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    – Pressemitteilung

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    IIIIIIIII Bundesminister Rütt bei der UN-Generaldebatte in New York


    Heute hielt Vizekanzler Rütt bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen im Namen der Bundesrepublik in New York gesprochen.

    Dabei legte er seinen Fokus neben der Bekämpfung des Klimawandels und der Coronapandemie auch auf die der globalen Ungleichheit gelegt.


    Bundesminister Jan Rütt

    Meine Damen und Herren,

    Wir haben jetzt eineinhalb Jahre Pandemie hinter uns. Eineinhalb Jahre, welche Generalsekretär Guterres wie folgt zusammengefasst hat: Bei der Entwicklung von Impfstoffen und somit beim Besiegen dieser Pandemie waren wir spitze.


    Bei der Verteilung der Vakzine wurde jedoch der globale Süden stark benachteiligt.


    Dennoch möchte ich als Vertreter der Bundesregierung auf die herausragende Rolle Deutschlands verweisen, dem Ort, wo BioNTech in Partnerschaft mit Pfizer einen der drei Schlüsselimpfstoffe entwickelt hat und dadurch erst die Möglichkeit der Impfung gegen dieses Virus geschaffen hat. Daher muss sich das Augenmerk der Welt im kommenden halben Jahr darauf richten, nicht mehr die Pandemie zu bekämpfen, sondern sie endgültig zu besiegen.


    Dazu ist es notwendig, dass die reichen Industrieländer, zu denen auch Deutschland gehört, die ärmeren bei der Versorgung mit Impfstoffen unterstützen. Das soll allerdings unserer Meinung nach nicht durch eine Freigabe entsprechender Patente erfolgen, sondern durch zusätzliche Spenden im Rahmen des WHO-Programms COVAX, woran sich Deutschland schon mit 1,5 Milliarden Euro beteiligt.


    Vor allem würden wir uns über eine weitergehende Beteiligung der vUSA freuen, denn die Sicherheit der Welt wird sich nicht allein am Hindukusch entscheiden, sondern auch maßgeblich durch das Besiegen des Coronavirus.


    Allerdings dürfen wir uns jetzt nicht nur auf das Virus konzentrieren, sondern auch auf den Klimawandel, dessen Folgen immer sichtbarer und besser nachweisbar werden.


    Aus ihnen werden wirkliche Katastrophen.

    Und mit jedem Jahr, mit jedem Monat, mit jedem Tag, an dem die Welt nicht genug dagegen tut, werden diese Katastrophen immer schlimmer.

    Die Opfer werden zahlreicher und die wirtschaftlichen Kosten durch die Katastrophen und immer drastischeren Klima- und Umweltschutzmaßnahmen die notwendig sind, werden steigen.

    Wir in Deutschland mussten dies in den vergangenen Jahren lernen.

    Zuerst waren es drei Jahre der Dürre.

    Drei Jahre, an denen Flüsse austrockneten, die Ernten katastrophal waren und aus Wäldern karge Landschaften wurden.

    Dieses Jahr hingegen wurden wir von Fluten heimgesucht, welche Tod und Zerstörung dort brachten, wo sonst idyllische Bäche fließen.

    Zwar war der Klimawandel nicht direkt an diesen Katastrophen schuld, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dieser Ereignisse massiv gestiegen durch ihn und somit die Bedrohlichkeit, die durch ihn ausgeht.

    Wir können mit diesen Folgen gut umgehen, dank unseres Wohlstands und unserer Innovationskraft.

    Vor allem Ersterer ist global extrem ungleich verteilt, dies wird dazu führen, dass bei weiterer Untätigkeit vor allem ärmere Länder immer stärker betroffen sein werden.

    Dies wird dazu führen, dass diese Länder destabilisiert werden und im schlimmsten Fall Verteilungskämpfe ausbrechen werden, in deren Rahmen die staatliche Ordnung in einigen Ländern zusammenbrechen wird.


    Hunderte Millionen Menschen werden dadurch vertrieben und könnten dadurch Fliehkräfte freisetzen, welche auch uns reiche Länder erschüttern werden.


    Daher muss allerspätestens nach dem Ende der Pandemie, der Bekämpfung des Klimawandels und der globalen Ungleichheit absolute Top-Priorität auf der Weltagenda eingeräumt werden, denn sie werden von entscheidender Bedeutung für die Stabilität unserer Welt sein.


    Vielen Dank