[Allianz] Davis in Mecklenburg-Vorpommern

  • Am Freitagvormittag besuchte Allianz-Kanzlerkandidat Ryan Davis das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Neustrelitz. Bereits seit 1913 sind die Antennen in der Residenzstadt empfangsbereit. Die Erforschung von Wellenausbreitung und deren Nutzung hat hier Tradition und findet heutzutage Anwendung in den Bereichen Sicherheit und Raumfahrt. Hier befinden sich auch Zweigstellen des Fernerkundungsdatenzentrums sowie der Institute für Kommunikation und Navigation. Die Wissenschaftler, Ingenieure und Angestellten vor Ort sind maßgeblich an der Entwicklung des Satellitennavigationsprogramms Galileo beteiligt. Das Technologiemarketing des DLR unterhält hier eine Leitstelle für Technologietransfer. Diese fungiert als ein Ansprechpartner für die Wirtschaftsunternehmen der Region und unterstützt sie bei der Planung und der Umsetzung von innovativen unternehmerischen Vorhaben zur Entwicklung und Markteinführung von Produkten, Dienstleistungen und Verfahren. Zudem hat das DLR in Neustrelitz eine von insgesamt vier Forschungsstellen zur maritimen Sicherheit etabliert.


    «Wie ich in Erfahrung bringen konnte, beteiligt sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt neuerdings zusammen mit mehreren Partnern aus der Industrie am Aufbau eines digitalen Testfelds für Binnenschiffe an der Spree-Oder-Wasserstraße. Kleine, flexible Binnenschiffe, die miteinander kommunizieren, die ihre Routen selbst berechnen sowie ihre Ladung eigenständig auf- und abladen können, ganz ohne Kapitän. Das klingt äußerst interessant und sehr vielversprechend», meint Davis. Im Rahmen des Tests sollen verschiedene Basistechnologien getestet werden, die das Binnenschiff Schritt für Schritt automatisieren. Die Navigation soll dabei unter der Nutzung von globalen Satellitennavigationssystemen wie Galileo, eine wichtige Rolle spielen. Später sollen komplett autonom fahrende Binnenschiffe unterwegs sein. Die Wissenschaftler wollen auch erforschen, wie und wann Schiffe in etablierten Gütertransportketten eingesetzt werden könnten. Heutzutage läuft der Großteil der Transporte über Lastkraftwagen. «Wenn nur ein kleiner Teil der Gütertransporte auf das Wasser verlagert wird, könnte das den Straßenverkehr sehr entlasten. Ich unterstütze das absolut. Planungen sehen momentan vor, dass bis zum Jahr 2030 der Güterverkehr mit Binnenschiffen um 23 Prozent wachsen soll. Dazu bedarf es aber noch einer Menge Arbeit und den politischen Willen», so Davis. Aktuell wird das Binnenschiff meist zum Transport von Massengütern eingesetzt. Als Konsequenz sind die Schiffe in den letzten Jahren immer länger, breiter und schwerer geworden. Da jedoch der Transport von Massengütern zurückgeht und der von Containerladungen zunimmt, muss das Binnenschiff flexibler werden. Davis führte im Rahmen des Besuchs aus, dass die Liberal-Konservative Allianz sich für die Stärkung der Luft- und Raumfahrt und für die Verabschiedung eines nationalen Weltraumgesetzes einsetze.


    «Die Luft- und Raumfahrt ist eine große Schlüsseltechnologie für Deutschland als High-Tech-Standort, Faktor für das Wachstum und Wohlstand. Das erkennen wir an und arbeiten aktuell an der Ausarbeitung eines Weltraumgesetzes. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir ein derartiges Projekt als Teil einer künftigen Bundesregierung realisieren könnten. Das ist auch ein Bereich mit sehr großem Wachstums- und Zukunftspotenzial, der entsprechende Unterstützung erhalten sollte. Hier muss Deutschland seine gute Ausgangslage nutzen und zur Entfaltung aller Potenziale bedarf es natürlich auch Hilfe vonseiten der Politik. Die Forschung muss unterstützt werden und es müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Allianz möchte im Gegensatz zur Sozialdemokratischen Partei, nicht nur den Schienenverkehr stärken, sondern auch den Binnenverkehr und die Luft- und Raumfahrt. Dass die Sozialdemokratische Partei Fake News über unser Programm verbreiten muss, ist wirklich vielsagend. Dass sie ein Weltraumgesetz und damit ja auch die Unterstützung der Luft- und Raumfahrt schlecht reden wollen, ebenso. Die Unterstützung der Forschung und von Start-Ups halte ich für besonders wichtig. Die Allianz möchte sowohl die Forschungsförderung als auch rechtliche Rahmenbedingungen für Start-Ups verbessern», sagte der Kanzlerkandidat, der bei dem Termin auch in Erfahrung bringen konnte, dass am neuen Institut für Weltraumwetter in Neustrelitz auch ein Weltraumwetter-Dienst aufgebaut wurde. Sonnenstürme oder Strahlungseruptionen könnten Störungen hervorrufen, die technische Systeme beeinflussen oder beschädigen. Je nach Ausmaß könnte dies den Ausfall von Navigations- und Kommunikationssystemen bedeuten. Dies kann den Betrieb in der zivilen Luftfahrt beeinträchtigen. Ziel des Institutes sei es, die Voraussetzungen zu schaffen, die Menschen und deren technische Einrichtungen vor den Auswirkungen des Weltraumwetters zu schützen.


