedoch selbstverständlich: Wir wählen heute unser Staatsoberhaupt, wie es unser Grundgesetz vorsieht. Und dieses Amt ist nach wie vor essentiell für unsere Demokratie, wenn nicht sogar wichtiger als je zuvor. Wer die Rolle des Bundespräsidenten der der Bundespräsidentin bisher belächelt hat, kann nun in aller Deutlichkeit seine Verantwortung erkennen. In Zeiten, in denen die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge von vielen Menschen bewusst verwischt werden, in Zeiten, in denen das Vertrauen in demokratische Institutionen sinkt, in Zeiten, in denen Menschen vorschnell als "Antidemokraten" abgetan werden, braucht es eine starke Person an der Spitze des Staates, die zwischen unterschiedliche Meinungen, Werten und Weltanschauungen vermittelt, anstatt sie gegeneinander auszuspielen. "Stark" ist jedoch nicht mit "mächtig" gleichzusetzen. Das deutsche Staatsoberhaupt bedient sich vor allem einer Kraft, die nur allzu oft unterschätzt wird: die des Wortes. "Die Feder ist mächtiger als das Schwert" heißt es nicht umsonst. Ja, die Verantwortung des Bundespräsidenten bzw. der Bundespräsidentin ist groß. Und es ist heute unsere Aufgabe, jemanden zu wählen, der diese Pflicht verantwortungsbewusst und beherzt ausführt, und dabei immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Bedürfnisse aller Menschen hat.
Meine Damen und Herren, wir dürfen unsere Verantwortung nicht unterschätzen. Es liegt an uns, genau den Richtigen oder die Richtige für dieses Amt auszuwählen. Seien wir uns dieser Aufgabe bewusst. Deutschland zählt auf uns.
Ich bitte Sie nun innerhalb der nächsten drei Tage um Kandidaturen. Vorgeschlagene müssen zur Gültigkeit ihrer Bewerbung diese bestätigen. Die Kandidaturphase endet am 26. Februar um 19:37 Uhr.