    Im Anschluss an den Termin in Neustrelitz reiste Davis nach Güstrow, um dem dortigen BioEnergie Park Güstrow einen Besuch abzustatten. Dabei handelt es sich um die weltweit größte Biogasanlage und eine der modernsten. Die Anlage besteht aus zwanzig Bioreaktoren, die je ein Fassungsvermögen von 5.000 Tonnen haben. Jährlich werden mehr als 400.000 Tonnen Substrat benötigt. Hauptsächlich wird Mais verwendet, aber auch Ganzpflanzensilage, Getreide und Grassilage werden eingesetzt. «Es ist schon beeindruckend, diese Anlage zu erkunden und dass diese hier in dieser beschaulichen Region steht. Güstrow könnte durch die Anlage dreimal versorgt werden, wie mir erzählt wurde. Das ist schon sehr beachtlich», staunte der Allianz-Chef. «Hier wird natürlich einmal mehr die Bedeutung der Energiewirtschaft und erneuerbarer Energien für Mecklenburg-Vorpommern aufgezeigt. Das ist ein ganz wichtiger Faktor für die Region. Es ist klar, dass erneuerbare Energien in Zukunft eine immer größere Rolle spielen werden, aber wir müssen natürlich mit dem richtigen Maß und der richtigen Geschwindigkeit vorgehen. Maßgeblich sind die Bedürfnisse der privaten Verbraucher, die eine preiswerte, sichere und auch umweltschonende Energieversorgung erwarten.


    Die Allianz unterstützt den Ausbau der erneuerbaren Energien, aber gleichzeitig erkennen wir auch an, dass auch die atomare Energiegewinnung überaus umweltfreundlich, zuverlässig und sicher ist. Wir vertreten hierbei keine Randposition, sondern stimmen mit dem Weltklimarat überein, dass die Atomkraftwerke beim Klimaschutz eine große Rolle spielen müssen. Ökologische Ziele erreicht Deutschland nur durch Vernunft, durch Innovation, Wettbewerb und durch Effizienzsteigerung. Dabei muss es immer im Interesse Deutschlands als große Wirtschaftsnation sein, eine selbstbestimmte und sichere Energieversorgung gewährleisten zu können», so Davis, der im Rahmen der Besichtigung der Anlage auch in Erfahrung bringen konnte, dass es der Plan der Betreiber vorsieht, dass ab Herbst 2022 signifikante Mengen aufbereitetes Bio-LNG für den Schwerlastverkehr zur Verfügung gestellt werden sollen und, dass seit der Betriebsaufnahme 2009 auch schon zahlreiche Besucher aus dem Ausland die Anlage besichtigten, da sie als Vorbild für Errichtungen in der ganzen Welt dient. «Der Energiepark ist von der Größe und seiner Leistungsfähigkeit kaum mit anderen Anlagen vergleichbar. Die Anlage wurde schon 2011 gemäß der seit 2017 erforderlichen Bedingungen der Nachhaltigkeitsverordnungen zertifiziert und war zum Zeitpunkt der Betriebsaufnahme der Zeit voraus. Das ist genau der richtige Weg. Da ist es verständlich, dass Ingenieure und Interessenvertreter aus aller Welt Einblicke vor Ort erhalten wollen und wie beispielsweise Vertreter aus der Ukraine auch sehr an Kooperationen interessiert sind. Das muss das Ziel sein. Das neue Konzept reiht sich ideal in die Historie der Anlage ein. Mit dem Einstieg in den Kraftstoffmarkt soll ein Signal gesetzt werden, dass die Politik nicht nur auf Elektromobilität bauen und sich auf diese verlassen darf. Es ist wichtig, sämtliche verfügbaren Optionen zu betrachten, eine möglichst breite Strategie zu wählen und sich nicht von vornherein zu beschränken. Ich stimme den Betreibern vollkommen zu. Die Politik darf diesen Fehler nicht begehen. Daher unterstützen wir Technologieoffenheit bei der Energiepolitik und im Bereich des Umweltschutzes eine Bandbreite verschiedener Maßnahmen. Wir befürworten einen ideologiefreien und vernunftbasierten Umweltschutz, der ohne Symbolpolitik und Verbotsdebatten auskommt, logisch und sozial verträglich ist. Nur so kann auch die Nachhaltigkeit gewährleistet werden.»


    Am Samstag wird Davis zum Wahlkampfabschluss auf einer Kundgebung der Allianz in Potsdam sprechen.